mitgereist
Florida & Karibik 2012
Blake Shelton Cruise
Blake Shelton ist einer der ganz großen US Country-Stars und weil sich die ganz Großen dieses Musikgenres äußerst selten nach Europa verirren, müssen wir - als große Country-Fans - nach Amerika, um Konzerte zu besuchen.
2012 wurde die erste Blake Shelton & Friends Kreuzfahrt veranstaltet und die Reiseroute las sich wie ein Honeymoon-Trip: San Juan, Puerto Rico, St. Thomas, Amerikanische Jungferninseln, Tortola, Britische Jungferninseln und Nassau, Bahamas.
Jede neuen Ankündigung der Teilnehmer entlockte uns Jubelrufe: so viele Stars auf einen Haufen, noch dazu auf einem Schiff, da müssen wir dabei sein!
Und weil so eine Veranstaltung eher eine einmalige Sache bleiben wird, buchen wir gleich eine der besseren Kategorien am Schiff. Man will ja adäquat reisen. Die Florida Rundreise wurde nach und nach dazu gebastelt.
11 Monate - so lange haben wir noch nie im Vorhinein einen Urlaub gebucht!
Tag 1 - Samstag, 29.9.12 - Ankunft
Trotzdem, irgendwann ist es trotzdem so weit und wir lassen uns vom Airport Driver zum Flughafen bringen.
Abflug ist - natürlich - vom neuen Skylink, da kommt keine Freude auf! Geht das Einchecken am Business Class Schalter noch sehr schnell (Dinerscard sei Dank!), fängt gleich danach der Marathon an: unmittelbar nach dem Zoll ist die Diners Lounge, doch dafür ist jetzt noch keine Zeit, wir müssen zum Sicherheitscheck am Gate G27. Eine Rolltreppe und zwei Laufbänder später erreichen wir das Gate und bekommen einen Stempel auf den Boardingpass. Zum Boarden haben wir jetzt noch eine gute Stunde Zeit, also ab zur Lounge.
Laut Flughafenplan gibt es zwei davon, doch auf dem markierten Platz ist nichts - Wunschdenken oder zu wenig Geld, man weiß es nicht….
Gefühlte 20 Minuten wieder zurück auf Start. Dort auf die zweite Lounge angesprochen, fragt die hohle Frucht hinter dem Pult, auf welchen Plan wir denn das gesehen haben? Hallo - seit wann ist der Skylink offen?
Die Lounge ist auch ein Quell reinster Freude: an jeder Säule steht ein einzelner Lederfauteuil mit einem winzigen Beistelltisch.
Sehr kommunikativ und überaus praktisch, um zu essen! Schauen wir also weiter, die Lounge ist ja noch größer.
Denkste, nach ein paar Schritten stehen wir vor einer Glaswand und schauen auf ein Pendant - die Austrian Lounge nebenan.
Doch halt, es gibt ja Tische zum Essen! 3 Stück verstecken sich neben dem Buffet, was für ein Fortschritt zur alten Lounge, da waren alle 10 Tische meistens schon besetzt!
Wir haben heute Glück (wahrscheinlich ist den meisten der Weg zurück zu weit) und können uns ein kleines Frühstück gönnen. Daß das Teewasser lauwarm ist und der Cafe Latte fast 5 Minuten zum Runterlaufen braucht, sei nur am Rande erwähnt…
Lange können wir eh nicht verweilen, wir haben noch einen weiten Weg zum Gate 21, wo wir kurz vor 10 Uhr unseren Flug nach Washington antreten. Auch im Boardingbereich sieht man wieder, mit welcher Intelligenz hier geplant wurde: die Warteschlange verläuft quer zum Ende eines Laufbandes, der Durchzugsverkehr muss sich zweimal durch die Warteschlange quetschen, die sehr bald eine Schlaufe bildet.
Der beste Schildbürgerstreich ist aber dann in der Schleuse zum Flugzeug: ein Schild zeigt nach rechts für Economy und nach links für Business Class. Geht man nach rechts wird man nach ein paar Schritten zurück geschickt - zum Flugzeug geht es nur nach links. Ach ja, da hängt ja noch ganz verschämt ein weiteres Schild mit einem Flugzeug. Wer also lesen kann, ist klar im Nachteil!
Die 767 der Tyrolean ist klein und eng, Gott sei Dank haben wir uns die fußfreie Reihe zwischen den Notausstiegen gegönnt (€ 70,00/Sitz), beim Einsteigen hören wir „like a cattletrain“ und „next time it‘s business class“ von den vorwiegend amerikanischen Passagieren.
Dafür ist aber das Essen außergewöhnlich gut!
Zwischenstop in Washington und pünktlich mit der United Airlines nach Jacksonville. Am Flughafen übernehmen wir einen dunkelblauen Jeep Patriot und auf dem Weg zum La Quinta Inn machen wir am Friendship Park halt, um die die Skyline zu fotografieren.
ein Jeep Patriot für Florida
Jacksonville - Skyline mit Main Street Bridge bei Nacht
Jacksonville - Friendship Park
Da machen wir auch gleich das erste Mal mit dem warmfeuchten Klima Bekanntschaft: kurz vor 20 Uhr herrscht noch eine tropische Schwüle, daß man sich schon recht auf den morgigen Tag bei Sonnenschein freut! Furchtbar!
Nach dem Einchecken im Hotel kurven wir noch ein wenig in der Gegend herum, ohne ein passendes Restaurant zu finden und schließlich bei Wendy‘s zu landen. Der Typ, der uns bedient, kann mit „Austria“ sichtlich nichts anfangen. Etwas später bringt er uns Ketchup und fragt dabei, ob wir bei uns zu Hause auch verschiedene Rassen haben. Auch Schwarze, so wie ihn? Interessant, was in so manchen Köpfen vor sich geht….
Wir nehmen jeder eine Double Baconator Combo und danach ist uns schlecht....
Tag 2 - Sonntag, 30.9.12 - Jacksonville - St. Augustine - Daytona - Cape Canaveral
Der Jetlag hält sich in Grenzen, um 5 Uhr aufgewacht und dann bis 7 Uhr weiter geschlafen. Das Frühstück im Hotel schauen wir uns kurz an, wir haben auf auf etwas Handfesteres Lust und fahren zum Cracker Barrel.
Unsere Bedienung erklärt uns dann auch noch die Bedeutung der Sterne auf den Schürzen: ein bis vier Sterne gibt es für die Qualifikation und schlägt sich offenbar auch auf das Weihnachtsgeld nieder.
Blöderweise habe ich gestern bei der Wagenübernahme vergessen nachzufragen, wie die Straßenmaut abgerechnet wird. Aber zum Flughafen will ich jetzt auch nicht mehr fahren, das werden wir auch telefonisch erfahren.
Nach einer kurzen Fahrt parken wir vor dem Castillio de San Marcos in St. Augustin. Das spanische Ford aus dem 17. Jahrhundert ist aus Muschelstein erbaut, der so elastisch ist, daß die Kanonenkugeln davon abprallten.
Wir kommen gerade rechtzeitig zu einer Vorführung der Kanonen und mit lautem Knall und Pulverdampf werden zwei Schüsse abgegeben.
St. Augustine - Castillo de San Marcos historische Schießvorführung
na bumm!
Wir schauen und das Ford gründlich an und sind nach ein paar Minuten schweißgebadet.
Der Parkschein gilt noch bis 13:17, wir haben nach der Besichtigung noch gut 1 1/2 Stunden Zeit, um St. Augustin zu erkunden.
Unweit des Fords steht das älteste hölzerne Schulhaus der USA, für einen Besuch haben wir aber leider keine Zeit.
Castillo de San Marcos - zwischen zwei Einsätzen
Oldest Wood School House
Wir wandern die St. George Street entlang, die von unzähligen Geschäften gesäumt ist, erreichen am anderen Ende das Flagler College und fotografieren den wunderschönen Campus.
Das Flagler College in St. Augustine war ehemals das Ponce de León Hotel.
Durch die heiße Mittagssonne geht es zurück zum Auto und weiter auf dem Ocean Shore Blvd. nach Daytona. Eine Zufahrt auf den Strand ist auch bald gefunden, der Tagespass kostet 5,00 Dollar. Und dann fahren wir mit 10 kmh den Strand entlang und finden ihn einfach potthässlich.
Schlimmer sind allerdings die unförmigen Gestalten, die meistens unter der Heckklappe ihres Autos lauern. Karsten bringt es auf den Punkt: „Ich glaube, die tragen nur deshalb einen Bikini, weil sie Angst haben, daß der Badeanzug platzt!“
Daytona Beach
Nach einem kurzen Stopp, um die Füße ins bacherlwarme Meer einzutauchen, fahren wir noch auf ein Eis zur Cold Stone Creamery. Bis wir einen schattigen Platz auf der Strandpromenade gefunden haben, ist das Eis fast flüssig.
Als wir weiterfahren wollen, streikt plötzlich das Navi! Nichts geht mehr, also fahren wir zunächst einmal „blind“ nach Süden in Richtung Titusville.
Fast blind, denn zu Glück funktioniert die Karte von track my tour auch offline, wir haben ja nicht einmal einen Plan für Notfälle wie diesen mit!!!
Einschalten, ausschalten, nichts hilft. Resetknopf wie beim alten TomTom gibt es auch nicht. Endlich, nach bangen 10 Minuten kehrt wieder Leben in den TomTom - ja, so bleibt der Urlaub spannend!
In Titusville haben wir das Holiday Inn Kennedy Space Center bei hotel.com vorgebucht. In unserem Zimmer versuchen wir vergeblich, ein Netz für das Internet zu finden. Die Antenne reicht aber nur bis vor unser Zimmer, also gehen wir zur Rezeption und bekommen - nach einem völlig sinnlosen rebooting des Netzwerkes - ein anderes Zimmer, etwas näher der Rezeption.
Unseren Plan, am Abend zum Kennedy Space Center zu fahren um den beleuchteten Rocket Garden zu fotografieren, lassen wir Angesichts der Tatsache, daß der Weg dorthin 45 Min. dauert, fallen. Noch dazu, wo wir gar nicht sicher sind, ohne Eintritt überhaupt nah genug an die Raketen zu kommen.
Also gehen wir in den Hotelpool. Ein Vorteil dieser feuchten Schwüle: dir ist weder kalt, wenn du ins Wasser gehst, noch wenn du wieder rauskommst.
Abends steuern wir einen Walmart an, „nur mal bissl schauen“.
Zwei Stunden später kehren wir mit 5 vollen Sackerln und 175 Dollar ärmer zum Auto zurück.
Es ist inzwischen 22 Uhr und wir wollen jetzt essen. Das kann doch im Land der unbegrenzten Fressbuden kein Problem sein.
Denkste! Nach einer halben Stunde Herumgekurve - Downtown Titusville ist Sonntag Abend sowas von tot - nehmen wir schließlich vom Burger King etwas mit ins Zimmer.
Tag 3 - Montag, 1.10.12 - Kennedy Space Center - Orlando
Frühstück bei Denny‘s. Karsten durchstöbert die Karte und lacht plötzlich auf: „Das ist die Seniorenkarte - und ich wundere mich schon, warum da alles kleingeschnitten ist!“
Etwas später nehme ich den kleinen Löffel, der hat die Form einer kleinen Tortenschaufel. „Das sind die Seniorenmesser“, sagt Karsten.
Heute zeigt das Navi doch nur 20 Minuten bis zum Kennedy Space Center an, wahrscheinlich geht es bei Tag schneller....
Beim Sicherheits-Check freut sich der Mann über den Nikki in meinem Rucksack: „Mooo, a little cow!“ „Actually, it‘s a moose“, erwidere ich. „You can make a nice picture over there“, plaudert er munter weiter, „the first cow in space!“
Zuhören ist eine Gottesgabe….
Wir machen eine 2stündige Bustour über das riesige Gelände und kommen unter anderem auch ins VAB (Vehicle Assemble Building), wo die Raketen zusammengebaut werden. Es ist das größte einstöckige Gebäude der Welt.
Startrampe 39A - von hier flogen die Shuttles und die Saturn V Raketen ins All.
Das VAB ist das Wahrzeichen des Kennedy Space Centers und hat eine Höhe von 160,3 Metern, ist 218,2 Meter lang und 157,9 Meter breit.
Das Vehicle Assembly Building (VAB, stand ursprünglich für Vertical Assembly Building) ist die Montagehalle, in der der Space Shuttle mit dem Außentank und den Feststoffraketen verbunden und für den Start vorbereitet wurde.
Kevin, ein NASA-Mitarbeiter, erzählt etwas zu der Montagehalle. Mir jedoch fällt ein anderer Mitarbeiter auf, der abseits steht und alle paar Minuten herzhaft gähnt. Ich kann nicht sagen, ob Männchen oder Weibchen, also schlendere ich in die Nähe und lese sein Schild an der Uniform: Jim.
Nach Kevins Vortrag schlägt dann auch seine große Stunde: als wir alle schon wieder im Bus sitzen, geht Jim alle Container-Klos vor der Halle ab und checkt, ob noch jemand drin ist. Alles leer und Jim reckt die Daumen hoch - sein Höhepunkt des Tages!
Nach der Busfahrt schauen wir uns noch ein wenig im Museum um und weil es ziemlich rasch dunkel wird, machen wir noch schnell ein paar Bilder mit Flying Nikki.
Überschuhe für den Mondspaziergang
Wären es die Deutschen gewesen, hätte die Bild sicher "Wir sind Mond" getitelt.
vor einer Titan II Rakete, kurz vor dem Wolkenbruch...
Gerade noch rechtzeitig, denn kaum haben wir die Bilder im Kasten beginnt es leicht zu regnen. Wir beeilen uns in den Shop und draußen geht kurz mal die Welt unter. Cape Canaveral soll ja die blitzreichste Gegend Floridas sein.
Eine kurze Unterbrechung des Regens nutzen wir aus, um das Gelände zu verlassen und trocken zu unserem Auto zu kommen.
Auf der Fahrt nach Orlando schüttet es zweimal so arg, daß man fast nichts vor sich auf der Straße sieht.
Trotzdem kommen wir bei Sonnenschein im La Quinta Inn in Orlando an.
Um dem angebrochenen Nachmittag noch einen Sinn zu geben, suchen wir das Hard Rock Cafe Outlet. Zunächst im Orlando International Premium Outlet, ein völlig unnötiger Ort. Dann fahren wir ins Universal Studio Gelände und fragen beim HRC-Hotel nach. Die kennen auch kein Outlet, fürs das Restaurant und den Shop selbst müssten wir kostenpflichtig parken, so dringend müssen wir jetzt auch nicht ins Hard Rock Cafe….
Da fahren wir doch lieber ein ordentliches Steak essen, Karsten findet mittels Navi das Outback Steakhouse.
Im Nachhinein gesehen, hätten wir uns den Blooming Onion sparen können, das Ding schafft man zu zweit sowieso nicht.
Karsten hat ein Steak, das fast von selbst zerfällt, ich lasse die Hälfte der Baby Back Rips stehen. Die Bedienung bringt mir ein zweites Glas Limonade „just in case“ - sehr nett!
Am Heimweg noch schnell bei Walgreens vorbei, ich habe meine Tabletten vergessen, die ich zum Linsenreinigen brauche. Draußen hängt ein Schild: „We sell beer, wine, Disney-Shirts“.
Am Abend „The Voice“ geschaut und gleich danach einen Tweet auf Twitter zur Sendung von Blake Shelton gelesen....that‘s real live!
Tag 4 - Dienstag, 2.10.12 - Orlando - Universal Studios
Frühstück wieder bei Denny‘s, der gleich neben unserm Hotel ist, das geht sogar zu Fuß.
Das Wetter ist nicht sehr einladend, der Himmel ist bedeckt, trotzdem ist es total heiß. Wir hoffen, daß nicht so ein großer Andrang im Park herrscht.
Die Universal Studios Florida bestehen aus zwei Parks: die eigentlichen Studios und Islands of Adventure, wo u.a. The Wizarding World of Harry Potter ist.
Eigentlich wollen wir nur in Islands of Adventure, doch lassen wir uns zu einem Tagesticket für beide Parks mit Express Zugang überreden - 179,90 plus tax pro Person.
Der erste Weg führt zu Harry Potter, sehr nett gemacht. Die einzelnen Geschäfte lassen wir links liegen, dafür haben wir eventuell später Zeit.
The Wizarding World of Harry Potter - Orlando Universal Studios
Hogwards Castle
Bevor wir einen Ride machen, müssen wir unsere Taschen in Lockers unterbringen. Dazu muss man mit einem Fingerabdruck „unterschreiben“.
Nach der Fahrt wollen wir unsere Sachen aus dem Gepäckfach holen - das Kastl geht nicht mehr auf! Dauernd schreibt es, daß er meinen Fingerscan nicht lesen kann. Karsten geht Hilfe holen, da endlich gibt der Dreck nach!
Die Idee zu den zwei Parks waren schon nicht schlecht, mit Islands of Adventure waren wir zu Mittag fertig. Leider gibt es nur eine Handvoll guter Rides, manche Attraktionen sind einfach nur mittelprächtig, Andere sogar ziemlich fad!
Erwähnenswert ist der Rollercoaster „The Hulk“, wo man mit den Füßen im Freien baumelt.
In den Universal Studios gibt es überhaupt nur einen guten Roller Coaster: Rip Ride Rock It. Da kann man sich zum Fahren die passende Musik aussuchen und fährt dann - quasi auf dem Rücken liegend - senkrecht in die Höhe.
Universal Studios Orlando
Wir würden ja manchmal gleich ein zweites Mal fahren, müssen aber immer unsere Sachen aus dem Locker umschlichten, denn die Benutzung ist nur eine beschränkte Zeit gratis, danach muss man ordentlich zahlen. Echt nervig!
Dafür ist der Besucheransturm extrem niedrig, die Anstellzeiten (besonders mit dem Express-Pass) beziehen sich im Allgemeinen auf den Weg, den man bis zum Einsteigen zurücklegt. Fast überall kommen wir sofort dran.
Als wir aus dem Simpson Ride kommen, schüttet es wie aus Schaffeln und wir sitzen mit vielen Anderen den ersten Regenguss im Eingangsbereich ab. Später kaufe ich noch einen großen Schirm.
Toon Lagoon
Gegen 6 Uhr verlassen wir die Universal Studios und shoppen im Hard Rock Cafe Shop. Das heißt, Karsten shoppt, ich finde leider gar nichts von den Sachen, die ich besorgen soll - alles ausverkauft!
Danach fahren wir zum Mall of Florida in den Apple Store. Dort gibt es zwar das iPhone 5, doch weder Schutzhüllen noch Adapter für die neuen kleinen Stecker.
Am liebsten würde Karsten ein iPhone 5 kaufen, ich ziehe ihn aus dem Geschäft - wir haben zu Hause schon eines!!!
(Die Lieferung kam knapp nach unserer Abreise an.)
Bei Build a Bear darf er wieder tüchtig zuschlagen und Nachtmahl gibt es im Food Court.
Am Weg zurück zum Auto kommen wir an einem Stand vorbei, wo Haarglätter verkauft werden. Die Verkäuferin ist echt gut, sie glättet mir ein paar Strähnen.
Ich bedaure, in Österreich haben wir ja leider ganz andere Stecker. Sie hat einen Adapter dabei.
Ich kann diese große Schachtel nicht mitnehmen.
Sie legt eine Reisetasche dazu.
Ich habe gar keine Zeit zum Haare glätten.
Sie macht mir in 2 Minuten den ganzen Kopf schön und sagt, ich soll mir doch die Haare am Abend machen.
Ha, jetzt hab ich sie: „Wenn die Haare morgen in der Früh auch noch so schön sind, komme ich zurück und kaufe das Teil!“
Nachdem ich auch lächelnd bereit bin, am nächsten Tag den vollen Preis zu zahlen („der Sonderpreis gilt nur heute“), reicht sie mir zähneknirschend ihre Karte - im Bewusstsein, daß wir uns nie wieder sehen.
Und ich hab die Haare schön!
Tag 5 - Mittwoch, 3.10.12 - Orlando - Epcot Center
Der Manager bei Denny‘s erkennt uns schon - höchste Zeit, daß wir weiterkommen!
Das Epcot Center heißt jetzt Epcot Theme Park liegt eine halbe Stunde südlich unseres Hotels, es ist fast 10 Uhr, als wir ankommen.
Faszinierend ist immer wieder, wie reibungslos das Einparken abläuft, fast wie eine einstudierte Choreografie!
Vom Parkplatz ist ein ganz schönes Stück zu laufen, was mich bei den gehfaulen Amerikanern direkt wundert.
An der Kassa hole ich mir mein Gratis Ticket - endlich einmal ein Vorteil als travel agent!
Wir gehen gleich durch bis zur Future World um lange Wartezeiten zu vermeiden. Bei Mission:SPACE wählen wir das orange Team, weil man nur hier das Gefühl der Schwerelosigkeit erhält.
Gary Sinise begleitet uns via Bildschirm auf einer Reise zum Mars, jedes Teammitglied bekommt eine Aufgabe zugeteilt. Ich bin Navigator, Karsten der Pilot. Der Start der Rakete ist nicht ohne, es wirken 2,5 G auf uns ein. Heftig!
Nach der geglückten Marslandung wollten wir zur nächsten Hauptattraktion - Track Race. Doch das wird leider gerade renoviert und ist „closed till fall 2012“. Super, wir haben doch schon Herbst!
Für „The Soaring“ - der simulierte Flug mit einem Flugdrachen über Kalifornien - ziehen wir uns einen Fast Pass und erhalten ein Ticket für 2 Stunden später.
Zeit genug, um den World Showcase komplett durchzulaufen. Hier werden verschiedene Länder vorgestellt, ein paar bekannte Gebäude und landestypisches Essen runden den Eindruck ab, in einem fremden Land zu sein.
Der deutsche Pavillon wurde einer "typischen" deutschen Kleinstadt nachempfunden. Auf dem Platz steht eine Statue von St. Georg und dem Drachen, ebenso steht dort ein Glockenturm.
Marokko - als einziger Pavillon ist er nicht von einer Firma gesponsert sondern vom König von Marokko persönlich, der auch marokkanische Handwerker für den Bau geschickt hat, damit der Pavillon authentisch wirkt.
Teahouse and Hampton Court Palace
In den chinesischen Pavillon gelangt der Besucher durch ein großes chinesisches Tor.
Im Innenhof steht dominant ein chinesischer Tempel mit Name „der Tempel des Himmel“.
Beim Herumrennen in der schwülen Hitze schwitzen wir uns sehr ab, drum machen wir nach dem Soarin nur noch das Spaceship Earth in der riesigen Kugel, dem Wahrzeichen von Epcot.
Hier zeigt man uns die Errungenschaften der Menschheit und am Schluss kann man noch selbst seine Zukunft gestalten. Das Ganze wir in einen kleinen Videofilm gepackt, den kann man sich anschließend per Email schicken. Ich habe die Videopostkarte in die Firma geschickt, die werden hoffentlich eine Freude damit haben!
wie man in der Zukunft reist...
Spaceship Earth
Der Saft-Hersteller Ocean Spray präsentierte die Cranberry-Ernte
vor dem Wahrzeichen von Epcot.
Am frühen Nachmittag verlassen wir den Epcot Theme Park und fahren schnurstracks nach Crystal River an der Westküste Floridas.
Auf der Fahrt gibt es wieder sintflutartige Regengüsse, die aber nach ein paar Minuten wieder vorbei sind.
Das Navi führt uns genau zu Captain Mike‘s Ultimativer Manatee Tour - zumindest zu der Adresse, die er noch bis August hatte.
Wir kurven durch die Gegend und finden keinen Hinweis auf die Firma.
Erst als Karsten im Internet einen Eintrag finden, daß die Firma auf den St. Pete‘s Pier umgezogen ist, finden wir das Büro.
Nachdem es aber schon geschlossen ist, fahren wir ins Day‘s Inn und checken ein.
Dann geht's in die Mall von Crystal River zum Shoppen.
Im K-Mart sind die CDs bunt durcheinander gereiht, immerhin kann man die Beschriftung am Rand gut lesen. Wir wollen es schon lassen - das ist doch ein bissl mühsam, alles durchzulesen - doch dann lesen wir uns halt doch durch und am Ende haben wir 10 neuen CDs ergattert.
Dann suchen wir uns ein Lokal und essen im Boathouse zu Abend.
Tag 6 - Donnerstag, 4.10.12 - Crystal River - Mantees Tour
Um 6:20 ist Tagwache.
In die Badesachen und nach dem Frühstück bei Denny‘s nebenan sind wir um 7:30 am St. Pete‘s Pier, wo uns schon Captain Mike erwartet.
Wir sind Gottseidank allein geblieben (die Tour ist ja von 2 bis 6 Leute) und nach einem kurzen Einführungsvideo mit Jimmy Buffett schieben wir uns in einen Neopren-Anzug, holen unsere ABC-Ausrüstung und die Handtücher aus dem Auto und dann geht‘s schon mit dem Boot hinaus in die Kings Bay.
Gleich zu Beginn treffen wir auf einen Manatee im klaren Wasser. Der erste Wasserkontakt nimmt mir ein bisschen den Atem, es ist doch recht frisch!
Wir nähern uns langsam dem mächtigen Tier, das völlig unbeeindruckt das Seegras vor sich hin frisst. Ich kann ein paar gute Bilder und Videos machen. Karsten streicht dem sanften Riesen über den Rücken und ich lange auch einmal kurz hin: fühlt sich fest und ein wenig glitschig an. Die Haut ist ledrig und hat vereinzelt dicke Haare wegstehen.
an Bord von Capt. Mike's Sunshine River Tours
Schon bald sichteten wir unseren ersten Manatee (Rundschwanzseekuh).
Wie alle Seekühe sind Rundschwanzseekühe (Manatees) Pflanzenfresser, die sich von verschiedenen
im oder über dem Wasser wachsenden Pflanzen wie Seegräser, Wassersalat oder Grundnesseln ernähren.
Irgendwann trollt sich der Manatee und wir fahren weiter, auf der Suche nach neuen Abenteuern, äh Manatees.
Mit dem Wetter haben wir Glück, es ist strahlend schön. Am Vortag hat es geschüttet, da kann man die Tiere schlecht vom Boot ausmachen. Heute sieht der geübte Cpt. Mike schon von Weitem, wenn ein Tier in der Nähe ist.
Bei unserer zweiten Begegnung ziehen die beiden Exemplare gleich von dannen, wir schnorcheln noch ein wenig hinterher.
kein Wunder, wenn sich die Manatees gleich verziehen...
Um zu atmen, strecken sie nur die an der Oberseite der Schnauze liegenden Nasenlöcher aus dem Wasser,
sie sind nicht imstande, mit dem Mund zu atmen.
Blaukrabbe in der Kings Bay
Der Captain lässt uns bei den „Three Sisters“ mit den Flossen zu Wasser, das sind die größten Süßwasserquellen von Cristal Rivers.
In diese kleine Bucht dürfen die Boote nicht hinein und wir erkunden das total klare Wasser, in dem es vor Fischen wimmelt. Mir kommt auch noch eine große blaue Krabbe vor die Linse.
Die dritte Interaktion mit einem Manatee haben wir dann in sehr trübem Wasser, man sieht die Hand kaum vor den Augen.
Der Captain zeigt uns von Bord die Richtung an, doch es nützt nichts, wir sehen nada.
Über den Manatee stolpern wir fast, grad daß wir nicht dagegen donnern.
Das Wasser ist aber so undurchsichtig, daß wir gar nicht einmal die Schnauze erkennen, die im Schlamm wühlt. An Fotos ist nicht zu denken.
Und es ist irgendwie auch ein wenig ungut, so blind zu schnorcheln, wenn um einen die Manatees sind. Drum schwimmen wir lieber wieder zurück an Board.
Von dort auch sehen wir noch eine Mutter mit Kalb, eine schwimmende Schildkröte und jede Menge Forellen, die meterhoch aus dem Wasser springen. Zwei, drei Mal hintereinander, das schaut ja lustig aus!
Um 12 Uhr ist die Tour vorbei, wir sind ziemlich geschafft und froh, das erlebt zu haben!
Nach einer Katzenwäsche (Duschen sind leider keine vorhanden) fahren wir gleich weiter nach Tampa und nisten uns ins Holiday Inn ein.
Eine Stunde später wird und die Entscheidung, ob wir den angebrochenen Nachmittag noch sinnvoll nutzen können, durch einen kleinen Weltuntergang abgenommen. Wir haben Glück, daß es uns nicht das Auto auf dem Parkplatz unter uns wegschwemmt….
Also lade ich mir iMovie runter und schneide einen kurzen Film über unsere Manatee-Tour zusammen.
Abends fahren wir zu „Kojak‘s House of ribs“, weil es interessant geklungen hat. Ist aber keine lange Anreise wert, das Essen und das Ambiente ist mittelmäßig. Das Essen ist in Rekordzeit gekommen, schick auf einem dreigeteilten Plastikteller drapiert - hmmm, da schmeckt‘s gleich doppelt so gut!
Nach 20 Minuten sind wir wieder draußen.
Ein Abstecher zum General Hospital, weil es von dort den besten Blick über die Skyline von Tampa gibt, beendet den Tag.
unterwegs am Crystal River
Tampa Skyline
Tag 7 - Freitag, 5.10.12 - Tampa - Busch Garden's
Schön, wenn einem der Vorbewohner den Alarm auf 7:30 gestellt hat! Aber wir haben eh nicht gut geschlafen, die Betten sind zu hart.
Gefrühstückt wird heute im Hotel, das heißt, ich esse da, Karsten hat im Zimmer den Rest der gestern gekauften Donuts (12 Stück - Harley hat sie gern „im Rudel“) und trinkt nur Kaffee. Gute Auswahl, kann man wiederholen.
TomTom führt und zum Lieferanteneingang von Busch Gardens - das hatten wir doch schon einmal….
Der Parkplatz ist maximal zu 10% gefüllt, das schaut gut aus! Und heute knallt auch noch die Sonne vom blauen Himmel, versteh‘ das einer!
An der Kassa bekomme ich als travel agent für mich und „my guest“ 50% Ermäßigung - Fast Pass ist heute nicht notwendig.
An der Kassa bekomme ich als travel agent für mich und „my guest“ 50% Ermäßigung - Fast Pass ist heute nicht notwendig.
Zunächst kämpfen wir uns mit der unmöglichen Karte des Parks ab, so etwas Verblödetes habe ich ja noch nie erlebt!
Nicht etwa, das vielleicht die Namen der Rollercoaster bei den Bildern stehen, nein - nur Nummern. Und die wiederum kann man nur zuordnen, wenn man weiß, wie der Teil des Parks heißt. So stehen wir in der heißen Sonne und suchen…..
Der Park wirkt wirklich ein bissl ausgestorben. Der erste Rollercoaster, auf den wir treffen, heißt Quazi ist ist ein Monstrum aus Holz. Hier gehen wir gleich bis zum Einstieg durch, sehr fein!
Beim Weitergehen sehen wir ein Schild, wo die Anstellzeiten aufgelistet werden, da gibt es keine Bahn, bei der man länger als 5 Minuten warten muss. Also haben wir keinen Stress und ärgern uns nicht mehr über den Plan.
Bush Gardens Tampa Bay - ein erfreulicher Anblick!
Sheikra ist 60 Meter hoch und hat einen 90° Fall gleich zu Beginn. Der Wagen bleibt über dem Abhang stehen, damit auch ja alle sehen können, was gleich auf sie zukommt. Woaahh!
Wir sind gleich zweimal hintereinander gefahren.
Kumba und Scorpion fahren wir nur einmal, die sind nicht aufregend genug. Cheeta Hunt dagegen ist wieder ganz nach unserem Geschmack, gleich am Start wird man mit 96 kmh in die Bahn katapultiert. Die Fahrt ist relativ lang und es gibt noch zwei Steigungen, auf die man hinaufgeschossen wird.
Sheikra - kurz mal innegehalten und dann geht's bergab!
Montu
Hier wird auch ein Video von der Fahrt gemacht. Nach unserer zweiten Fahrt kaufen wir das Extreme Package, das enthält u.a. das Video und das Foto (auf dem wir natürlich sehr gut getroffen sind - wenn man weiß, wo die Kamera ist....).
Da wir allerdings dabei in der vorletzten Reihe gesessen sind, machen wir einen dritte Fahrt, diesmal in der Front Row. Dafür müssen wir das erste Mal an diesem Tag anstehen - 7 Minuten!
Während wir warten kommt ein Rollstuhlfahrer an, der Mann ist spindeldürr, nicht mehr der jüngste und kann kaum gehen. Aber unter unserem staunenden Blick hantelt er sich in einen der Wagen und macht die nächste Fahrt mit.
Jetzt bleibt noch Montu, ein inverted rollercoaster, das bedeutet, daß der Wagen auf einer Schiene hängt und die Füße frei in der Luft hängen. 42 Meter hoch, da hat man eine gute Aussicht!
Hier ist so wenig los, daß manchmal nur die erste Reihe voll ist und ein paar Leute auf den Rest verteilt sind. Nach zwei Fahren nehmen wir den „Exit“-Ride und verlassen um 3 Uhr den Park.
Kaum sitzen wir im Auto, beginnt es leicht zu tröpfeln. Gutes Timing!
Die nächsten drei Stunden besuchen wir Target, Best Buy und Walmart.
Nach einer kurzen Pause im Hotel wollen wir einen Steinwurf entfernt essen gehen, scheitern aber vorerst an der allabendlichen Sintflut, die uns hindert, zu unserem Auto (und dem darin liegenden Schirm) zu gelangen. Also sitzen wir 10 Minuten in der überdachten Hoteleinfahrt und warten. Karsten erbarmt sich schließlich und sprintet zum Auto und dem Schirm.
„Was ein Mensch schöner ist wie ein Aff', ist ein Luxus!“
leicht abgewandelt nach Friedrich Torberg
Tag 8 - Samstag, 6.10.12 - Tampa - St. Petersburg - Don CeSar Resort - Sarasota - Myakka River State Park
Wir verlassen Tampa Richtung Süden. In St. Petersburg bleiben wir kurz am Pier für ein Foto stehen, ebenso wie vor dem DonCesars Hotel.
The Pier, St. Petersburg
Don Cesar Beach Resort, St. Petersburg
Dann fahren wir über die Sunshine Skyway Bridge. Sehr eindrucksvoll! Gleich nach der Brücke bleiben wir bei einer rest area stehen, doch die besseren Bilder können wir vom Fishing Pier machen. Ein teurer Spaß, wir müssen 12,00 Dollar für einen 2-Tagespass zum Angeln kaufen.
Der Ausblick auf die Brücke entschädigt aber den hohen Preis. Wir machen ein Flying Nikki Foto und können die Brücke aus drei verschiedenen Winkeln fotografieren.
Sunshine Skyway Bridge
Reiher
Die Sunshine Skyway Bridge überspannt die Tampa Bay und verbindet die Stadt Saint Petersburg mit Terra Ceia.
Mit einer Länge von 8851,392 Metern (exakt 5,5 Meilen) gehört sie zu den längste Brücken mit einer Schrägseil-Mittelöffnung.
Täglich überqueren 50.500 Autos die Tampa Bay über diese Brücke.
Das Ringling Museum in Sarasota lassen wir aus und die Plastik am Hafen „Unconditional Surrender“ ist zur Zeit in Reparatur, weil sie im Mai durch ein Auto beschädigt wurde. Pech!
Daher sind wir bereits gegen 1 Uhr im Myakka State Park und finden auch schließlich den Beginn des nature trails, der zum Canopy Walkway führt. Leider ist der Weg an vielen Stellen fast unpassierbar, weil es durch die vielen starken Regenfälle zu Überschwemmungen gekommen ist.
Das hält uns natürlich nicht ab, doch bereits nach ein paar Schritten im Morast ziehe ich die Flip Flops aus, weil ich Angst habe, daß sie kaputt werden. Jetzt ist es mir egal, ob ich nass oder dreckig werde und latsche direttissima durch den Schlamm.
Myakka River State Park
genau da geht der Weg weiter - spätestens hier ziehe ich die Flip Flops aus...
Der Canopy Walkway, eine Hängebrücke 25 feet (8,30 m) über dem Boden, auf Höhe der Baumwipfeln, ist ein wenig enttäuschend, weil sie nur so kurz ist. Am Ende ist ein Aussichtsturm, doch es ist viel zu schwül, um sich länger als notwendig in der Sonne aufzuhalten.
Wir verlassen den Myakka State Park wieder und fahren nach Sanibel Island. Die Maut über die Brücke kosten 6,00 Dollar, auch grad kein Schnäppchen!
Im Holiday Inn checken wir nach einer Schrecksekunde (als wir den Preis gehört haben) trotzdem ein.
Dann ist es endlich soweit und wir schmeißen und das erste Mal ins Meer. Erfrischend ist es nicht gerade, doch sorgt das Wasser trotzdem für Abkühlung.
Karsten hat sich in Tampa ein Lifeproof Cover für sein iPhone gekauft, damit kann er auch unter Wasser fotografieren und filmen. Er macht ein paar Filme, doch das Wasser ist gelbbraun und sehr trüb.
Der Strand ist auch nicht sehr einladend: es gibt zwar Liegebetten, doch Schirme müsste man sich selbst mitbringen. Außerdem juckt es uns beide wie Sau, das müssen diese unsichtbaren Viecher sein. Deshalb hält es uns nicht lange auf den Liegen und wir gehen zurück ins Zimmer und duschen.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was an einem Strandurlaub in Florida schön sein soll!
Zum Nachtmahl gibt es heute Pizza im Island Pizza. Ganz ordentlich!
Danach kaufen wir eine Gallone Wasser und ich ein paar T-Shirts im Geschäft vis-a-vis. Karsten ärgert sich, daß die meisten T-Shirts den Aufdruck hinten haben und verzichtet.
Als wir das Geschäft verlassen, beginnt es schon wieder zu regen. Eh klar, wo wir das Auto auf der anderen Straßenseite haben!
Später regnet es so heftig, daß sogar die Kabelsender ausfallen. War eh nix G‘scheites im Fernsehen….
Tag 9 - Sonntag, 7.10.12 - Sanibel Island - Edison's Winter Estate
Das Blöde an den Hotelzimmern ist, daß es keine ordentlichen Vorhänge gibt und wenn man nicht möchte, daß die Nachbarn beim Vorbeigehen direkt auf‘s Bett starren, zieht man halt die blickdichten Vorhänge zu.
Somit ist es dauernd finster, auch in der Früh, da ist es egal, ob es 6 oder 9 Uhr ist….
Heute ist es ziemlich egal, wann wir aufstehen, wir haben nicht sehr viel vor. Also kriechen wir gegen 9 Uhr aus den dünnen Laken und Karsten wirft erstmal die Klimaanlage an, damit wir „Frischluft“-Zufuhr haben.
Wenn es auszuhalten ist, drehen wir die am Abend ab, weder brauchen wir den kalten Luftstrom noch das Geräusch des Gebläses die ganze Nacht.
Da das Frühstück im Übernachtungspreis nicht enthalten, das angrenzende Restaurant aber sauteuer ist, suchen wir uns eine Alternative. Unsere Wahl fällt auf die Blue Giraffe, doch als wir dort ankommen, ist es noch geschlossen. Wer braucht auch schon vor 10 Uhr ein Frühstückslokal?
„The best breakfast of the world“, damit wirbt das Lighthouse Café - wir haben es getestet und na ja, wir haben schon schlechter gegessen…
Weil wir schon in der Nähe sind, fahren wir zum Leuchtturm der Insel. Die Parkgebühren von 2,00 Dollar sind wir nicht gewillt zu bezahlen. Wir können zwar bis direkt zum Leuchtturm fahren, dürfen aber unter Strafe keinen Fuß auf den Boden setzten (oder so ähnlich, auf jeden Fall ja nicht parken!!!). Wir befinden den rostigen Stahlturm als eh nicht fototauglich und ziehen von dannen.
Auf dem Weg nach Fort Myers hören wir im Radio „American Country Countdown“ mit Kix Brooks. Diesmal haben wir im Auto zwar keinen Satellitensender, doch auch kein Problem, einen neuen Countrysender zu finden.
In Fort Myers besuchen wir die Edison & Ford Winter Estates. Gleich ein positiver Beginn: keine Parkgebühren (in Orlando schlagen die ja ganz ordentlich mit 15,00 Dollar zu!) und als travel agent komme ich gratis hinein.
Mit einem Audioguide ausgerüstet, machen wir uns auf zur Besichtigung der Häuser und des Gartens am Ufer des Caloosahatchee River. Endlich bekommen auch unsere Kameras ordentlich zu tun, bislang waren die Fotomotive eher rar gesät.
Vor dem Haupteingang steht der größte Banyan Tree am amerikanischen Festland. Der 120 m große Gummibaum wirkt beinahe wie ein ganzer Wald und wurde doch erst 1925 gepflanzt.
Der 120 m hohe Banyan am Eingang von Edison & Fort Winter Estates ist der größte Baum seiner Art auf dem US Kontinent.
Es ist wieder grauslich heiß heute, der Schweiß rinnt in Strömen und in den klimatisierten Räumen kriegt man einen Kälteschock. Herrliches Klima!
Die Häuser, das Labor und das Museum sind sehr interessant und so wundert es uns nicht, daß bereits vier Stunden vergangen sind, als wir uns auf den Weg zurück nach Sanibel Island machen.
Der Erfinder Thomas Aiva Edison und der Automobilhersteller Henry Ford waren Freunde und in Fort Myers Nachbarn. Ihre Winterhäuser sind heute als Teil des Geländes zu besichtigen.
Interessant sind die in einem Schuppen ausgestellten Automobile aus der Ford-Produktion, unter anderem ein Modell T Baujahr 1914 und ein Modell A Baujahr 1929.
Thomas A. Edison hatten einen der ersten Pools in Florida.
Der aus Beton gebaute Pool war ein Entgegenkommen Edisons an seine Frau. Er selbst hat den Pool nie genutzt.
Die Schlange im Vordergrund habe ich übrigens erst auf dem Foto entdeckt.
Thomas Edison, Herny Ford und Harvey Firestone arbeiteten 1927 gemeinsam daran, die Edison Botanic Rersearch Company aufzubauen. Das Labor auf der anderen Seite des McGregorBlvd wurde im Jahre 1928 fertig und hatte das Ziel, eine inländische Quelle für natürlichen Gummi zu finden. Das noch vollständig eingerichtete Labor, immer noch von den alten Karbon-Glühlampen beleuchtet, kann ebenfalls besichtigt werden.
Es ist heute noch so eingerichtet, dass man meinen könnte, Edison würde gleich mit der Arbeit beginnen.
Zurück im Hotel gehen wir an den Pool, finden auch noch zwei freie Betten und „kühlen“ uns im Wasser ab, das wahrscheinlich die gleiche Temperatur hat, wie die Luft rundherum.
Auf den Liegen halten wir es dann nicht lange aus, wir sind beiden von den no-see-ums (Sandfliegen) zerbissen und das juckt wir verrückt.
Keine Sekunde zu früh sind wir wieder im Zimmer, da öffnet der Himmel schon wieder seine Schleusen. Jetzt werden sie aber alle rennen am Pool, haha!
Die nächste halbe Stunde geht wieder ein Gewitter der Extraklasse ab, einmal fällt sogar kurz der Strom aus. Die Fernsehsender sind auch alle weg, weil über Satellit empfangen wird.
Gegen 19 Uhr läßt der Regen langsam nach und wir suchen uns auf gut Glück ein Restaurant. Es ist schwer, denn hier gibt es keine Straße, wo sich ein Geschäft neben das andere reiht und man flanieren kann. Die Lokale sind einzeln neben der Straße gereiht, dazwischen sind Bäume. Man kann eigentlich nur mit dem Auto direkt zu einer Adresse fahren oder - so wie wir jetzt - im Vorbeifahren schauen, was es so im Angebot gibt.
Das ist im Dunklen und mit leichtem Regen natürlich nicht so leicht und so nehmen wir das nächstbeste Restaurant, das uns in die Quere kommt.
Leider ist The Greenhouse Grill offenbar auch das teuerste Lokal auf der ganzen Insel. Aber das Essen war exzellent!
Karsten kauft sich auf dem Heimweg noch eine neue Badehose, seine gewährt schon einen etwas - ähm - tiefen Einblick auf die Kehrseite. Und ich kann nicht immer dicht hinter ihm gehen…..
Tag 10 - Montag, 8.10.12 - Sanibel Island - Naples - Everglades Shark Valley - Key Largo
Grausliche Nacht! Ich bin von oben bis unten mit roten Pusteln übersät, die furchtbar jucken. Kaum zum Aushalten!
Keine Ahnung, wo ich die plötzlich her habe, am Nachmittag hatte ich auf jeden Fall noch nichts.
Wir stehen um halb acht auf und fahren wieder ins Lighthouse Café frühstücken.
Der nächste Stop ist im Walgreens, dort kaufe ich ein Gel, das Insektenstiche mildern und das Jucken verhindern soll. Außerdem einen Spray, damit wir nicht noch einmal gebissen oder gestochen werden.
Das Gel gebe ich mir gleich am Parkplatz auf die Pusteln, ein wenig ist es besser.
damit ist alles klar
das kann dauern......
Auf dem Weg nach Süden beschließen wir spontan, Naples auszulassen. Da wär sowieso nur der Pier zum Besichtigen gewesen, dort soll es immer Delfine geben.
Somit fahren wir direkt in den Everglades National Park.
Gegen 10 Uhr beginnt es zu regnen. Nicht gerade die besten Voraussetzungen, um im Park ein wenig herumzulaufen.
Trotzdem fahren wir auf die Loop Road, die vom Tamiami Trail abzweigt, wenn wir schon mal hier sind....und der Regen hat auch schon wieder fast aufgehört.
Nach ein paar Meilen ist die Straße ein paar Mal ordentlich überflutet, ich führe den Jeep wie Moses durch das Meer.
Ok, man könnte auch etwas langsamer durchfahren…
Plötzlich hört der Asphalt auf, wir fahren auf Schotter weiter. Von Tieren ist nichts zu sehen, es gibt auch keine Parkplätze, von denen man aus einen Trail gehen kann. Nicht sehr spektakulär. Außerdem brauchen wir bald eine Tankstelle.
Nach 9 Meilen treffen wir auf Deutsche, die haben eine Karte mit. Darauf sehen ich, daß der Schotterweg noch ca. 20 Meilen lang ist und außerdem, daß wir die erste Abzweigung der Loop Road verpasst haben und jetzt wieder in Richtung Westen fahren.
Also drehen wir wieder um und fahren zurück.
wie Moses durch das Meer
Bei der nächsten Tankstelle finde ich sehr strange, daß der Tankwart gleich zwei elektronische Fußfesseln trägt. Eine für jede Verurteilung?
Unser Ziel ist heute Key Largo, hier wollen wir morgen früh eine Schnorcheltour zur Christus-Statue machen. Als wir ankommen, ist
es ist kurz nach 14 Uhr.
Der ersten Anbieter macht zur Zeit gar keine Touren in der Früh, frühestens um 12:30. Dann kommen wir allerdings mit dem morgigen Programm etwas ins Hudeln. Es gibt ja noch mehr Anbieter und so landen wir schließlich im Pennekamp State Park.
Hier müssen wir erst einmal 9,00 Dollar Eintritt löhnen, damit wir dann im Park eine Schnorcheltour machen können.
Die allerdings noch heute um 15:15, das ist auch etwas wert!
So fahren wir also mit einer kleinen Gruppe auf das Riff hinaus und können einen Stunde dort schnorcheln.
Das Riff ist ziemlich kaputt, fast alles braun. Gleich zu Beginn sehen wir zwei Rochen und einen Jelly Box Fish. Diese Quallen sind fast durchsichtig, man sieht sie erst, wenn man schon fast dagegen schwimmt.
Sonst tummeln sich jede Menge Fische aller Größen und Farben, sogar eine Muräne sehen wir.
Karsten filmt mit dem iPhone, bis der Akku leer ist.
Hier werden wir wohl nichts mehr kriegen...
Die Christus-Statue müssen wir uns abschminken, dorthin fährt zur Zeit nur selten ein Boot hinaus und außerdem wird sie eh überbewertet, sagt uns eine Einheimische.
Danach checken wir im Hampton Inn ein und bekommen ein sehr schönes Zimmer.
Für‘s Nachtmahl fahren wir wieder einmal die dunklen Straßen entlang auf der Suche nach einem geeigneten Lokal. Glatt verhungern könnt man dabei!
Schließlich landen wir in Mrs. Mac‘s Kitchen und bekommen ein wirklich ausgezeichnetes Nachtmahl!
Zum Abschluss probierten wir auch noch den berühmten Key Lime Pie - definitiv zu süß für europäische Gaumen!
Zurück im Hotel zähle ich meine juckenden Beulen, es sind ca. 100 Stück! Leider hilft das Gel nur kurze Zeit, bloß nicht kratzen, dann wird es ganz schlimm!
Wir haben einen schönen großen Flachbildschirm und viele Sender sind in HD. So schauen wir noch „The Voice“ in HD - brillant!
kurz mal abtauchen
Tag 11 - Dienstag, 9.10.12 - Islamorada Tarpon Feeding - Key West
Um 1:30 aufgestanden und die Beine mit einem nassen Tuch abgewaschen, das Jucken ist nicht zum Aushalten!
Karsten ist aus Mitleid auch aufgestanden, aber er kann nicht wirklich etwas tun.
Um 2:35 wieder aufgestanden und die Arme von dem Gel, das eigentlich das Jucken unterbinden soll, abgewaschen.
Der Wecker ging um 5 Uhr morgens los, weil ich schauen wollte, ob der Stratos-Sprung von Felix Baumgartner live übertragen wird.
Ich habe keinen Sender gefunden, der Sprung wurde aber letztlich auf den nächsten Tag verschoben.
Das Hampton Inn ist außergewöhnlich schön, wirklich schade, daß wir hier nur eine Nacht sind. Noch dazu gleich neben dem Pool, den wir aus Zeitmangel auch nicht genutzt haben.
Das Frühstück war auch ausgezeichnet und auf den Tischen hätten wir sogar unsere elektronischen Geräte anschließen können!
Nach dem check out suchen wir die „African Queen“, das Original-Schiff aus dem Film mit Humphrey Bogart und Katherine Hepburn aus dem Jahr 1951. Nach etlichen Verirrungen kommen wir endlich zur Anlegestelle, nur um festzustellen, daß das Boot gerade einen Ausflug macht. Naja, wir kommen ja noch einmal vorbei…
Also fahren wir Richtung Key West los und machen in Islamorada Stopp. Eine außergewöhnliche Attraktion von Robbie’s Marina sind die wilden Tarpune, die den Besuchern wortwörtlich aus der Hand fressen. Für ein paar Dollar kann man 10 Fische in einem Kübel erstehen, die man den wilden Tarpunen zum Fressen hinhält.
Diese Fische sind riesig (bis zu 2,50m) und es gibt keinen, der nicht unwillkürlich zurückschreckt, wenn so ein Bröckerl mit weit aufgerissenem Maul aus dem Wasser schießt!
Und so geht's dabei ab!
Tarpon Feeding - man lockt die Fische mit einem Köderfisch bis einer von den Viechern aus den Wasser schießt.
Nächster Anlaufpunkt ist der Bahia Honda State Park. Auf dem Weg dorthin beginnt es zu schütten. Als wir den Park erreichen, scheint zwar wieder die Sonne, wie entscheiden uns trotzdem, weiterzufahren.
Es ist erst 13:30, als wir in Key West eintreffen. Durch die genaue Anleitung unserer Vermieterin finden wir auch problemlos unser Hotel in der Duval Street.
Die Einfahrt zum Parkplatz wird durch einen Kiosk verstellt, ich fahre vorbei und deute dem Mann, daß er den Kiosk auf die Seite rollen soll, ich fahre solange noch eine Runde. Sonst halte ich den ganzen Verkehr auf.
Glücklicherweise ist unser Zimmer schon fertig, eigentlich ist es fast eine kleine Wohnung mit Wohnzimmer plus Küchenzeile, Schlafzimmer, Badezimmer und begehbarer Schrankraum. Sehr nett, mit Korbsesseln, antik ausschauenden Holzmöbeln und weiß gestrichenem Betten.
Bis zum abendlichen Bummel schmeißen wir uns an den Pool. Karsten macht seine ersten Unterwasseraufnahmen mit der selbstgebastelten Tauchglocke, in der Paul sitzt.
Dann finden wir uns zum obligatorischen Sonnenuntergang am Mallory Square ein, vorher machen wir noch eine Sprung zum CVS und ich kaufe ein After Bite, das hoffentlich besser wirkt, als das Benadryl Gel.
Wir sitzen direkt am Kai, die Füße baumeln über dem Wasser, ich ziehe mir vorsichtshalber die Flip-Flops aus, dann bin ich entspannter.
Hinter uns lernen sich drei Pärchen aus Deutschland kennen - hurra!
Sie sind überall!!!
Nachdem uns die Sonne hinter ein paar Wolken um den spektakulären Untergang gebracht hat, bummeln wir die Duval Street entlang auf der Suche nach einem Restaurant und landen schließlich im Margarithaville bei Coconut Shrimps.
Tag 12 - Mittwoch, 12.10.12 - Key West
Gegen halb drei in der Früh schlägt draußen einer der unzähligen Hähne von Key West an und kann sich nicht mehr einkriegen.
Irgendwie schlafen wir trotzdem wieder ein.
Da wir im Casa 325 kein Frühstück haben, machen wir uns auf den Weg zum skurrilsten Restaurant in Key West: dem Blue Heaven. Wir gehen alles zu Fuß, so eng wie die Einfahrt beim Hotel ist, bleiben wir mit dem Wagen lieber an Ort und Stelle.
Der 15 Minuten Marsch in der feuchten Hitze lässt uns das Wasser in Bächen runterlaufen. Leider hat das Blue Heaven gerade renovierungsbedingt geschlossen und wir gehen deshalb ins La Creperie vis-a-vis, weil es in dieser Gegend nicht mehr viele Alternativen gibt. Dort ist das Frühstück nicht nur enorm teuer, wir müssen auch noch bar bezahlen. Das verschlingt die Hälfte unsere noch verbliebene Barschaft.
Anschließend machen wir einen Sprung zum Southernmost Point, da stellen sich die Touristen an, damit sie ein Bild von sich machen lassen. Ich stell mich halt dazu, damit ich ein Bild machen kann. Plötzlich hör ich hinter mir Schweizer. Bin ich gleich nach vorne und hab mein Bild gemacht, die halt‘ ich ja nur schwer aus!
Tatsächlich ist der Southernmost Point aber nicht der südlichste Punkt von Key West. Dieser liegt auf der nebenan angesiedelten US Navy Basis. Der südlichste Punkt der kontinentalen USA liegt aber, da Key West eine Insel ist, etwa beim in den Everglades befindlichen Ort Flamingo.
Hauswand in Key West
Southernmost Point, Key West
Dann alles wieder zurück, diesmal auf der Duval Street, bis zum Hemingway House. Einmal durchgelaufen und zwei sechszehige Katzen gesehen.
In den 1930er Jahren bekam der US-Schriftsteller Ernest Hemingway von einem Schiffskapitän eine Katze geschenkt, die statt der normalen fünf Zehen sechs hatte. Snowball, so das Name des Tieres, lebte mit Hemingway in dessen Haus in Key West und legte den Grundstein für eine ganz besondere Katzenpopulation, die heute noch besteht: die polydaktylen Hemingsway Katzen.
Ernest Hemingway lebte ab 1928 für einige Jahre in Key West. Sein damaliges Wohnhaus ist jetzt das Hemingway-Museum in der Whitehead Street 907.
Gegenüber liegt das Key West Lighthouse und Keeper's Quarters Museum. Der Leuchtturm mitten in der Stadt ist 20 m hoch und man gelangt auf einer 88stufigen wackeligen Wendeltreppe zu einer Aussichtsplattform.
Eine enorme Überwindung für Karsten wegen seiner Höhenangst, doch nach zwei Versuchen hat er es geschafft! Leider setzt genau in der Sekunde der Regen ein und wir verbringen eine gute Viertelstunde am Fuß des Leuchtturmes, bis er Regen soweit nachgelassen hat, daß wir ins angrenzende Museum huschen können.
Jetzt bin ich bis auf die Unterwäsche nass, allerdings nicht vom Regen. Wie man es in so einem feuchten Klima auf die Dauer aushalten will, ist mir ein Rätsel.
Key West Lighthouse & Keeper's Quarters Museum
Über diese ziemlich wackelige Eisentreppe gelangten wir auf den Leuchtturm, der kurioserweise mitten im Wohngebiet steht.
Auf dem Weg zurück ins Hotel kommen wir bei Swirlicious Frozen Yoghurt vorbei. 24 verschiedenen Eissorten, zuerst kann man sich durchkosten und dann nimmt man sich selbst in einen Becher, was man möchte. Topping drauf und ab auf die Waage. Ich kann nur sagen, wenn ich mir selbst nehmen kann, wird‘s nicht billig!
Key West Museum of Art & History At The Custom House
Key West Shipwreck Museum
Im Hotel rasten wir uns ein wenig aus und am Abend marschieren wir wieder zum Mallory Square, hören uns die gleichen Sprüche der Unterhaltungskünstler dort an und warten auf den Sonnenuntergang. Da es ziemlich diesig ist, wird das wohl heute nicht besonders spektakulär.
Ich will schon gehen, da dreht die Sonne noch einmal so richtig auf und kommt auf die letzte Minute hinter den Wolken hervor. Wow!
Sunset am Mallory Square
die Piraten segeln gen Sonnenuntergang...
Unser Nachtmahl gibt‘s bei Cheeseburger Key West. Nett hawaiianisch eingerichtet, viel zu große Portionen. Ich bestelle Nachos und bekomme einen Teller voll Salat. Ah, drunter sind die Nachos versteckt. Bis ich zu denen gelange, mache ich eine ziemliche Sauerei am Tisch. Geht halt nicht anders.
Karsten ringt den Cheeseburger Squared nieder.
Später im Hotel musste ich Unmensch im Badezimmer eine kleine Kakerlake auf dem Badeteppich zertreten.
In Sloppy Joe's Bar hat schon Ernest Hemingway so manche Nacht durchgemacht.
Tag 13 - Donnerstag, 11.10.12 - Key West - Islamorada - Key Largo - Miami Beach
Wir haben heute einen weiten Weg vor uns, deshalb beschließen wir, unterwegs zu frühstücken.
Zum dritten Mal in diesem Urlaub könnten wir glatt verhungern: zunächst fahren wir noch bei ein paar einschlägigen Restaurants vorbei, zu spät gesehen, wird schon noch was kommen.
Tja, zwei Stunden nach der Abfahrt in Key West sind wir froh, daß wir in Islamorada das Midway Cafe finden.
Nach Key Largo ist es dann nur noch ein Katzensprung und wir haben Glück, die African Queen liegt heute im Hafen. Fast hätten wir es trotzdem übersehen, so klein wie es ist.
Die African Queen aus dem gleichnamigen Film von 1951 mit Humphrey Bogart und Katharine Hepburn.
Dann biegen wir in den Everglades Nationalpark ab. Der Eintritt kostet 10 Dollar und wir müssen in bar bezahlen. Langsam geht uns das Bargeld aus!
Wir fahren ein paar Meilen zu einen Parkplatz und gehen den Anhinga Trail. Nicht sehr spektakulär, da habe ich mir mehr erwartet. Gut, wir sehen drei Alligatoren, die sind aber nicht gut zu fotografieren und dösen vor sich hin.
Der Gumbo Limbo Trail ist noch fader, dauert aber eh nur 10 Minuten.
Damit sind die Everglades (vorerst) erledigt.
Eine gute Stunde später erreichen wir Miami Beach und lassen unser Auto vor dem Anglers Resort valet parken. Das kostet $ 29,00 pro Tag, in der Garage vis-a-vis kostet es $ 20,00 - auch schon egal.
Unser Zimmer ist WOW! Zwei große Flat-TV, iPod-Station, Balkon. Der Pool ist auch ok, im Wasser fällt uns ein, daß wir gar keine Handtücher gesehen haben. Die sollten beim Pool sein. Super - einer von uns muss also als Nasser zur Rezeption gehen. „Ich sag einfach, ich bin durch den Regen gelaufen“ sagt Karsten.
Zum Glück geben die beiden Typen, die gerade den Pool verlassen, an der Rezeption Bescheid und gleich darauf werden neue Handtücher gebracht.
Gegen 6 Uhr gehen wir die zwei Blocks zum Strand, der schaut ein bissl besser als, als der grausliche Strand in Daytona. Einmal kurz die Füße in den Atlantik gesteckt, das Wasser ist angenehm warm. Im Wasser tummeln sich jede Menge Fische.
der Pool im The Angler's Boutique Resort
Miami Beach
Danach bummeln wir den Oceans Drive entlang, vor jedem Restaurant werden wir angequatscht, ob wir nicht das Menue anschauen wollen? Schließlich landen wir im Sea Cafe und essen Fish & Chips. Dann gehen wir die Collins Street zurück, in der Hoffnung, auf ein paar nette Geschäfte. Doch außer Fetzengeschäfte gibts nichts zu sehen. Boring!
Im TV läuft ein alter Film mit George Strait, Pure Country.
Ich will vom Bett aus lauter drehen. Die Fernbedienung ist für alle elektronischen Geräte im Zimmer. Es wird nicht lauter, dafür schaltet sich der zweite Fernseher an. Ein anderes Programm natürlich. Ich will das abdrehen, beide Bildschirme werden schwarz. Dann gehen wieder beide Bildschirme an, diesmal wenigstens das gleiche Programm. Waaaah!
Ich also raus aus dem Bett und am Verstärker per Hand lauter gedreht. Super praktisch!
unser Zimmer im The Angler's Boutique Resort
Tag 14 - Freitag, 12.10.12 - Miami Beach
Hab von Geld geträumt. Wir haben noch einen einzigen 5 Dollar Schein und wenn wir das Auto in der Früh bekommen, sollten wir dem Fahrer ein Trinkgeld geben. Aber sicher nicht unsere letzten 5 Dollar!
Zum Glück können wir an der nächsten Ecke am Bankomat Geld abheben. Halleluja!
Wir frühstücken in einem kubanischen Lokal, dort bekommen wir Tomatenmarmelade. Schmeckt seltsam.
Mit dem Auto fahren wir zum Ocean Drive und parken in der Nähe der 13. Straße. Dann gehen wir bis zur 6. rauf und machen Bilder von den schönsten Art déco Häusern.
Das Edison Hotel mit farblich abgestimmtem Oldtimer vor der Tür.
Park Central Hotel
Hotel Avalon
The Breakwater hat einen österreichischen Besitzer
Zurück geht‘s über den Strand. Die Luft ist hier in Miami viel angenehmer, es ist nicht so feucht-schwül wir in Key West. Außerdem geht ein stetiger Wind, daher kommt einem nicht so heiß vor.
Nächster Punkt des Tagesprogramms ist das Holocaust Memorial. Das suchen wir erst einmal eine Viertelstunde lang im Botanischen Garten, es liegt aber außerhalb und ist eh kaum zu übersehen.
Sehr beeindruckend ist der riesige Arm aus Bronze, der sich Hilfe suchend gen Himmel streckt.
Bei der Skulptur freunde ich mich mit einer Gruppe kiffender Jugendlicher an, die mich in Miami herzlich willkommen heißen!
Miami Beach Lifeguard Cabin
Das Holocaust Memorial on Miami Beach ist eine Gedenkstätte, die an die Vernichtung von Millionen Juden zur Zeit des Nationalsozialismus, den Holocaust, in Europa erinnern soll. Es wurde an der symbolträchtigen Adresse „1933–1945 Meridian Avenue“ in Miami Beach in Florida errichtet.
Die Gedenkstätte besteht aus mehreren Elementen. Mittelpunkt ist die 13 Meter hohe Bronzeskulptur The Sculpture of Love and Anguish (etwa: „Die Skulptur aus Liebe und Qual“), die auf einem runden Plateau in einem Wasserbecken steht. Sie stellt einen Arm mit einer realistisch gestalteten geöffneten Hand dar. Der Unterarm ist aus etwa 100 Personen modelliert, die teilweise in Familiengruppen zusammenstehen.
Die Kolonnadenlaube leitet in einen Raum (Dome of Contemplation), der in einen sich verengenden Tunnel (The Lonely Path) aus rosa Jerusalem-Stein führt. An den Tunnelwänden stehen die Namen der Konzentrationslager der Nationalsozialisten.
Bei der Weiterfahrt nach Miami kommen wir am Hafen vorbei und freuen uns einen Haxen aus, als wir die Norwegian Pearl vor Anker liegen sehen!
In der 1st Street stellen wir den Wagen ab und fahren eine Runde mit dem People-Mover. Der fährt ohne Fahrer und ist gratis.
Ein bekanntes Fotomotiv ist „The Atlantis“, das Haus mit dem Loch und der roten Wendeltreppe. Kennt man von Vorspann zu „Miami Vice“. Dort hat Nikki wieder einen Auftritt.
Bigfoot im Botanischen Garten in Miami Beach
The Atlantis ist ein Luxuseigentumskomplex und aus der Anfangssequenz von "Miami Vice" bekannt.
Dann geht‘s nach Coral Cables, eine feine Gegend mit tollen Häusern. Wir fotografieren den Alhambra Water Tower, der wie ein Leuchtturm ausschaut, den Venetian Pool (der größte Süßwasserpool der USA) und das Biltmore Hotel.
der Alhambra Water Tower in Coral Gables
Allee in Coral Gables
Der Venetian Pool ist ein historisches Bad aus dem Jahr 1923 und eines der schönsten Pool in den USA.
Blick von Süden auf das Biltmore Hotel, Coral Gables' Wahrzeichen.
Zwischenstopp bei McDonalds (weil er grad am Weg lag) auf einen Mango-Ananas Smoothie und weiter Richtung Coconut Grove.
Dort steht die Eremita de la Caridad, eine kegelförmige Kirche, sehr fotogen neben Palmen vor dem blauen Himmel.
Ermita De La Caridad in Coconut Grove
Gleich um die Ecke ist die Villa Vizcaya, die sich der Industrielle James Deering 1914 im Stil einer norditalienischen Villa bauen ließ.
Die Einrichtung ist sehr dunkel und gedrückt, gefällt mir gar nicht. Im jetzt überdachten Innenhof steht ein Bild von Mr. Deering, der schaut auch schon so aus....
Die Villa Vizcaya ist ein schlossartiges Gebäude im Stil einer norditalienischen Villa der Renaissance. Es steht in Coconut Grove, Florida und wurde 1914–16 als Winterresidenz für den Industriellen James Deering (1859–1925), den Sohn von William Deering, errichtet.
Stone Barge, Villa Vizcaya
Der Garten ist etwas hübscher und beim Durchstreifen stoßen wir auf zwei Waschbären, die sich hinter einer Statue verstecken und im Dickicht verschwinden, als sie uns sehen.
Wir gehen natürlich auch in diese Richtung weiter und beim 20 cm hohen „Maze“ (für Waschbären?) treffen wir wieder auf unseren Freund. Der trippelt ganz gemächlich am Wegesrand in unsere Richtung und lässt sich auch nicht am Kameraklicken stören. Putzig!
Vizcaya Museum and Gardens
dieser niedliche Waschbär lief uns im Garten vor die Kamera
Romalea microptera
Beim Verlassen der Villa haben wir noch eine Begegnung mit einem Kameraden. Am Mistkübel hängend schaut er uns definitiv angefressen an, weil er jetzt wieder Leine ziehen muss.
Wir stellen uns hinter ein Gebüsch und warten. Nicht lange danach kommt er wieder zum Mist, sieht uns und ab in die Büsche.
Karsten erwischt ihn dann noch einmal, als er in affenartiger Geschwindigkeit in den Mistkübel und wieder raus ist. Dann gehen wir, soll er endlich Ruhe von uns haben.
Der Waschbär ließ sich von uns nur kurzfristig von seinem Raubzug abhalten.
Bahamaanolis
Als wir wieder in Höhe des Hafens sind, kommen wir in einen kleinen Stau, der uns aber gar nichts macht, dann neben uns fährt die Norwegian Pearl. Karsten macht sich Gedanken, warum das Schiff zwei Tage bevor wir boarden, noch auf‘s Meer hinaus fährt.
Zurück in Miami Beach gehen wir ins 11th Street Diner auf ein ausgezeichnetes Nachtmahl.
Im Hotel wasche ich meine Short, die schaut schon ziemlich ramponiert aus und am Schiff will ich doch nicht so abgerissen herumlaufen.
Ich hege die Hoffnung, daß die Hose über Nacht im Freien trocknet. Bei unseren letzten Stationen war eher das Gegenteil der Fall, die Sachen waren am Morgen noch feuchter als am Abend.
Tag 15 - Samstag, 13.10.12 - Miami
Mist, die Hose war am Abend schon fast trocken, ich hab sie trotzdem über Nacht draußen gelassen und in der Früh hat es wohl geregnet. Jetzt ist sie wieder feucht!
Naja, wir sind sowieso heute die meiste Zeit indoor, da kann ich auch eine lange Hose anziehen.
Am Vorabend hab ich mich ein bissl mit dem TomTom gespielt und die Sprachsteuerung eingestellt. Das funktioniert dann so: „Navigieren zu einen Favoriten“, Navi fragt: „Navigieren zu einem Favoriten, ist das richtig?“ „Ja“ - TomTom macht die Liste der (jetzt nummerierten) Favoriten auf und fragt, welche Nummer ich denn gerne hätte.
So weit, so gut!
In der Früh ist mir dann partout „Favorit“ nicht eingefallen: „Navigiere zu einem....äh....“ Karsten sagt irgendeinen Blödsinn. TomTom fragt: „Die nächste Polizeistation ansteuern?“ „NEIN!“ „Navigiere zu einem....geh hilf mir, wie heißt das gleich?“ TomTom: „Wollen sie den aktuellen Wetterbericht abrufen?“.
Ich hab’s dann doch noch geschafft, doch auf dem Weg zur ersten Mall redet das Navi nix mit mir. Das ist mühsam, denn jetzt muss ich dauernd schauen, wo ich hinfahren soll. Das ist grad auf den vielen Freeways blöd und prompt drehen wir eine großzügige Ehrenrunde auf dem Flughafen.....
Da muss ich wohl gestern auch irrtümlich die Straßenansage abgedreht haben.
Das Navi ist generell unterhaltsam: die Drives haben alle studiert und heißen z.B. “Palm Doktor“ (die deutsche Stimme liest Dr. für Drive als Doktor aus). Heute sagt er plötzlich die „Chopin Postleitzahl“ an - wir waren an der Chopin Plaza (Plz).
Heute ist Shopping Tag. Die erste Mall ist The Falls Shoppingcenter. Dort wird einmal gefrühstückt und anschließend der Apple Store besucht. Es gibt - no na - noch immer keine Cover für das iPhone 5 und auch die Adapter für die neuen kleinen Stecker sind noch nicht erhältlich.
Wesentlich erfolgreicher waren wir da beim Build A Bear. Ein Hawaiihemd und Sonnenbrillen für Nikki und für Paul gibt‘s Ersatz zu seinem verlorenen Schlippsche (Mascherl für die Nicht-Hessen).
Bei Macy‘s findet Karsten endlich neue Turnschuhe, nachdem die Mitgenommenen nach dem Myakka NP einen recht strengen Geruch angenommen haben und weggeschmissen wurden.
Schon beim Probieren fällt mir der trottelige Verkäufer auf. Peter steht offensichtlich kurz vor der Pension, schleicht in seiner Herrenschuhecke hin und her und hofft, daß niemand etwas von ihm will. Blöd, daß er der einzige Verkäufer dort ist….
Als es ans Zahlen geht, ist plötzlich auch die Managerin da und überredet uns, eine Kundenkarte anzufordern. Kostet nix und wir bekommen sofort 20% Rabatt. Also 15% auf die Schuhe heute sowieso und mit der Karte sind es dann 35%.
Klingt doch super!
Karsten gibt zur Identifikation seinen abgelaufenen Personalausweis her. Peter ist
jetzt etwas in Hektik, denn plötzlich gibt es drei Kunden, die alle etwas von ihm wollen. Die Managerin versucht zu helfen und fragt ihn schon dreimal nach seiner Nummer, damit sie etwas verrechnen kann.
Peter braucht eine Adresse - in Florida. Gut, kann er gerne die Hoteladresse haben. Dann braucht er die ,Passdaten‘. Zum Glück findet er genug Zahlen auf den Personalausweis, daß er sich Passnummer, Ausstellungsdatum (Karstens Geburtstag), Gültig ab (das Ablaufdatum des Ausweises) und gültig bis - hier stutzt er kurz, jetzt fehlen ihm ein paar Zahlen, egal, macht er einfach 10 Jahre dazu und geht schon!
Karsten nickt immer brav dazu…
Dann gibt er alles telefonisch durch, dazwischen muss er die anderen Kunden bedienen. Endlich, kaum eine Viertelstunde später ist alles fertig - und wir bekommen großzügig 10% Rabatt auf die Schuhe!
Ich glaub‘s ja nicht, warum erzählt uns die Managerin (die längst davon ist) etwas von 35%?
Da nutzt alles Gezeter nichts, mehr als 10% gibt‘s bei Peter nicht, da kennt er sich aus!!!
Wir haben die Managerin wieder gefunden und - so sorry - leider ist die Kundenkarte noch pending, daher stimmen die 10%.
Auf jeden Fall wird sich das Hotel in ein paar Tagen wundern, wenn es Karstens Kundenkarte zugeschickt bekommt.
Also nix wie weg zur nächsten Mall. Dadeland Mall, quasi gleich ums Eck. Hier gibt es gar nicht, was uns interessiert, ich kauf mir ein T-Shirt, damit wir nicht ganz umsonst da waren.
Jetzt wollen wir aber wirklich einkaufen, deshalb steuern wir einen Walmart Superstore an. Das ist viel mehr unseres!
Gleich zu Beginn lasse ich mir von der Kosmetikerin meines Vertrauens die Augenbrauen wachsen. Das dauert 5 Minuten und kostet 8,00 Dollar. Und es war schon notwendig!
Man merkt die Allmacht der kubanischen Bevölkerung. Nicht nur, daß vieles zweisprachig angeschrieben ist, so habe ich auch eine Begegnung der dritten Art: in der Kosmetikabteilung frage ich nach Lipgloss von Ben & Jerry‘s (haben wir heute auf Instagram gesehen). Die Verkäuferin schreit nach ihrer Tochter, die kommt um die Ecke und übersetzt alles ins Spanische. Was macht die arme Frau, wenn die Tochter mal nicht da ist?
Endlich finde ich auch Blake Sheltons „Cheers, it‘s Christmas“, die letzte noch fehlende CD von meiner Liste, eine rote Jeans, eine Bluse und Schuhe. Karsten deckt sich mit zwei Jeans ein und nimmt ein paar Zeitschriften mit.
Nach zwei Stunden schleppen wir eine Menge Sackerln zum Auto.
Dann noch einen Sprung zum Hard Rock Cafe, da fehlen auch noch zwei Sachen zum Mitbringen.
Der Freedom Tower in Miami ist ein 1925 erbauter Turm und soll an die kubanische Immigration in die USA erinnern. Der am 600 Biscayne Boulevard gebaute Turm ist am 10. September 1979 auf die Liste der historischen Plätze in den USA hinzugefügt worden und gilt auch als historisches Wahrzeichen des Landes.
Das mit dem Sprung ist nicht so einfach, erst einmal einen Parkplatz rund um den Bayside Market Place finden. Wir sind nicht gewillt, 10,00 Dollar für einen ganzen Tag parken zu bezahlen. Nach vielen Runden finden wir endlich eine Parklücke, die kostet dann halt 6,00 Dollar für 2 Stunden. So!
Der Market gefällt mir aber sehr gut, wesentlich besser als der Ocean Drive in Miami Beach. Und es ist allerhand los dort!
Beim Hard Rock Cafe bekommen wir endlich das Armband und den Plüschlemuren für meine Kolleginnen. Zwei T-Shirts und eine Halskette gehen auch noch so mit.
Dann schlendern wir durch den Market, wir haben ja jetzt 2 Stunden Zeit. Bei einen CD-Laden „schauen wir nur mal kurz rein“.
Nach einer halben Stunden muss ich Karsten fast mit Gewalt aus dem Geschäft schleppen. Wieder 10 neue CD‘s und eine lebenslängliche Mitgliedschaft!
Für das Nachtmahl suchen wir uns ein Outback Steakhouse über‘s Navi. Das führt uns fast zu unserem Hotel - nur dort gibt‘s kein Steakhouse!
Das nächste Outback liegt in North Miami, das sind 12 Meilen entfernt. Auch gut - das Essen ist dermaßen gut dort, da zahlt sich schon eine längere Anfahrt aus!
Beim Heimkommen juckt es Karsten am Rücken - voller roter Pusteln! Ich behandle ihn sogleich mit After Bite.
Tag 16 - Sonntag, 4.10.12 - Start Blake Shelton Cruise
Heute ist DER Tag! Wir starten die Blake Shelton Cruise und Felix Baumgartner springt aus der Stratosphäre!
Wir stehen nach 8 Uhr auf und packen unsere Siebensachen, alle drei Taschen werden gut gefüllt. Jede bekommt einen Kofferanhänger der Norwegian Cruise Line angetackert, die ich zu Hause schon ausgedruckt habe.
Frühstücken wollen wir im Hotel, das geht schneller. Dachte ich.
Zuerst müssen wir kurz warten, bis wir einen Tisch zugewiesen bekommen. Dann werden wir einmal ignoriert. Nachdem ich bestellt habe, sitzen wir blöd herum und warten. Und warten. Und werden ignoriert. Nach gefühlten 20 Minuten frage ich die Kellnerin: „Do you think, there is a chance, to get my breakfast TODAY?“
Auf einmal waren sie aufmerksam, man glaubt es kaum! Ob ich noch einen Tee möchte, ob eh alles ok ist?
Warum nicht gleich so?
Die Wartezeit vertreiben wir uns mit Internet-Recherche: Felix Baumgartners Sprung wird immer ein wenig nach hinten verlegt, das ist nicht gut, da können wir nichts mehr mitverfolgen.
Um 11 Uhr checken wir aus und fahren zum Flughafen, geben das Auto zurück und lassen uns zum Hafen bringen.
Dort wimmelt es schon von Menschen, die sich zum Einchecken anstellen. Wir lassen unsere drei Taschen einfach bei den anderen Gepäckstücken stehen und stellen uns auch an.
Um uns herum eine bunt gemischte Menschenmenge, Flip-Flops und Cowboystiefeln, viele tragen Cowboyhüte und so manche unförmige Maid erregt meine Aufmerksamkeit.
Da quatscht uns plötzlich ein Mann der NCL an, ich bekomme einen Anhänger, auf dem ich die verschiedenen Wartezeiten vermerken soll, für statistische Aufzeichnungen.
In der heißen Sonne stehen wir dann gut eine Dreiviertelstunde an, bis wir endlich ins Gebäude kommen, wo ein Sicherheitscheck wie am Flughafen ist.
Danach das Check in, wo wir unsere Armbänder (die kennzeichnen, daß wir die späteren Shows besuchen und bis zum Ende der Reise an unserem Arm bleiben) und eine Plastikkarte, die Identifikation, Zimmerschlüssel und Kreditkarte in einem ist, erhalten.
Wie die Lemminge wandern wir dann langsam mit der Herde zum Schiffseingang und nach 1 1/2 Stunden betreten wir endlich das Schiff und suchen unsere Kabine.
Unsere ist die letzte Kabine im Heck des Schiffes im 11. Stock und hat einen großen Balkon, auf dem zwei Stühle, ein Tisch und ein Liegebett Platz finden. Die Kabine ist schön geräumig, neben dem Kingsize Bett haben wir einen Diwan, einen Schreibtisch und zwei Sesseln.
Das Bad ist auch wunderbar groß, Badewanne inklusive.
unsere Kabine auf der Norwegian Pearl
Unser Timing ist bestens: genau 10 Minuten nach unserem Eintreffen können wir live den Sprung von Felix Baumgartner im Fernsehen verfolgen. Wahnsinnig beeindruckend!
Genau während des freien Falles kommt der Steward mit unseren drei Taschen - jetzt nicht!!!
Um 15 Uhr ist die obligatorische Sicherheitseinweisung, die kürzer dauert, als das Einweisen aller Passagiere zu ihren Assembly Stations (wo wir im Notfall auch hin müssen).
Um 16 Uhr legt das Schiff ab und eine Stunde lang gibt es gratis Getränke.
Wir stehen gerade um einen Softdrink an, als ein paar Männer platzmachend durch die Schlange pflügen. Dahinter, durch seine Größe auch sofort erkennbar, Blake Shelton. Er ist lustig drauf und stellt sich zu Spaß in der Schlange hinter ein paar Mädels, die ihn noch nicht bemerkt haben.
Großes Hallo und spontanes Händeklatschen! Und schon geht er weiter, wie eine Welle setzt sich das „Aah und Ooh“ fort, sobald er von den Passagieren entdeckt wird.
Vor dem Hauptpool findet das erste Konzert mit Neal McCoy statt. Blake geht vorher kurz auf die Bühne und begrüßt die Menge, die sich trotz leichtem Regen entlang den Geländern verteilt.
Neal singt als ersten Lied Cee Lo Green‘s „Fuck you“ - speziell für Blake, der lachend die „Ehrung“ entgegennimmt.
Dann geht er wieder und wir auch in unsere Kabine zurück.
Abfahrt Miami - auf eine schöne Seereise!
Unser erstes Konzert heute abend wird gleich Blake Shelton sein. Die Show beginnt um 22 Uhr.
Karsten loggt sich ins Internet ein und es funktioniert alles nicht so, wie er das will. Also gehen wir zum Internet-Cafe, der Angestellte dort kommt aus Wien und hilft uns weiter. Wir kaufen das Maximumpaket: 250 Minuten um 100,00 Dollar. Plus 30 Minuten als Geschenk.
Pro Person natürlich! Auf daß wir auf der Fahrt online bleiben können…
Vorher schauen wir uns die Restaurants an. Es gibt 16 dining options und 13 Bars an Bord. In vier Lokalen essen wir kostenlos und in den anderen zahlt man etwas auf (10 - 30 Dollar).
Nach der Inspektion der kostenlosen Restaurants sind wir uns einig, daß wir die nächsten 8 Tage wunderbar ohne Aufpreis auskommen werden und bleiben gleich im Garden Cafe, wo es ein riesiges Buffet gibt.
Um 21:30 werden die Türen des Stardust Theaters geöffnet. Wir kommen eine halbe Stunde früher und reihen uns in die sehr lange Schlange ein, die sich den Gang gebildet hat. Na super!
Also gehe ich kundschaften und finde eine weit kürzere Schlange (es sind vier Türen auf zwei Stockwerke verteilt). Somit kommen wir beim Einlaß, der übrigens komplett ohne Schieben und Drängen vonstatten geht, auf ganz passable Sitzplätze in der Mitte des Saales. Das Theater fasst 1.000 Personen und es ist wirklich jeder Sitzplatz belegt.
Ready for Blake Shelton!
Im Moderator erkennen wir den Typen, der uns beim Buffet vorhin gefragt hat, wie uns die Shows gefallen.
Vor uns ist die ganze Reihe für Behinderte reserviert und ein paar Plätze für VIPs. Ich sage noch spaßeshalber, daß hoffentlich nicht Trace Adkins vor uns sitzt, der ist auch sehr groß.
Es lässt sich aber ein 200 Kilo Bröckerl mit kingkongschen Ausmaßen genau vor mir in eineinhalb Sitze plumpsen, allein der Schädel verdeckt mir die halbe Bühne. Zum Glück entschwindet er aber auch gleich wieder und der nächste Gast rutscht in seinem Sessel unter mein Blickfeld.
Es ist dann Neal McCoy, der in der Reihe vor uns sitzt. Immer wieder kommen Fans und lassen sich mit ihm fotografieren. Dann dreht er sich um und begrüßt alle, die hinter ihm sitzen mit Handschlag.
Pünktlich um 22 Uhr betritt unter frenetischem Applaus Blake Shelton die Bühne und legt sofort mit „It‘s all about tonight“ los.
Der komplette Saal springt sofort auf und bis zur letzten Nummer stehen die Leute und singen lauthals mit!
Man hat das Gefühl, daß die ganze Halle bebt - ach nein, das ist ja das Schiff, das so schwankt!
Nach ein paar Nummern begrüßt er Trace Adkins, der oben in der Galerie neben der Bühne sitzt. Sehr anständig von ihm, noch dazu, wo er einen großen weißen Cowboyhut aufhat!
Von „Austin“ über „Some Beach“, „Drink On Me“ und „Honeybee“ bis „Who Are You, When I‘m Not Looking“ und „Home“ spielte er alle seine Hits durch. Auch George Straits „All My Ex‘s Live In Texas“ kommt an die Reihe.
Bei „Hillbilly Bone“ sind Trace Adkins von der Galerie gestenreich wenn auch lautlos mit. Bei „God Gave Me You“ wagt er sogar ein Tänzchen!
Nach eineinhalb Stunden verabschiedet sich Blake mit „Footloose“ als Zugabe. Tolle Show!
das Stardust Theater auf der Norwegian Pearl
Blake Shelton in action!
Wir gehen noch in eine Bar und kippen uns einen Softdrink hinter die Binde dann geht es aber Richtung Kabine.
Noch ein schneller Blick ins Internet - nur nicht zu viel Zeit verschwenden - und lassen uns vom Auf und Ab des Schiffes in den Schlaf wiegen.
Im TV läuft gerade „Rock Of Ages“, doch nicht einmal das verhindert, daß mir langsam die Augen zufallen…..
Tag 17 - Montag, 15.10.12 - auf See
Sehr gut geschlafen, nur einmal richtig aufgewacht, als sich Karsten mit einem zufriedenen Grunzen schwungvoll auf die rechte Seite dreht und mir mit einem Rutsch die ganze Decke wegreißt.
Nach dem Aufstehen gehe ich duschen. Herrlich, endlich wieder europäische Maßstäbe. Ein Wasserhahn mit Thermostat, den man sofort kapiert und eine abnehmbare Dusche aus der das Wasser mit normalem Druck kommt!
Gefrühstückt wird im Garden Cafe, hier kann man draußen sitzen. Die Luft ist heute wesentlich angenehmer als gestern, man hält es gut aus im Freien.
Am Buffet gibt es alles, was das Herz begehrt. Wir müssen aufpassen, daß wir uns in der letzten Woche nicht überfressen! Karsten hat eh schon ein Auge auf das Fitness-Center geworfen.
Ich hab ja leider kein geeignetes Gewand mit....
Nach dem Essen setze ich mich auf unseren Balkon und schreibe, während unter mir die Pearl durch den Atlantik pflügt.
Foto-Termin mit Blake! Wir sind von 12 bis 13 Uhr dran und müssen uns wieder hinten an einer lange Schlange anstellen. Die Sonne knallt vom Himmel und ich schwitze in meiner schwarze Jeans.
Gottseidank geht es zügig voran und nach 10 Minuten stehen wir vor der Spinnaker Lounge. Eine nette Mitarbeiterin erinnert uns noch, daß wir lächeln sollen, schon sind wir ganz vorne. Taschen und Brillen werden auf die Seite gelegt und schon stehen wir vor Blake. Mann, ist der riesig!
Er gibt und die Hand, sagt „Hello, nice to meet you“ und wir nehmen ihn in unsere Mitte. Klick, klick, zwei Bilder, er sagt „ Thank you for coming“ und schon ist es vorbei.
Die Fotos sehen wir erst am Abend, hoffentlich hab ich daran gedacht, zu lächeln.
Frühstück in Garden Cafe
Fototermin mit Blake Shelton
In der Pool Area sind jeden Tag mehrere Konzerte, meistens von Nachwuchstalenten. Da die uns nur mäßig interessieren und wir bislang anderweitig beschäftigt waren, haben wir noch kein Einziges gesehen.
Um 14 Uhr ist die Q/A Session mit Blake, ich habe auch zwei Fragen in den Topf geworfen. Deshalb treffen wir kurz vor zwei beim Poolbereich ein und sehen die Show von ReaLynn. Da sie ein Protege von Blake ist, schaut er sich die Show auch an, was mir und hundert anderen Fans die Möglichkeit gibt, tolle Nahaufnahmen zu machen.
Danach bei der Q/A Session nehme ich auch noch ein paar Videosequenzen auf. Blöderweise hochkant. iMovie kann die Filme zwar drehen, schneidet aber auch ziemlich viel weg. Schaun mer mal…
Blake Shelton genießt das Konzert seines Protegés ReaLynn an der Pool-Bühne und beantwortet anschließend die Fragen der Fans.
. Es war heiß - Originalzitat: "I'm the only one working here, I'm always wear jeans and boots" (auf die Feststellung, daß alle um ihn herum in Badesachen und Flip Flops herumlaufen)
Als die Fragestunde vorbei ist, gehen wir zu den Aufzügen. Karsten meint noch, wir können die 4 Decks auch hochgehen, das wäre wahrscheinlich schneller. Doch das Warten zahlt sich doppelt aus: es erscheinen bullige Bodyguards und bilden eine Barriere für einen der Aufzüge. Und dann kommt Blake um die Ecke und fährt zum Deck 14. Dort sind The Haven Suites.
Glück gehabt!
Karsten hat noch mehr Dippeln bekommen, jetzt ist sein Rücken voll, beide Unterarme und die Unterschenkeln. Schon seltsam, warum die jetzt kommen...am Schiff gibt‘s sicher keine fliegenden Insekten.
Deshalb mag er zur Zeit nicht so gern an den Pool schwimmen gehen.
Abendessen gibt es heute im Summer Palace. Dieses Restaurant ist sehr nobel eingerichtet, fast österreichisch, denn auf den Sesseln prangt der Doppeladler. Auch die Bilder an der Wand sind mit Motiven aus den frühen 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Kinder drauf erinnern mich an alte Fotos meiner Omama.
Das Essen ist hier inklusive, nur für Lemonade und Cola müssen wir extra bezahlen ($ 4,40 für beide), den gratis Eistee mögen wir gar nicht. Aber das ist schon ok.
Um 22 Uhr tritt Randy Houser im Stardust Theater auf. Wir kommen kurz vor Einlass, verlieren uns beim Anstellen und finden uns im Theater wieder ziemlich weit vorne. Das werden wir jetzt immer so machen!
Plötzlich erscheint ein Marine in voller Uniform und dann erleben wir Patriotismus in reinster Form: mit einem Schlag steht der Saal geschlossen auf und applaudiert!
Der Marine und seine Freundin werden in die erste Reihe eskortiert und der Moderator begrüßt ihn und einen Airmen: „Tell your friends at home, that this ship respected und honored you!“
Wenn man das miterlebt hat, versteht man, warum so viele Amis zur Armee gehen und damit zu Volkshelden werden.
Zu Randy Housers „Einmarsch“ läuft AC/DC‘s „Thunderstruck“ und das ist auch mehr oder weniger Programm. Seine Musik hat mit Country fast nichts mehr zu tun, das ist Rock‘n Roll/Hardrock der feinsten Art. Karsten ist begeistert!
Dazwischen singt Randy ein paar Nummern allein mit seiner Akustikgitarre, das wiederum ist sehr Country. Der Mann ist wandlungsfähig!
Eineinhalb Stunden mit bis zu drei E-Gitarren auf voller Lautstärke, das geht auf‘s Gehör und so gehen wir mit leichtem Ohrensausen ins Bett.
Gute Nacht!
Tag 18 - Dienstag, 16.10.12 - San Juan
Heute steht der erste Landausflug am Programm!
Kurz nach 13 Uhr beobachten wir das Anlegemanöver in San Juan. Es dauert fast noch eine ganze Stunde, bis wir endlich das Schiff verlassen können.
Und Puerto Rico empfängt uns mit einem Regenguss, der sich gewaschen hat!
Eine weitere halbe Stunde verbringen wir unter dem Dach des Piers, es blitzt und donnert, das Wasser steht zentimetertief auf der Straße. Autoalarmanlagen gehen los.
San Juan empfängt uns mit einem ordentlichen Regenguß
Als es nur noch leicht nieselt, beschließen wir, mit dem Taxi zur Festung El Morro zu fahren und steigen ins Nächstbeste ein. Wir fahren los und der Typ verlangt 20 Dollar. Für einen 5 Minuten Weg ist mir das eindeutig zu viel und, nachdem verhandeln nichts nützt, steigen wir unter lauten Gezeter des Fahrers einfach wieder aus!
Ein Polizist hilft uns weiter und gibt uns den Tipp, die kostenlose Trolleys zu nehmen. Den halben Weg zum Fort El Morro gehen wir zu Fuß, den letzten Rest lassen wir uns mit dem Trolley fahren.
Die Festung ist auf 6 Ebenen verteilt, eine ziemliche Hatscherei. Dafür ist der Eintritt mit 3 Dollar sehr billig. Warum die Terrasse vor dem Leuchtturm Austrian Bastion heißt, konnte uns niemand sagen.
Wenn das Wetter schon nicht so toll war, waren es die bunten Häuser umso mehr!
Die Festung San Felipe del Morro
Wachhaus
San Juan, Puerto Rico
Es beginnt wieder ganz leicht zu regnen, wir werden abwechselnd von innen und von außen nass. Aber wir haben um das Fort einen WiFi Hotspot und erledigen gleich unsere Mails und facebooken.
Mit einem Trolley lassen wir uns durch die Altstadt kutschieren, shoppen in Souvenirläden, essen eine Kleinigkeit bei Burger King und machen ein paar stimmige Bilder beim Sonnenuntergang.
Dann geht es zurück aufs Schiff.
abends in San Juan
die Norwegian Pearl im Hafen von San Juan
Ich habe mir einen Virus eingefangen, denn den ganzen Tag huste ich schon vor mich hin. Nach dem Heimkommen schmeiß ich mir gleich eine Cepacol ein.
Um 20:30 gibt Chuck Wicks ein Konzert beim Pool. Er steht allein mit seinem Gitarristen auf der Bühne und liefert eine total lustige Show.
Eineinhalb Stunden werden wir bestens unterhalten. Anschließend lasse ich mich mit ihm fotografieren, vorher drückt er mir noch ein Handy von einem Fan in die Hand, ob ich mal ein Bild machen könnte...
Sehr sympathischer Typ und fesch obendrein!
Nachdem um 22 Uhr das Garden Cafe schon zu hat, gehen wir ins Blue Lagoon. Dort esse ich aber nur eine heiße Nudelsuppe mit Frühlingszwiebeln. Ich hoffe, daß wehrt auch ein bissl den Husten ab.
Und noch eine Cepacol.
Chuck Wicks in Concert
Charles Elliott Wicks (* 20. Juni 1979) ist ein US-amerikanischer Country-Musiker und Radio-Persönlichkeit. Er war einer der Teilnehmer der amerikanischen Reality-Serie Nashville, die vor ihrer Einstellung Mitte 2007 für zwei Folgen auf Fox ausgestrahlt wurde. Ende 2007 unterschrieb er als Aufnahmekünstler bei RCA Records Nashville, wobei im September desselben Jahres seine Debütsingle "Stealing Cinderella" veröffentlicht wurde.
Tag 19 - Mittwoch, 17.10.12 - St. Thomas - Coki Beach - Charlotte Amalie
Der Tag fängt früh um 7 Uhr und schon gut an: offensichtlich habe ich meinen Badeanzug im Hotel in Miami vergessen! Obwohl wir alle Schränke und Taschen dreimal umgedreht haben, taucht er nicht auf.
Die Bordboutique macht erst um 9 Uhr auf, da sind wir hoffentlich schon an Land.
Wir packen meinen Rucksack mit den Badetüchern und Nikki voll, denn heute geht auf einen Aussichtspunkt, da kann er fliegen.
Der Husten ist auch wieder weg und wir gehen erst einmal frühstücken.
Landgang ist ab 9 Uhr, doch bereits eine halbe Stunde vorher geht die Gangway auf. Zum diesem Zeitpunkt sind wir nur einige wenige Passagiere, die das Schiff verlassen.
In Charlotte Amalie, der Hauptstadt von St. Thomas, werde ich wohl einen Badeanzug finden. So gehen wir gleich ins nächstbeste Geschäft, doch die haben keine Badesachen und sagen auch, daß die Geschäfte rundherum erst um 9 Uhr aufsperren.
Aber der K-Mart, ein Spaziergang von 5 Minuten, hat schon auf. Sehr gut, da kostet er dann auch nicht so viel!
„5 Minuten“ sind in der Karibik wahrscheinlich dreimal so viel, denn so lange waren wir in der heißen Sonne unterwegs, angepackt mit Rucksäcken (bei meinem hängt der halbe Nikki raus), Kameratasche und Schnorchelausrüstung.
Der K-Mart hatte dann ganze zwei Badeanzüge (die anderen haben alle so ein Röckchen dran, das schaut äußerst blöd aus) und zum Glück passt mir auch einer davon. 50% ermäßigt ist er auch, also nix verhaut.
Ich erkundige mich bei den Einheimischen, wie viel eine Taxifahrt zur Koki Beach kosten darf und bekomme den Tipp, mit dem Bus zu fahren, das kostet nur 2 Dollar pro Person. Diese Busse sind überdachte Pick ups, da zieht wenigsten der Wind schön durch. Uns rinnt schon wieder alles und überall runter. Man steigt einfach zu und zahlt beim Aussteigen.
Einer der Mitfahrenden arbeitet zum Glück am Koki Beach und nimmt uns mit, denn es ist vom Bus noch ordentlich weit zu gehen.
Und dann passiert das Unglück: ausgerechnet an einer gatschigen Stelle fällt Nikki aus dem Rucksack und reißt damit die Öffnung auf, sodass beide Badetücher sogleich nachfolgen. Alles genau in die größte Lacke auf unserem Weg.
Freude kommt auf!
Ein bisschen versöhnt uns dann der wunderschöne karibische Strand, wie im Bilderbuch mit Palmen, weißem Sand und grünem Meer!
I got my toes in the water, ass in the sand
Not a worry in the world, a cold beer in my hand
Life is good today. (Toes, Zac Brown Band)
Zwei Betten, ein Schirm, 20 Dollar weniger. Nikki wird gewaschen, Badesachen an und hinein in die Fluten! Kalt ist das Wasser ja nicht gerade, aber doch eine kleine Erfrischung nach den Strapazen.
Nach der ersten Abkühlung holen wir unsere Schnorchelausrüstung und die Fotoapparate und - tja, wie können wir uns jetzt die Flossen anziehen, ohne daß alles voller Sand ist? Im Wasser herrscht ein sehr starker Wellengang, da schmeißt es uns um.
Am Rand sind Steine, da können wir uns hinsetzen. Aufpassen, daß die Wellen nix wegreißen! Und dann verkehrt ins Wasser stelzen.
Die Flossen sind jetzt wieder voller Sand.
Unglaublich viele Fische umschwärmen uns sofort. Ach ja, da war ja noch dieser Hundeknochen, den uns der Typ vom Bus gegeben hat (er hat uns auch die Betten und den Schirm vermietet)! Ich hole die beiden Leckerli und zack! ist schon einer dieser Monster an mir dran und reißt mir das Ding fast aus der Hand. Na, na, so schnell schießen die Preußen nicht!
Wir halten die Fischfütterung unter Wasser mit beiden Kameras fest, Karsten stellt noch den Ton dazu (ja, man kann auch mit Schnorchel unter Wasser schreien).
Hier konnten wir auch die unzähligen Fische füttern, die uns die Hundekekse gierig aus der Hand rissen.
der Badewaschl
So paradiesisch der Strand auch ist, es ist auch ein gewisser Stress dabei. Aus dem Wasser, duschen gehen, sandige Füße, trotzdem klebrige Haut. Unsere beiden Betten stehen sehr nah am Wasser, immer wenn Karsten die Luft hörbar einzieht, kommt ein Welle seinem Fotorucksack gefährlich nahe.
Wohin also mit den Rucksäcken, in der prallen Sonne können sie auch nicht stehen. Unser Schirm gibt gerade so viel Schatten, daß die beiden Betten bedeckt sind. Rucksäcken in die Mitte, ein Tuch drunter, damit sie nicht im Sand stehen.
Durst!
Ein Mann geht mit Kokosnüssen vorbei. Wieviel? 5 Dollar pro Stück. Danke nein! Is ja auch nicht viel drin und kalt obendrein nicht.
Wir bestellen bei einer Frau ein Cola und eine Limonade. Diese werden auch bereits 10 Minuten später serviert. Nach weiteren 5 Minuten bringt sie ein Glas voller Eis für Karsten Cola. Die Dose ist längst leergetrunken.
Meine Limonade war aber ausgezeichnet mit viel Crush-Eis drin!
"What a feelin'...."
Nachdem Nikki beim Hinweg in den Gatsch gefallen ist, mußte er gewaschen (bäh!) und getrocknet werden.
Dann lachen wir uns einen ab, als ein etwas älterer Herr vergeblich versucht, in der Brandung seine Flossen anzuziehen. Immer wieder schmeißt es ihn auf den Rücken. Er lacht sich aber auch schlapp dabei.
Als dann sein Freund am Bett hinter uns meint, seine beiden Badehosensäcke, die ihm in der Zwischenzeit rechts und links knallweiß raushängen, sehen aus wie gebrauchte Kondome, kriegen wir uns alle vier fast nicht mehr ein!
Wir schütteten uns heimlich aus vor Lachen, als der Typ vergeblich versuchte, seinen Flossen anzuziehen.
Er hatte es aber auch sehr lustig dabei!
Dann ist aber wieder Schluss mit lustig, denn ich liege schon halb in der Sonne. Also alles auf und weiterrutschen. Dabei darf aber nichts in den Sand fallen.
Herrschafts, pass doch auf!
Nach zwei Stunden halten wir die Idylle nicht mehr aus und die Aktion „wir gehen jetzt“ startet.
Zunächst versuche ich, unsere Betten und den Schirm für 10 Dollar weiterzuvermieten. Stoße bei unseren Nachbarn auf Ablehnung und gehe zur Vermietstation, vielleicht kann ich da jemanden abfangen.
Da ich aber merke, daß bei der Vermietung der Strandutensilien mafiaähnliche Zustände herrschen, lassen wir es bleiben. Unser Vermieter erkundigt sich auffällig oft, ob wir eh jetzt gehen und schaut sich schon nach einem Nachmieter um.
Dann klemmen wir alles unter diverse Arme und gehen Richtung Duschen. Dort legen wir alles ab, ich bleibe als Bewachung und Karsten geht sich putzen.
Als ich meine Short nehme, fällt mir siedendheiß ein, daß da eigentlich meine Schiffskarte drin sein sollte. DIE IST WEG!!!
Wo bleibt denn Karsten so lang, ich muss sofort zurück zu unserem Platz, vielleicht ist sie in den Sand gefallen.
WO BLEIBT DENN DER SO LANG? Ich kann ja nicht von den Sachen weg, MENSCH!!!!
Endlich kommt er, ich sause zu den Betten (jetzt liegt schon unsere Nachbarn drauf, interessant), doch die Karte ist nicht auffindbar. Schöne Scheiße, das kostet wieder eine Lawine…
Dann fällt mir ein, ich hatte doch auch einen Stadtplan, wo ist denn der? Ach ja, im Sackerl vom Badeanzug - und daneben die gesuchte Karte! Puh!
Währenddessen quatscht mich die ganze Zeit eine Frau an, ob ich ein Taxi will. 9 Dollar pro Person zur Skyrail, das ist mir zu viel.
Sie lässt nicht locker, fragt alle paar Minuten nach. Da Karsten aber nur mehr weg will und auch ein Taxi zahlt, vertröste ich sie immer wieder.
Ich lass mich auch nicht hetzen, auch ich muss mich noch umziehen (duschen ist eh sinnlos, man ist sofort wieder klatschnass).
Sie geht schlussendlich von der Bühne und fährt mit ihren geköderten Passagieren ab.
Endlich sind wir fertig. Kaum bewegen wir uns Richtung Straße kommt schon der Nächste: „Taxi?“
Auch hier wieder 9 Dollar. „Pro Person?“ fragt Karsten entsetzt, „ham die an Schad‘n?“ Sag ich doch!
Jetzt lässt sich der Typ aber nicht mehr so einfach abwimmeln, er hüpft aufgeregt von uns und will uns zu seinem Auto führen. Da mischt sich eine resolute Fahrerin ein: „Don‘t go with him, he has no Taxi, only a truck. Come with me, I‘ll bring you.“
Der Zappelige rastet voll aus, er hätte uns zuerst angesprochen, sie soll ihm nicht die Fahrgäste abspenstig machen.
Dazwischen sie wieder: „Shall I call the police? Don‘t go with him, come with me.“
Der Typ will uns unbedingt behalten, darf uns aber nicht anfassen (sonst wären wir wahrscheinlich schon an einen Sitz in seinem Auto gefesselt). Also springt er mit ausgestreckten Händen vor uns hin und her, daß wir ja nicht mit der Frau gehen!
Und dann geht er mit dem Preis runter: „Give me 8“. Bis 7 Dollar geht er runter. Das darf er aber nicht laut sagen, offenbar gibt es exakt geregelte Preise.
Und wir? Wir stehen inmitten dem Tohuwabohu und wissen nicht, wie uns geschieht. Schließlich lassen wir beide stehen und gehen zu Fuß den Hügel wieder hinauf, wo die billigen Busse fahren.
Dort nehmen wir den Nächsten, der uns einmal fast rund um die Insel schippert. Hinter uns sitzen vier einheimische Frauen, die es sehr lustig haben und bei der halbstündigen Fahrt immer wieder Leute im Vorbeifahren grüßen.
Karstens Haare haben es der Einen angetan: mit schelmischen Grinsen greift sie es immer wieder an. Zum Glück sind sie quasi frisch gewaschen…
Wir fahren an Schulen vorbei, aus denen die Kinder in Uniformen - rosa Hemd und weinrote Hose - quellen. In einem Grasfeld sehe ich drei markante Köpfe hervor blitzen: auf der Insel gibt es sehr viele Leguane.
Der Bus bringt uns zur Talstation der Skyrail. Der Roundtrip kostet 21,50 pro Person. Grund genug, um nach einem Preisnachlass für travel agents zu fragen. Ich darf gratis hinauf.
Mit Doppelmayr-Kabinen (Grüße aus Korneuburg!) fahren wir auf den Hausberg und haben einen schönen Weitblick über die Bucht. Unter uns liegt die Norwegian Pearl und dahinter die Norwegian Sun im Hafen.
Blick vom Hausberg in Charlotte Amelie, der Hauptstadt von St. Thomas, auf den Hafen. Vorne liegt die Norwegian Pearl und dahinter die Norwegian Sun.
Zuerst brauchen wir einen Drink, einen Softdrink natürlich. Nebenbei bemerkt, die grauslichsten Getränke des ganzen Urlaubs.
Aber es gibt Internet, das wir natürlich gleich ausnutzen.
Karsten fragt, ob ich eine Charlotte Amelie kenne, die steht auf jeder Facebook-Seite von ihm. Er kennt niemanden, der so heißt.
Lachend kläre ich ihn auf, daß das die Hauptstadt von St. Thomas ist.
Leider wird das Wetter zunehmend schlechter und wir haben Mühe, ein halbwegs brauchbares Fly Nikki Foto zu schießen.
Bei der Rückfahrt sprechen wir mit zwei Mit-Cruisern, die einen weiteren Österreicher an Bord getroffen haben. Wäre interessant, die mal kennenzulernen. Aber leider treffen wir immer wieder nur die, die wir nicht sehen wollen.
Bis auf ein paar flüchtige Gesichter, die mal neben uns beim Konzert sitzen, haben wir bisher niemanden kennengelernt.
Liegt wohl auch daran, daß wir nicht Party machen, wie der Großteil der Mitreisenden.
Außerdem erfahren wir, daß alle Ausflüge für morgen nach Virgin Gorda schon ausgebucht sind.
Wir haben sowieso vor, auf eigene Faust dorthin zu fahren. Das ist halt nur ein bissl riskant, weil es nur eine einzige Fähre zurück nach Tortola gibt und wenn man die versäumt…
Jetzt haben wir noch fast zwei Stunden Zeit, was machen wir also?
Irgendwo gibt es hier einen Hafen, wo man viele Leguane antrifft. Da ich leider keine Verbindung mit My Maps aufnehmen kann (as ususal), weiß ich nicht, wo der jetzt ist. Also greifen wir uns ein Taxi und fahren in die Altstadt.
Hier reiht sich ein Juwelierladen an den anderen, alles andere als spannend. Ich kann wenigstens noch 100 Dollar in bar abheben - uns geht schon wieder das Bare aus - dann treiben uns die bedrohlich wirkenden schwarzen Wolken zurück zum Schiff.
Unterwegs steigen noch drei Passagiere in den Bus zu - eigentlich nur zwei, denn die Frau in ihrer Mitte kann aus freien Stücken nicht mehr gehen.
Also hieven sie sie auf den Sitz hinter Karsten (hoffentlich speibt die ihm nicht ins Gnack!), doch sie fällt gleich seitlich um, wo sie bis zum Schiff komatös vor sich hin vegetiert. Am Hafen haben die beiden Männer ihr Mühe, sie aus dem Taxi und aufs Schiff zu bringen.
Unverständlich, wie man schon am frühen Nachmittag so dicht sein kann!
Die legt sich doch allein an eine Straßenecke und verschläft die Abfahrt...
Denn so steht es geschrieben: wenn man die Abfahrt des Schiffes verpasst, muss man auf eigene Kosten schauen, wie man zum nächsten Anlegehafen der Pearl kommt.
In unserem speziellen Fall wären das morgen die Bahamas. Dahin fährt unser Schiff schon zwei Tage. Also morgen besser nicht die Fähre verpassen!
die Norwegian Pearl im Hafen von St.Thomas
Bevor wir auf‘s Schiff zurück gehen, möchte ich mir eine große Flasche Minute Maid Lemonade kaufen. Das krieg ich am Schiff nicht und hab schon lange Zähne danach.
Wir finden einen Supermarkt und kommen mit zwei Riesenbechern Eis raus. Warum die das immer nur in der Anstaltspackung verkaufen, ist mir ein Rätsel!
Ich will das Kefir-Eis ja nur mal kosten und lassen den halben Becher in den Mist fallen. Eh gut, aber viel zu viel. Karsten schafft sein Ben & Jerry‘s grad so.
Am Schiff kaufe ich eine Flasche Aloe Vera Gel, denn wir haben etwas zu viel Sonne abbekommen. Die Verkäuferin in der Boutique kommt aus Rumänien (die Bord-Angestellten haben alle ein Namensschild samt Nationalität) und fragt mich, woher ich komme. „But you live in the States, right?“ Es wär wegen der Countrymusic…
Mit dem Abend kommt auch mein Husten wieder. Außerdem haben wir uns heute ganz schön verbrannt und mich friert etwas.
Deshalb gehen wir vor dem Nachtmahl nach außen zum Aufwärmen. Sachen gibt’s!
Der heutige Act im Theater ist Jerrod Niemann, den wollen wir schon sehen und stellen uns kurz vor Einlaß an die obligatorische Schlange. Dann dauert mir das aber zu lange und ich mache einen Sprung nach vorne zur Eingangstür. In dem Moment geht der Einlaß los und ich mische mich unter die einströmenden Massen. So ein Pech aber auch!
Dadurch sitzen wir ziemlich weit vorne, genau in der Mitte.
Als der Moderator Jerrod Niemann ansagt, lässt er die Zuschauer auch alle aufstehen. Finde ich sehr blöd, denn standing ovations muß sich der Künstler erst mal verdienen. Blake Shelton hatte zu Recht die ganze Show ein stehendes Publikum. Drum setze ich mich bei der dritten Nummer auch hin und es folgen nach und nach alle anderen.
Das Konzert reißt mich aber nicht wirklich mit und da ich immer noch kränkle und wir morgen sehr früh aufstehen müssen, gehe ich nach einer Stunde in die Kabine. Karsten findet den Auftritt aber super und bleibt bis zum Schluss.
Paul schließt neue Freundschaften
Tag 20 - Donnerstag, 18.10.12 - Tortola - Virgin Gorda - The Baths
6 Uhr aufstehen, den Rucksack habe ich gestern schon gepackt. Halb sieben Frühstück und um 7 Uhr können wir das Schiff verlassen.
Erwartungsgemäß ist es nur eine Handvoll, die mit uns von Bord geht. Der Rest des Schiffes liegt wahrscheinlich noch im Delirium.
Vom Schiff aus haben wir schon den Fährhafen ausgemacht, der liegt ein Stück von unserer Anlegestelle weg. Doch gleich nach dem Aussteigen gibt es eine Infozentrale, dort erfahren wir, daß die nächste Fähre um 7:45 geht. Bestens!
10 Minuten später sind wir bei den Fähren. Dort gibt es ein paar Schalter, von verschiedenen Firmen. Ich frage mal bei einem der offenen Schalter nach und bekomme zur Antwort: „You just missed the 7 o‘clock ferry, the next one is at 10“. Hm, versteh ich jetzt nicht.
„And there is no other ferry before 10 o‘clock?“ Die Urschel hinter dem Schalter wiederholt stoisch: „You just missed the 7 o‘clock ferry, the next one is at 10“. Trampel, blöder!
Natürlich gibt es auch die Fähre um 7:45, nur halt von einem anderen Anbieter. Es treffen noch zwei Paare von unserem Schiff ein, die mit uns fahren wollen. Die beiden Frauen tragen übergroße T-Shirts, auf denen ein braungebrannter Mannequin-Körper im Bikini ist. Schaut witzig aus, so kommen wir ins Gespräch.
Die Beiden sind Blake Shelton Fans der ersten Stunde, kommen aus Florida und erzählen uns eine Menge Geschichten.
Bunte Cabs warten auf Kundschaft in Road Town, der Hauptstadt von Tortola.
Diese beiden lustigen Ladies haben wir auf der Fähre nach Virgin Gorda kennengelernt.
Dann kommt die Fähre, ich kaufe noch schnell zwei Flaschen Wasser und schon kann es losgehen! Die Hin- und Rückfahrt kostet 30 Dollar, die Fahrt auf die Nachbarinsel dauert 30 Minuten.
Dort werden wir in einen offenen Bus, wie wir sie in den letzten Tagen immer wieder gefahren sind verfrachtet und an die Südspitze der Insel zum Nationalpark The Bath. Der Bustransfer kosten 8 Dollar und als wir ankommen, sagt Simon, der Fahrer, daß wir uns um 12:15 wieder hier treffen und wir können die Fahrt dann auch bezahlen.
Wahrscheinlich können wir eh nirgends hin oder er hat einfach ein großes Vertrauen in die Menschheit.
Zum Strand ist es dann noch ein 10 Minuten Marsch bergab und dann stehen wir begeistert am menschenleeren weißen Strand.
Karsten und Nikki auf dem Weg zum Strand
The Bath
The Bath ist die Hauptattraktion auf Virgin Gorda
Ein Platz unter einem schattigen Baum ist auch gleich gefunden, eine Serie Fotos für ein Panoramabild geschossen und dann geht‘s hinein in die Fluten!
Der Wellengang ist sehr stark, man muss aufpassen, daß man nicht gegen die allgegenwärtigen Steine gedrückt wird. Wenig später holen wir Taucherbrille und Schnorchel und erkunden den Meeresboden. Bis auf ein paar Fische und zwei kleine Riffe ist nichts zu sehen.
Nach 20 Minuten gehen wir wieder raus, sonst krieg ich noch einen Sonnenbrand.
Die Duschen dort sind kostenpflichtig und funktionieren nur, wenn man 25 Cent einwirft. Leider steht nicht dabei, wie viele Quarter eine Dusche kostet. Mit einem Quarter passiert nix und auf Nachfrage höre ich, daß es 1 Dollar 50 Cent kostet. Haben wir jetzt nicht dabei und wollen wir eigentlich auch nicht zahlen, also waschen wir uns notdürftig im Restroom die Haare, obwohl das nicht erlaubt ist.
Sollen sie halt g‘scheite Angaben machen, selbst schuld!
Ich helfe Karsten im Waschbereich des Damenklos (wir sind ja sowieso allein), das gefällt dem karibischen Badewaschl gar nicht - er muss aus dem Damenbereich raus. Eh klar, JETZT sieht man, daß Karsten keine Frau ist. Dabei haben wir uns an die Anrede „Ladies“ schon so gewöhnt…
Zwischen The Bath und der angrenzenden Devil‘s Bay erstreckt sich ein Labyrinth an ausgewaschenen Höhlen, die man durchqueren kann. Es wurden einige Seile und Holztreppen angebracht, trotzdem ist die Erkundung eine Herausforderung, besonders, wenn man mit einem Fotoapparat am Hals bis zu den Knien im Wasser steht. Die Steine sind zudem ziemlich rutschig und einmal taucht auch meine Kameratasche kurz ins Wasser. Zum Glück hält sie dicht.
kleine Orientierungshilfe
Zwischen The Bath und Devil's Bay erstreckt sich ein Labyrinth aus ausgeschwemmten Höhlen und flachen Pools.
Der Weg durch's hüfthohe Wasser ist nicht ungefährlich -
für die Kamera um den Hals!
Devil's Bay
Kurz vor 12 Uhr steigen wir wieder den Weg hinauf, wo Simon schon auf uns wartet. Er bringt uns zur Fähre und die zurück nach Tortola.
Dort gibt es für uns nichts zu sehen und wir kehren zurück auf‘s Schiff.
Die Dusche macht aus mir einen neuen Menschen, doch viel mehr Energie bringe ich nicht mehr auf. Die Show am Abend (Lee Brice) stanzen wir und fallen nach dem Nachtmahl ins Bett.
Tag 21 - Freitag, 19.10.12 - auf See
So ein Seetag kann ganz schön stressig werden: am Abend bekommen wir immer die ,Freestyle Daily‘, das steht das Programm für den nächsten Tag drin.
Heute muss ich mir die Programmpunkte nummerieren, damit ich ja nichts verpasse!
Zunächst gehen wir zum Pool, stellen uns zwei Sesseln vor die Bühne und reservieren mit Handtüchern. Jaaa, auch die Amis kennen den Schmäh!
Wir bekommen eh nur mehr die dritte Reihe und die Sesseln sind vielleicht zu einem Drittel wirklich ,besetzt’.
11 - 12 Uhr: Q & A mit Jerrod Niemann, Easton Corbin, Randy Houser und Lee Brice im Stardust Theater. Wir stellen uns eine halbe Stunde vorher an, es sind nicht sehr viele Leute dort. So kommen wir bequem in die vierte Reihe Mitte. Die erste Reihe ist immer reserviert und kurz vor dem Beginn lässt der Moderator die leeren Plätze auffüllen. Das muss ich mir für die letzten beiden Shows merken!
Jerrod Niemann, Easton Corbin, Randy Houser und Lee Brice bei der Fan-Fragestunde im Stardust Theater
Die Vier sind gut gelaunt und es wird viel gelacht. So manche alte Geschichte wird ausgegraben, Jerrod, Randy und Lee kennen sich ja gut und haben schon so Einiges miteinander erlebt.
Ich mache jede Menge Fotos und auch ein längeres Video.
Diesmal gibt es keine vorbereiteten Fragen, der Moderator geht durch und jeder der will, zeigt auf.
Ich - natürlich nicht faul - werde ausgewählt, quetsche mich durch die halbe Reihe und setze mich neben dem Moderator auf die Stufen. Dort warten wir, bis ich dran komme. Mein Herz rast, immer wieder sage ich mir im Geist die Frage auf englisch vor, man will sich ja schließlich nicht blamieren.
Jetzt ist es soweit: „Hallo, ich heiße Martina und ich bin den ganzen Weg aus Wien, Österreich hierher gekommen.“ Ein paar ,Yeahs‘ und leichter Applaus.
„Ich wollte euch nur wissen lassen, daß es eine Menge Fans außerhalb der Staaten gibt und wir hätten euch gern auch einmal in Europa gesehen!“
Eigentlich wollte ich sagen „we want your asses in Europe“, aber das hab ich doch in letzter Sekunde abgewandelt.
Lee Brice antwortet irgendwas wie: „Wir kommen gerne einmal, aber die Flugzeuge sind alle ausgebucht“, aber Randy Houser meinte: „Let‘s turn the ship and go ahead!“
Die Stunde ist schnell vorbei, Autogramme werden am Bühnenrand gegeben. Ich habe aber nichts mit, außerdem bin ich gar nicht so wild auf eine Unterschrift.
Jerrod Lee Niemann (* 23. Juli 1979 in Harper, Kansas) ist ein US-amerikanischer Countrysänger.
Easton Corbin (* 12. April 1982 in Trenton, Florida) ist ein US-amerikanischer Country-Sänger.
Randy Houser (* 18. Dezember 1975 in Lake, Mississippi; eigentlich Shawn Randolph Houser) ist ein US-amerikanischer Countrysänger.
Lee Brice (* 8. Juni 1979) in Sumter, South Carolina) ist ein US-amerikanischer Countryrocksänger.
14 - 15 Uhr: Q & A mit Trace Adkins und Neal McCoy am Pool.
Unsere Sesseln sind noch frei, es ist aber erst 13 Uhr und wir sehen den Auftritt von Maggie Rose. Sie hat einen Hit mit „I Ain‘t Your Mama“ und wir sind von der Show begeistert.
Leider sitzen wir in der prallen Sonne und obwohl wir uns eingeschmiert haben, fürchte ich um meinen blassen Teint.
Kurz, ich halte es nach einer halben Stunden nicht mehr aus und verziehe mich ins klimatisierte Restaurant. Dort hole ich mir ein Eis und als ich wieder herauskomme, singt Maggie gerade „Some Nights“ von Fun., mein Lieblingslied zur Zeit. Ich gröle mit, was das Zeug hält!
Maggie Rose Durante (born May 19, 1988) is an American rock and blues singer.
Chuck Wicks als Zaungast bei Maggie Rose
Als Trace und Neal um 14 Uhr auf die Bühne kommen, ist die Sonne schon besser auszuhalten. Vielleicht liegt es aber auch daran, daß die beiden unheimlich lustig sind und wir uns bestens unterhalten. Allein die tiefe Stimme von Trace ist ja der Hammer und Neal ist unerwartet witzig und macht sich über seinen eher unbekannten Status lustig: eine Frau lobt, daß die Fanartikel alle in den USA produziert werden. Neal: „The less t-shirts that I sell are handmade by myself.“ (Die paar T-Shirt, die ich verkaufe, mache ich alle selbst.)
Einer der Fragenden trägt kein Hemd, Trace schreit entsetzt auf: „Ooh, a naked old man!“ und dreht den Kopf pikiert in die andere Richtung.
Wieder geht unser Freund, der Moderator durch und wieder zeige ich auf. Diesmal soll ich ihm aber meine Frage vorher verraten, macht er aber bei allen so.
Jetzt bin ich gar nicht mehr so aufgeregt und frage, ob die beiden mitbekommen haben, daß am Tag unserer Abreise Felix Baumgartner aus der Stratosphäre gesprungen ist und wenn ja, was sie dazu sagen.
Der Moderator erklärt noch dazu, daß er als erster Mensch die Schallmauer durchbrochen hat.
Neal: „I had no idea, what she‘s talking about“ und Trace klärt ihn auf, denn er hat es von seiner Frau erfahren. Er wußte auch, wie hoch der Ballon war. Neal: „He jumps from a balloon???“.
Trace Adkins macht sich zwar ein bisschen lustig darüber, als er sagt, daß Felix ferngesteuert war. Er würde ohne remote control springen!
Ein paar Fragen später bekommen die beiden eine Einladung von einem Fan, ob sie in Orlando mit einem NasCar fahren wollen. Trace ganz trocken: „No“ und Neal: „I would rather jump from this balloon“. Yeah!
Ich brauch nach dieser Affenhitze eine Komplett-Restauration und schmeiß mich unter die Dusche. Karsten geht sich schon einmal für den nächsten Termin anstellen.
Trace Adkins und Neal McCoy bei der Fan-Fragestunde am Pool
16 - 17 Uhr: Fototermin mit Trace Adkins and friends.
Nachdem ich mich fototauglich hergerichtet habe, treffe ich Karsten in der Schlange und eine halbe Stunden später geht es los!
Wir haben diesmal Nikki mitgenommen, dürfen ihn aber nicht zum Unterschreiben verwenden. Als ob das in Frage käme!!
In der Spinnacker Lounge wurden Fotowände aufgestellt, zwischen denen die Fans durchgeschleust werden. Keine Autogrammwünsche, keine eigenen Fotos, alles zügig durchgereicht. Ist aber verständlich, schließlich müssen rund 6000 Bilder in einer Stunde gemacht werden.
Der Erste ist gleich Trace Adkins. Er schaut ein bissl erstaunt, als er Nikki sieht, begrüßt uns mit Handschlag und legt uns seine Hände auf die Schulter. Zwei Bilder und weiter geht‘s!
Fototermin mit Trace Adkins
Um die Ecke steht Neal McCoy, lustig wie immer, fragt nach dem Namen unseres Elches und wo er nachher abhängt. Leider ist für eine echte Unterhaltung keine Zeit.
Neal McCoy ist ein witziger Typ!
Jerrod Niemann und Lee Brice sind die Nächsten. Dann Easton Corbin, fesch wie immer.
Jerrod Niemann
Lee Brice
Easton Corbin
Bei Randy Houser erkennt mich ein Security-Mann als die Österreicherin und Randy greift gleich wieder meine Frage auf und beteuert, daß sie wirklich sehr gerne nach Europa kommen würden. Wenn nur die hohen Kosten nicht wären!
Trotzdem sehr nett von ihm!
Auf jeden Fall haben alle Künstler Nikki als Elch erkannt. Immerhin!
Randy Houser ist ein sehr sympathischer Künstler!
Jetzt merkt auch Karsten die zwei Stunden in der Sonne, und braucht eine Pause im Schatten. Seine beiden Knie sind knallrot und er schmiert sie dick mit Aloe Vera ein. Aah! Also wieder nix mit dem Pool, den wir somit nie besucht haben. Hätte ich auch nicht gedacht, daß wir dafür keine Zeit haben werden....
19 Uhr: Auftritt von Jana Kramer in der Spinnaker Lounge. Sie ist winzig und aufgedreht, springt auf der Bühne herum wie aufgezogen. Aber die Show ist toll, erst ganz zum Schluss singt sie ihren Hit „Why you wanna?“
Jana Kramer in der Spinnaker Lounge
karibischer Sonnenuntergang
Dann gibt es Nachtmahl und um 20 Uhr stellen wir uns für die 22 Uhr Show von Trace Adkins an. Diesmal auf Deck 6, weil die Schlangen überall gleich lang sind.
Ein Fehler, wie sich beim Einlaß zeigt. Während man von Deck 7 zügig ins Theater kommt, stockt die Schlange einen Stock drunter immer wieder. Eh klar, weil im Theater die Leute zusammenkommen und offenbar gilt oben vor unten.
Auf jeden Fall ist das Theater gut gefüllt, als wir endlich drin sind. Uns bleiben letztlich nur zwei Plätze in der ersten Reihe ganz rechts. Und die auch nur unter den beleidigten Blicken eines Security-Mannes, der uns eigentlich wieder verscheuchen will weil „die ganze erste Reihe reserviert ist“.
Jetzt fängt aber das Konzert an und ich denke gar nicht daran, wieder zu gehen. Will sowieso keiner her, der soll sich nicht so aufpudeln!
Außerdem sind die Plätze eh nicht gut. Wir sehen zwar Trace Adkins sehr nahe, weil er immer an der Rampe steht, doch wir sitzen auch direkt vor den Verstärkern und jeder Schlag geht durch unseren Körper. Ich habe Kopfweh und nach einer halben Stunde habe ich das Gefühl, mein Kopf zerplatzt gleich. Nach dazu der trockene Husten, mir rinnen schon die Tränen runter vor Kopfweh. Doch ich halte durch, wenn wir hie und da aufstehen, ist es etwas besser.
Bei „Honkytonk Badonkadonk“ kommt plötzlich Randy Houser direkt an uns vorbei und sing die Nummer zusammen mit Trace.
Trotzdem bin ich froh, als das Gebrumme nach eineinhalb Stunden vorbei ist, ich brauch dringend eine Tablette.
Karsten ist auch nicht zufrieden, es taugt ihm nicht, wenn er nur die halbe Bühne sieht.
Tag 22 - Samstag, 20.10.12 - Nassau
Der letzte ganze Tag!
Beim Frühstück können wir beobachten, wie wir in Nassau einlaufen. Wir haben überhaupt keinen Plan, was wir in den 7 Stunden Landausflug machen sollen.
Der Wasserpark im Atlantis kostet ja eine Lawine, außerdem ist uns eh nicht mehr nach Schwimmen. Außerdem müssen wir heute vor Mitternacht noch unser Gepäck auf den Gang zum Abholen stellen. Da hätten wir mit dem nassen Schwimmsachen eh unser Problem.