mitgereist
London 2015
siehe dazu den Prolog zum Reisebericht London Wales 2016.
Tag 1 - Samstag, 12.9.15 - Ankunft
Am Flughafen treffen wir Sonja und Christa, Harry und Martin haben sie hingebracht. Wir quatschen ein bißchen und ich flüstere Martin beim Abschied ins Ohr: "Offen gestanden gefällt mir deine Hose gar nicht!" - worauf er einen zarten Rotton aufzieht und den Reißverschluss seiner Hose zuzieht.
Wer mich nicht aushält, der hält das Leben auch nicht aus!
Sonja läßt Hugos Rüssel aus dem Rucksack gucken, was natürlich die Neugier der Beamtin beim Sicherheits-Check weckt. Trotzdem muss sie ihr 150 ml Fläschchen Gesichtswasser abgeben. "Ist eh nicht mehr voll!" nutzt da auch nichts.
Jetzt muss sie in London shoppen - das Leben ist oft grausam!
In Heathrow holen wir unser Gepäck am hintersten Band ab und am halben Weg Richtung Ausgang fällt mir die fehlende Stativtasche ein und Karsten läuft...
Rasch sind wir durch die Passkontrolle und nutzen Christas dringend benötigte Rauchpause für das erste Gruppenselfie.
Landed - statt der London Five heuer nur die Fantastic Four
aberwitzige Schuhkreationen beim Primark
Das Aufladen der Oyster-Card ist für Christa recht spannend - der dritte PIN-Code funktioniert schlußendlich!
Am "Bri-Point" benötigt Karsten Hilfe vom U-Bahn Schackl und dann sind wir alle bei der Piccadilly-Line und finden im nächsten Zug leider nur noch einen leeren Sitzplatz. Ich bin schließlich auch die Älteste...
Das Umsteigen am Leicester Square ist wegen der vielen Treppen recht mühsam, doch die Kofferträger unter uns werden beim Einzug ins Apartment so richtig gefordert: drei Stockwerke und ein ganz enges Treppenhaus. Karsten kommt ohne Koffer oben an: "Du kannst runtergehen und den Koffer holen!" Gott sei Dank eh nur aus dem zweite Stock.
Ins Apartment kommen wir durch Codeschlösser, es ist auch niemand da, als wir kommen.
Die Wohnung ist ganz nett doch läßt sich kein einziges Fenster öffnen, Christas Rauchausflüge werden zur sportlichen Herausforderung.
Es wird ein einmaliges Wohnerlebnis bleiben.
Später kommt Monika, gemeinsam gehen wir Lebensmittel besorgen. Auch gleich alle Zutaten für Eiernockerln, die es am Abend gibt.
Doch vorher machen wir einen raschen Rundgang durch den Primark, der ja gleich um die Ecke ist. Nur schauen! Sonja kauft sich einen Pullover, weil ihr im Apartment etwas kalt ist.
Die Eiernockerln werden sehr gut, trotz aller küchentechnischer Herausforderungen im Bezug auf nicht vorhandene Werkzeuge. Und den Herd kann man ja putzen...
Eiernockerln in London - inzwischen eine lieb gewordene Tradition.
Und Monika freut's, denn sie kommt in ihrer Wahlheimat nicht oft zu diesem Klassiker der österreichischen Küche.
Tag 2 - Sonntag, 13.9.15 - London - Petticoat Lane Market - Spitalfields Market - Brick Lane Market - Spitalfields City Farm - Primrose Hill
Am nächsten Morgen räuchern wir erst einmal die Wohnung so richtig aus - unglaublich, wie viel Rauch so ein bissl Speck verursacht!
Zu jedem London-Urlaub gehört ein g'scheites English Breakfast!
Wir treffen Monika in der Station Liverpool Street und schlendern durch den Petticoat Lane Market. Fetzten in schreienden Mustern und feinstem Polyester. Doch offensichtlich gibt es für alles eine Klientel.
Der überdachte Spitalfields Market sind da schon um einiges interessanter und hier schlagen wir auch das erste Mal zu. Ich finde eine Kette und eine Brosche, Karsten vergräbt sich in einem Stand mit Schallplatten.
Zum Schluss ist der Brick Lane Market dran, da ist die Begeisterung schon merklich abgeflaut. Auch hier finden wir sehr skurrile Sachen - an einem Stand staunen wir über dicke Ketten aus Barbiepuppenbeinen. Wer hängt sich so etwas um den Hals?
Die Gegend um die Brick Lane ist schon sehr urban, der Duft der Weiten Welt streicht durch die engen Gassen, rundherum lungern die Menschen auf dem Boden herum und essen.
Viel interessanter sind die vielen Graffitis an den Wänden ringsum.
Graffitis beim Health Market
Auf der Spitalfields City Farm ist Monika ganz in ihrem Element, grad dass sie die Hasen, Schweine und Ziegen nicht totstreichelt!
Ziemlich schlapp sitzen wir in der herbstlichen Sonne - der erwartete Regen ist zum Glück ausgeblieben - und entscheiden uns für den Besuch von Primrose Hill.
Von hier haben wir einen schönen Blick über London, sogar die Sonne bricht zeitweise durch den bedeckten Himmel. Zeit für eine Gruppenselfie!
Primrose Hill
Graffiti bei Chalk Farm
Dann reicht es uns aber für heute, die Energie reicht gerade noch für einen kurzen Einkauf bei Boots und Tesco, dann gehen wir in das Burger Lokal neben unserem Arpartment.
Karsten bestellt ein "normal" Coke, der Kellner fragt: "Single or double" und bringt danach ein Cola mit einem doppelten Schuß Whiskey!
Der Kellner ist aber so nett und nimmt das Mißverständnis anstandslos zurück.
Tag 3 - Montag, 14.9.15 - Scottney Castle - Long Man of Wilmington - Beachy Head - Brighton
Kurz vor 8 Uhr holen wir unser Mietauto ab. Doch statt dem gebuchten Opel Zafira bekommen wir einen VW Multivan. Skeptisch schau ich den Riesenkübel an, eigentlich will ich so einen Bus nicht. Viel zu groß, zu viel Spritverbrauch und Parkplatz krieg ich auch schwerer!
Aber alles, was man uns anbieten kann, ist ein normales Auto mit 5 Sitzen.
Das wollen wir nun auch wieder nicht. Also verfrachten wir uns in den Kübel.
unser VW Multivan am Beachy Head
Die Fahrt aus London gleicht einer Sightseeing-Tour: Regents Street, Piccadilly Circus, Trafalgar Square, Tower und Tower Bridge. Nach einer guten Stunde lassen wir die Stadt hinter uns.
Kurz vor unseren ersten Ziel öffnet der Himmel seine Schleusen und zeigt, was er kann!
Als wir beim Scottney Castle eintreffen, nieselt es nur noch leicht.
Wenn Engeln reisen...
Scottney Castle
Scottney Castle
Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie groß die Mammutblätter werden!
Beim Long Man of Wilmington ist es sehr windig, Monika hat die Idee, dass wir ein Gruppenselfie mit offenen Haaren machen. Das Ergebnis wird sehr lustig!
Das wird am Beachy Head noch viel ärger.
Karsten sinniert: Windy Beach, das kann ein windiger Strand sein oder eine Hure mit Flatulenzen.
Der Long Man of Wilmington ist etwas 70 m hoch. Um die Figur deutlicher sichtbar zu machen, wurden die Konturen mit weißen Betonblöcken bedeckt.
An der Steilküste von Beachy Head ist es noch um einiges windiger. Zum Glück hat der Regen gerade rechtzeitig wieder aufgehört. Wir gehen ein bißchen am Abgrund entlang und lassen uns in Gras liegend fotografieren.
Kaum sitzen wir wieder im Auto geht die Welt ringsum unter und der Wind schüttelt unser Auto durch.
Beachy Head, Cliff Edge
Letzte Station ist Brighton. Auch hier weht eine steife Brise, doch der Himmel hat ziemlich aufgeklart. Trotzdem haben wir jetzt Hunger und Durst (bis auf Monika, die sich im Auto verköstigt hat). Also fallen wir ins erstbeste Lokal ein.
Nach der kleinen Stärkung nutzen wir das halbwegs schöne Wetter und spazieren zum Strand. Gerade als wir auf einem kleinen Pier die mannshohen Wellen beobachten trifft uns das ersten Mal an diesem Tag der Regen mit voller Wucht.
Das Wasser schießt waagrecht auf uns zu, wir müssen hinter einem Auto notdürftig Schutz suchen. Trotzdem werden wir mehr oder weniger pitschnass und der kalte Wind macht es auch nicht gemütlicher, als der Regen nach ein paar Minuten wieder aufhört.
Da kann uns auch ein Regenbogen nicht wirklich aufheitern.
nach dem Regen - Brighton
Doch die Zeit heilt alle Wunden und bald ist meine Jacke auch wieder trocken. Auf der Suche nach einer Toilette führt uns Monika quer durch Brighton - als sie mit einem Becher Kaffee ankommt, äußere ich den Verdacht, dass sie dabei mehr ihre Bedürfnisse im Sinn hat...
Die Fahrt zurück nach London zieht sich - die letzten 25 km fahren wir im Schritttempo durch Vororte, bis wir schließlich über die Westminster Bridge am erleuchteten Big Ben vorbeifahren.
Bei Tottenham Court Road wird es richtig knifflig, es dauert eine halbe Stunde, bis wir endlich das gesuchte Parkhaus finden.
Hier erwartet uns eine weitere Herausforderung, denn die Einfahrt ist erdenklich nieder und schmal. Karsten steigt aus und gibt Anweisungen. Die Insassen - sofern sie nicht die Hände vors Gesicht geschlagen haben - haben das Gefühl, dass wir alle Augenblicke oben oder seitlich an der Wand schrammen.
Auf den Schreck machen wir am Heimweg noch einen Hupfer in den Primark, das beruhigt die Nerven.
Beim Pret a Manger in unserer Gasse suchen wir gerade unter den verbliebenen Sandwiches etwas Passendes aus, als ein Mann völlig unverfroren ein Weckerl aus dem Kühlfach nimmt, raus spaziert und uns völlig verdattert zurücklässt.
am Heimweg
Tag 4 - Dienstag, 15.9.15 - Salisbury - Stonehenge - Glastonbury
Um 5:30 läutet der Wecker, damit wir uns um 7 Uhr bei der Parkgarage mit Monika treffen.
Karsten und ich gehen schon einmal zum Auto und ich fahre zwei Runden, weil ich den Exit nicht gleich finde. Jeden Moment scheint das Wagendach an der Decke zu schrammen, so nieder ist es dort. Karsten hechelt hinterdrein, denn er muss mir ja wieder bei der Ausfahrt assistieren.
Letztlich schaffen wir es doch zur Kassa und Karsten reicht die Mastercard, um die 38 Pfund zu bezahlen. Die Karte wird abgelehnt. "Jössas, wir haben ja nicht angemeldet, dass wir im Ausland sind. Jetzt haben sie uns die Karte gesperrt!"
Meine Mastercard wird genauso abgelehnt wie meine Bankomatkarte. Na zum Glück haben wir noch genug Bargeld und mit dem flauen Gefühl der Mittellosigkeit bringen wir das Auto wieder ans Tageslicht.
Zweieinhalb Stunden später erreichen wir Salisbury und parken bei der Kathedrale. Leider ist dort gerade die Ausstellung Magna Flora und wir müssen pro Person 11 Pfund Eintritt zahlen - ein gesalzener Preis für ein paar Blumenmotive mehr.
Jedes Fotomotiv ist eine harte Geduldsprobe, wenn man keine Leute am Bild haben möchte. Einmal wurde es fast laut, weil eine Schnepfe, die uns und ein paar Ladies permanent im Bild herumgestanden ist, meint "I made it, I deserve it!"
Nach dazu, wo wir unserem Zeitplan (der notwenig ist, weil wir heute sehr viel fahren müssen) schon eine Stunde hinterher hinken. Durch die Ausstellung hat sich auch die Öffnungszeit der Kathedrale auf 10 Uhr verschoben, da wären wir sowieso blöd dagestanden, wenn wir wie geplant angekommen wären.
der berühmte Taufbrunnen in der Kathedrale in Salisbury
Magna Flora in der Salisbury Cathedral
Nächster Stopp Stonehenge. Man kann das Monument zwar auch sehr gut von der Straße aus fotografieren, doch Sonja's Traum wird erst erfüllt, als wir direkt hinfahren. Monika und Christa bleiben am Parkplatz, Sonja, Karsten und ich werden mit dem Shuttlebus die 2 km zu dem Steinkreis gefahren.
Heute sogar mit hie und da Sonnenschein und bei der Hälfte des Rundganges machen wir ein Flying Nikki und Flying Hugo Bild. Dabei bemerke ich, dass wir selbst beim Fotografieren fotografiert werden. Ich bin's gewohnt...
Stonehenge
Übrigens funktionieren unsere Kreditkarten wieder tadellos, Karsten mutmaßt, dass sich der Typ in der Parkgarage einfach nur die Kartengebühr sparen wollte.
Kurz nach 14 Uhr erreichen wir Glastonbury. Monika und Christa besuchen die Abbey, Karsten, Sonja und ich flanieren durch die Stadt und schauen uns die vielen esoterischen Geschäfte an. Immer wieder sieht man die biologisch Abbaubaren mit schmuddeliger Kleidung und Dreadlocks. Der Geruch der vielen Räucherstäbchen durchzieht die Straßen.
Karsten kauft einen kleinen Drachen mit großen Augen und sucht nach einem passenden Namen.
viele esoterische Geschäfte in Glastonbury
Glastonbury
Five O'Clock Tea in Glastonbury
Um 16 Uhr haben wir uns wieder am Parkplatz verabredet. Monika und Christa sind noch nicht da und wir wollen sie ein wenig schrecken, indem wir das Auto um die Ecke parken.
Genau in dem Moment biegen sie von der anderen Seite in den Parkplatz ein und der Überaschungseffekt ist dahin.
Auf dem Weg zurück nach "Löndön" (lt. unserem Navi-Sprecher) halten wir zum Nachtmahlessen im Barge Inn. Hier ist der Treffpunkt der Kornkreis Lobby, wenn wir schon keine Kornkreise mehr sehen können.
Das stellt sich aber als ziemlicher Flop heraus, nix mit Kornkreisen und das Essen ist auch so lala. Dafür gib es drei Hunde, was Monika und Christa sehr freut.
Zwei Stunden nach London, es geht flott dahin. 5 Meilen vor der Abgabestelle biegen wir in eine Tankstelle ein, das Auto muß vollgetankt zurückgegeben werden.
Dabei havariere ich - wieder einmal - mit dem Sockel der Zapfsäule, was mich aber nicht weiter tangiert.
gestatten: Loki
Als wir weiterfahren bemerken wir, dass eine Zierkappe am Boden liegt. Karsten springt aus dem Auto um sie zu holen. Dabei sieht er, dass der Reifen total kaputt ist, der wurde von der Kante regelrecht aufgeschlitzt. Hurra!
Wir dürfen den Wagen in der Tankstelle auf der Seite parken und Monika ruft beim Europcar an, um den Schaden zu melden.
Wir sehen zwar, dass wir einen Ersatzreifen haben, kommen aber weder dort dran, noch haben wir ein Werkzeug, um den Reifen selbst zu wechseln.
Reifenpanne in London
Dann warten wir über eine Stunde auf den Reifendienst. Der Typ ist sehr nett, als er die Mädels nebeneinander so stehen sieht, ruft er "Wellies!".
Kurz vor 23 Uhr ist der Schaden wieder behoben und wir können den Weg zum Europcar fortsetzen.
Bis wir dort die Garageneinfahrt finden ist es auch wieder eine kleine Odyssee, zum Glück kennt sich Monika gut aus, denn das Navi weiß nichts von den vielen Baustellen in Löndön.
Kurz vor Mitternacht landen wir dann endlich in unserem Apartment, wo wir müde in die Betten fallen.
Tag 5 - Mittwoch, 16.9.15 - London - Sky Gardens - Covent Garden
Heute lassen wir es gemütlich angehen und es gibt wieder ein full breakfast.
Ich brauche eine Rechnung für Sunny Cars und deswegen fahren wir am späten Vormittag nach Marble Arch. Karsten und ich gehen zum Europcar, Sonja und Christa schauen mal, was es beim Primark so gibt.
Europcar verrrechnet mir für den kaputten Reifen 165 Pfund, das kann ich bei Sunny Cars einreichen, da bin ich gegen alle Schäden versichert.
Als wir aus dem Primark kommen, nieselt es schon und wir wechseln zum Boots. Doch danach wird der Regen immer schlimmer und wir nehmen den nächsten Bus zur Tottenham Court Road. Beim Einsteigen bietet mir eine Frau gleich den Behindertensitz an. Lovely!
Der Bus hat die Hintertür offen und wir steigen unterwegs beim Tesco aus. Ich bin ein wenig zu forsch mit dem Rausspringen und darf mir eine Strafpredigt vom Busschaffner anhören: "Listen to me - the bus is moving!" Ja, ist ja schon gut, tut mir eh leid!
Beim Überqueren der Oxford Street fährt mich fast ein Moped um, ich klopf dem Fahrer beim Vorbeifahren noch auf die Schulter "Excuse me!"
Um 14:30 treffen wir uns mit Monika bei den Sky Gardens, es schüttet immer noch heftig. Deswegen ist die Aussicht nur bescheiden, zum Glück auch gratis.
Sky Gardens
Wir halten uns nicht länger auf, als ein Selfie braucht und fahren anschießend nach Covent Garden.
Im Starbucks heben wir unseren Zuckerspiegel wieder etwas an und lernen etwas später Monikas guten Freund Goran kennen.
In der Market Hall hängen weiße Luftballons, schaut aus wie gigantische Wolken. Ein Selfie ist gar nicht so einfach zu machen.
Covent Garden
Dann geht es aber endlich zum Build-a-bear, wo Christa einen weißen Hund mit schwarzen Punkten ersteht, denn sie nach sehr langen Überlegungen Doolittle tauft.
Am Leicester Square trennen sich unsere Wege und wir fahren zu Dritt zum Barbican Theatre. Hamlet Plakate hängen nirgends, ist auch sinnlos, weil total ausverkauft. Es war das am schnellsten ausverkaufte Stück in der englischen Theatergeschichte.
Benedict Cumberbatch ist sensationell, von den Dialogen verstehe ich oftmals kein Wort. Gerade, dass ich der Handlung halbwegs folgen kann. Karsten und Monika sind begeistert!
Und ich habe einen Mann neben mir, der alle paar Minuten eine Testosteronausschüttung hat und mit seinen nackten Armen ständig an meinen Armen reibt. Grauslich!
Tag 6 - Donnerstag, 17.9.15 - London - Globe Theatre - Highgate Cementry - Southbank
Karsten fühlt sich in der Früh nicht ganz fit, er hat sich eine Verkühlung eingefangen.
Deshalb treffe ich mich mit Monika allein bei der Station London Bridge, Christa und Sonja gehen shoppen.
Es dauert ein bissl, wir Monika und ich uns bei der U-Bahn Station finden, schließlich spazieren wir gemeinsam die Bankside hinunter zum Globe Theatre. Hier machen wir eine sehr interessante Tour, der doch recht hohe Preis (13,50 Pfund) dient u.a. zur Erhaltung dieses schönen Theaters und geht somit in Ordnung.
Das Shakespeare’s Globe ist ein Nachbau des 1599 erbauten Globe Theaters,
Wie beim Original handelt es sich beim Globe um ein Freilufttheater, auch heute harren die Zuschauer des Innenhofs unter freiem Himmel aus.
Exponate im hauseigenen Museum
Monika fährt danach zu Ihren Hunden nach Uxbridge und ich treffe mich mit den Anderen wenig später in der Station Archway.
Während der Hinfahrt schreit plötzlich eine aufgedonnerte Schwarze total aufgebracht bei einer Tür, weil ihr zweites Kind noch draußen steht, die Türen aber bereits geschlossen sind. So schlägt mit den Fäusten gegen die Tür und kreischt völlig hysterisch "Help, help!"
Die Tür geht wieder auf, sie zieht das etwa 10jährige Kind herein - und der Hysterie-Schalter wird umgelegt. Ganz normal setzten sich die Drei nieder und sie sagt: "That was funny!" Ah ja!
Von Archway gehen wir zum Highgate Cementry, auf dem Weg dorthin machen wir noch ein paar Aufnahmen vom Holly Village. Das ist eine Privatsiedlung von 12 gotischen Häusern. Leider darf man nur von außen schauen.
Holly Village
Beim Friedhof gibt es zwei Eingänge. West- und Osteingang. Wir entscheiden uns für den Westteil, der nur mit einer Führung besichtigt werden darf. Leider sind aber die Touren längst ausgebucht und so bleibt uns der Ostteil. Aber auch hier finden wir schöne Motive und über eine Stunden wandern wir den pittoresken Friedhof ab.
Dort liegen u.a. Karl Marx, Malcolm McLaren und auch Anna Mahler, die Tochter von Gustav Mahler, begraben.
Highgate Cementry
Bei der Rückfahrt zur Tottenham Court Road wäre ich auch fast im Zug geblieben, offensichtlich ist es völlig egal, ob noch jemand aussteigt, die Türen werden geschlossen. Zum Glück hat jemand die Tür noch einmal aufziehen können, da konnte ich dann auch noch raus.
Sitten sind das!
Beim Schotten ums Eck (McDonalds) holen wir uns noch einen oder zwei Bissen, die wir im Apartement vertilgen.
Zur Blauen Stunde fahren wir nach Embankment und machen schöne Langzeitbelichtungen. Auf der anderen Themseseite treffen wir Monika und gemeinsam wandern wir die Southbank entlang auf der Suche nach schönen Nachtmotiven.
Kurz vor dem OXO Tower haben wir einen schönen Blick auf die City mit St. Pauls. Hier machen wir eine Langzeitbelichtung und zeichnen mit den Taschenlampen unserer iPhones LOVE in die Luft. Was uns auch nach einigen Versuchen ausgezeichnet gelingt!
London Eye
Southbank
Taschenlampenmalerei
City of London
Am Globe vorbei gehen wir noch bis Riverside, wo wir die Tower Bridge und alles was rundherum ist fotografieren. Wir sind schon fix und fertig, mein Heard App zeigt an, dass ich heute schon 20 km gegangen bin. Monikas Stativ zerfällt und sie entsorgt es beim Weg zur U-Bahn in einem Mistkübel.
Völlig erledigt hänge ich in der Tottenham Court Road Station am Geländer der Rolltreppe, als plötzlich eine der drei Treppen stehenbleibt. Die Leute pendeln synchron nach vorne und zurück und müssen den Rest zu Fuß gehen.
"Sind wir froh, dass unsere Rolltreppe funktioniert" sage ich und habe den Satz kaum vollendet, da schwingen auch wir schon synchron nach vorne...
Tag 7 - Freitag, 18.9.15 - London - Madame Tussauds
Am Vorabend habe ich noch unseren Besichtigungstermin für heute fixiert und am Weg zum Piccadilly Circus kehren wir noch bei Hamleys ein.
Christa schaut sich in der Lego-Abteilung um, es ist nicht so einfach, für Lenny etwas Leistbares zu finden, das er noch nicht hat.
In Anbetracht der vielen Spielzeug-Animateure stelle ich mir ein morgendliches Briefing vor, wo sich herausstellt, ob man heute die coolen Sachen vorführen darf oder die Arschkarte gezogen hat.
Um 12 Uhr sind wir in 23 Haymarket gestellt, um einen Anwärter für unsere nächste Unterkunft zu inspizieren. Die Wohnung liegt im 2. Stock, auch ohne Lift, aber die Treppe ist breiter als bei unserer heurigen Adresse.
Der Putztrupp ist etwas verwirrt, doch die Damen sind nicht minder freundlich und zeigen uns die einzelnen Zimmer. Etwas später kommt auch noch Carolyn dazu.
Wir haben auf Doppelverglasung, die Größe der Badezimmer respektive der Waschbecken, die Küchengröße und -ausstattung und die Entfernung von Steckdose und Spiegel geachtet.
Alles in allem gefällt uns die Wohnung gut, die Lage ist natürlich unübertroffen: direkt am Piccadilly Circus und ein paar Schritte bei der Station der Piccadilly Line.
Im Boots holen wir uns etwas zum Essen und Trinken, Sonja braucht etwas gegen ihre Nackenschmerzen und Karsten schaut sich bei den Erkältungsmitteln um.
Die beiden nehmen auch noch Regenschirme mit, denn es hat zu regnen begonnen.
Kaum stehen wir auf der Straße, nieselt es nur noch leicht.
Wir müssen zurück zu Hamleys, Christas Schwester hat via Whats App das OK für die beiden ausgesuchten Legoschachteln gegeben.
Meine Tante - mit der ich vielleicht einmal in Jahr rede - ruft mich an und fragt, wo sie am besten Goldmünzen kaufen soll.
Als wir auf die Straße treten, schüttet es wieder.
Hamleys London
Nachdem wir im Internet die Eintrittspreise für Madame Tussauds geckeckt haben, trennen wir uns. Die Mädels bleiben beim Shoppen, Karsten und ich fahren in die Baker Street.
Ca. 20 Minuten müssen wir anstehen, zum Glück innen. Eintritt ist 33.00 Pfund pro Person, ganz schön geschmalzen.
Gleich im ersten Raum steht Benedict Cumberbatch, also nicht persönlich - leider!
Die einzelnen Räume sind ähnlich wie in Wien. Die Chamber of Horrors lassen wir aus, wir sind nicht in der Stimmung, uns erschrecken zu lassen.
Am Ende gibt es eine kleine Fahrt (sitzend!) durch die Geschichte Englands und die letzte Attraktion ist ein 4D Film mit den Avengers.
Dann sind unsere Beine wieder soweit ausgerastet, dass wir den Heimweg antreten können.
Benedict Cumberbatch
Steven Spielberg
Russell Brand
Patrick Stewart
Shrek
Hugh Jackman als Wolverine
Ein kleiner Abstecher zum Europcar bringt leider auch nichts, meine blaue Sonnenbrille bleibt verschwunden.
Im Apartment ist es sehr warm, die Klimaanlage funktioniert echt super! Hatte es die erste Wochenhälfte nicht mehr als 18 Grad erreicht, kommen wir jetzt von 25 Grad trotz ständig laufender Kühlung nicht runter. Und die Fenster sind ohne Griffe nicht aufzukriegen...
Karsten und Sonja kurieren sich in ihren Betten aus, wir treffen Monika zum Nachtmahl um 20 Uhr beim Angus Steak House gleich neben dem Oxford Circus.
Zu fünft müssen wir eine halbe Stunde warten, schlussendlich werden drei Gäste gebeten, um einen Tisch weiter zu rutschen, dann können wir Platz nehmen.
Ich bestelle mir Jacobs Ladder, Ripperln vom Rind und bekomme genau eine Rippe, von der das weiche Fleisch fast wie von selbst auf meine Gabel hüpfte.
eine Rippe im Angus Steak House
Nach einer herzlichen Verabschiedung von Monika wandern wir zurück zum Apartment - so ein Verdauungsspaziergang tut ganz gut!
Eine Schrecksekunde, als wir beim schwarzen Tor nicht mehr rein können, weil die Karte nicht funktioniert!
Die Betätigung des Klingelknopfes bleibt ungehört und ich suche mir schon die Telefonnummer des Vermieters raus, als es Karsten (vulgo der Checker!) gelingt, das Tor mit der Karte doch noch zu öffnen!
Mittlerweile ist die Temperatur in der Wohnung auf 26 Grad angestiegen, die Kühlung läuft auf Hochtouren und ich habe das Gefühl, dass es immer heißer wird. Karsten dreht den Thermostat ab.
Ich werde in der Früh den Vermieter anrufen und nach den Fenstergriffen fragen, oder ich schlage ein Fenster ein!
Tag 8 - Samstag, 19.9.15 - Abreise
Schweißgebadet überstehen wir die Nacht, die Decke liegt zerknittert und ungenützt zwischen uns. Es ist wieder um ein halbes Grad wärmer geworden, wir gehen auf den Gang, um uns etwas abzukühlen.
Das verwaiste dritte Schlafzimmer hat übrigens angenehme 21 Grad, da funktioniert nämlich der Thermostat gar nicht.
Den Anruf beim Vermieter hätte ich mir auch sparen können - die Fenster lassen sich nicht öffnen, der Besitzer will das so und Punkt!
Ich vermute die Fenstergriffe in dem Raum, der durch ein Vorhängeschloss versperrt ist. Karsten kommt einmal zu heftig daran an und hat das Vorhängeschloss in der Hand!
Doch leider verbirgt sich hinter der Tür nur der Boiler und ein Klobesen. Beides hilft uns jetzt nicht weiter...
Also ergeben wir uns unserem Schicksal, lassen die Tür zum Gang offen und packen schweißtreibend unsere Koffer.
Der Putztrupp wird mit den Temperaturen auch so seine Freude haben!
Um 11 Uhr verlassen wir das Apartment und fahren zum Flughafen. Wir haben reichlich Zeit, unser Flug geht um 14:55.
auf der Fahrt zum Flughafen
Ready to take off - mit Airbus 380 im Hintergrund
Und so gehen wieder großartige Urlaubstage zu Ende. Wir haben wie immer viel gelacht und nie gestritten, so soll Urlaub sein!
Hat euch der Reisebericht gefallen?
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