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Hawaii 2016

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Kauai

Maui

Hawai'i

Oahu

Prolog

Ich sitze gerade bei meiner Nageldesignerin, als das Handy läutet. Karsten teilt mir mit: "Ich darf nicht in die USA einreisen".
Na bumm, was ist passiert?

Beim Web Check In gibt es ein Problem mit seinem ESTA Antrag. Der Antrag ist aber in Ordnung und bei British Airways teilt man ihm mit, dass es wohl einen Fehler bei der Datenübertragung gegeben hat. Leider darf man am Telefon nichts machen, er muss persönlich einchecken.

Super! Das trägt natürlich nicht gerade zur Entspannung bei und wir beschliessen, gleich zum Flughafen zu fahren, sonst wird das eine unrunde Nacht!

Wir treffen uns kurz nach 16 Uhr am Hauptbahnhof und fahren mit dem Rail Jet nach Schwechat. 18 Minuten später sind wir dort, die Bordkarten bekommen wir ohne weitere Probleme, kein Hinweis darauf, was beim Check In nicht funktioniert hat. Allerdings werden wir auch nicht gefragt, wo wir sitzen wollen und landen in der hintersten Reihe der Business Class direkt vor den Toiletten.

Kurz nach 17 Uhr sind wir wieder am Hauptbahnhof und haben noch genügend Zeit, um in Ruhe zu packen.
Endlich kommt auch so etwas wie Urlaubsstimmung auf!

Wie die Jahre zuvor haben wir das diesjährige Urlaubsziel mit einer Ziehung am Jahresbeginn bestimmt. Hawaii wurde schon 2013 gezogen, doch damals waren wir wohl noch nicht so weit und entschlossen uns für Südengland.
Heuer blieben wir bei unser Wahl und werden also nach Hawaii fliegen.

Hawaii besteht aus sechs größeren Inseln, es war jedoch schnell klar, dass wir nur die vier Hauptinseln Kauai, Oahu, Maui und Hawaii in den veranschlagten drei Wochen schaffen würden.

Ich begann meine Recherche mit Oahu und Honolulu - und war total enttäuscht! Was ist hier so reizvoll, dass alle von Hawaii schwärmen?
Oder sind wir schon so dekadent, dass uns hawaiianische Strände nur noch ein müdes Lächeln entlocken?

Heute weiss ich, dass ich einfach mit der falschen Insel begonnen habe.
Spätestens als mein Augenmerk auf Kauai fiel, war ich von der Landschaft hingerissen und die weitere Planung zeigte, dass wir uns richtig entschieden hatten!

Die Buchung der Flüge war ein bisschen tricky, da ich jede Insel nur einmal anfliegen will. Die Langstrecke wurde wieder bei British Airways gebucht, die sind noch sehr nett zu den Travel Agents. Business Class über London nach Seattle und von Los Angeles via London wieder nach Hause. Honolulu wird die letzte Station sein, zum Entwöhnen....

Als ich vor 15 Jahren im Reisebüro begonnen habe, wurden uns Travel Agents die diversen Outrigger Resorts und andere Hotels auf Hawaii zu einem Spottpreis nachgeworfen. Damals war eher der Weg dorthin das Geldproblem.
Heute ist das leider ganz anders: bei manchen Übernachtungspreisen stellt man sich unwillkürlich die Frage: "Ist das der Preis für ein Zimmer oder für die ganze Anlage?"

Die Durchschnittspreise für eine Übernachtung in den großen Resorts beträgt 400,- Dollar pro Nacht, wenn man eine Unterkunft für 130.- Dollar findet, ist das schon ein Schnäppchen. So wurden Airbnb und ich sehr bald gute Freunde!

Deswegen hatte ich relativ schnell eine fixe Route bestimmt und buchte peu a peu alle Unterkünfte dazu. Sicher ist sicher!
Und weil das Suchen nach Zimmern zu meinen Lieblingsbeschäftigungen zählt, war vier Monate vor Abflug alles soweit fertig, dass wir uns am nächsten Tag in den Flieger hätten setzen können.

Da kam mir die Idee, ein virtuelles Roadbook zu erstellen. Nix mehr mit der Zettelwirtschaft auf Reisen, jetzt hole ich mir alle Informationen vom iPad oder Handy.
Fertig hat das Roadbook stolze 88 Seiten und enthält u.a. alle Flugdaten, Adressen, detaillierte Wegbeschreibungen und viele hilfreiche Bilder.

Tag 1 - Samstag, 10.9.16 - Zwischenstopp Seattle

Tag 1

So ausgerüstet sitzen wir nun im Flugzeug und kreisen über London. Nach dem sonnigen Start kommt jetzt ein bissl Winterstimmung auf, denn vor dem Fenster ist alles strahlend weiß. Wolkenfetzen ziehen vorbei und es ist rein gar nichts vom Boden auszumachen.

Nach der Landung wechseln wir den Terminal und dann dauert es nicht lange und wir können schon in die 777 nach Seattle einsteigen.
Die letzte Reihe ist gar nicht so übel, immerhin sitzen wir uns schräg gegenüber. Trotzdem warte ich stehend bis zum "boarding complete", ob wir vielleicht zwei Sitzplätze nebeneinander oder sogar am Fenster ergattern. Doch leider ist die Business Class ziemlich voll und wir bleiben bei unseren Plätzen.

Die etwas mehr als 9 Stunden Flug vergehen mit Essen, Musik hören, Film sehen und schlafen. Es ist 17:30, als wir in Seattle landen.

Die Einreise ist schnell und unkompliziert und bei der Gepäckausgabe sind wir unter den Ersten, die zum Ausgang streben.
Ein Shuttlebus bringt uns zum Skyway Inn, ich bestelle einen Shuttle für morgen um 6:30 zum Flughafen und dann schleppen wir mühsam unser Gepäck in den zweiten Stock.

Karsten zaubert aus seinem Koffer den Nikki, den Jonas und den Snoopy. "Weil doch der Snoopy im Urlaub Geburtstag hat, das ist mein Geschenk an ihn!" meint Nikki...

Die WLAN Verbindung ist sehr gut und sogleich bringen wir uns bei Facebook auf den neuesten Stand.

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Bevor wir Nachtmahl essen gehen, schauen wir noch am Angel Lake vorbei, der gleich nebenan ist. Am Weg dorthin kommen wir am Bulls Pen Pub vorbei, wo wir eigentlich essen wollen. Da wird aber nichts draus, das Restaurant ist rundum eingezäunt und es schaut nicht so aus, als wär das erst seit kurzem so.

Zum See müssen wir durch einen Trailerpark, hier verbringen offensichtlich die Rentner der Umgebung ihren Lebensabend. Ich frage einen Mann nach einem Restaurant, denn unser Motel liegt an einer großen Ausfahrtsstraße, da sind Lokale in Gehweite dünn gesät. Oben an der Straße rechts, sagt er.

Der Angel Lake ist nicht spektakulär. Aus einem entfernten Lokal am Ufer dröhnt laute Latino-Musik über's Wasser. Na servus, da tät ich mich schön bedanken, wenn ich hier ein Haus hätte!

So eine Überraschung - der halbe Koffer voll mit Kumpls!

Ich gehe nach Möglichkeit keinen Weg zweimal und deshalb schlagen wir uns am Ufergebüsch zum nächsten Bootssteg durch und von dort zurück auf die Hauptstraße.
Dort stehen wir dann und sehen weder rechts noch links ein Lokal.
Wir laufen 500 m nach rechts, nur Hotels und Motels, kein Mensch weit und breit. Zur Not bleibt uns immer noch der 7-Eleven vis-á-vis vom Skyway Inn oder die Tankstelle.

Endlich kommt uns doch ein älterer Mann entgegen, der schickt uns ins Fairfield Inn und dort lotst man uns weiter in ein mexikanisches Restaurant - fast gegenüber unseres Motels. Ein bissl versteckt halt...

Kurz nach 21 Uhr sind wir gesättigt im Skyway Inn. Etwas umpacken für den morgigen Tag und dann legen wir uns auch schon nieder. Im Fernsehen gibt es nichts, was unser Interesse weckt, na dann - gute Nacht!

Die dauert genau bis kurz nach 1 Uhr. An Schlaf ist nicht mehr zu denken, der Geist ist willig, aber der Körper ist schwach.
Ich versuche einen Web Check In für unseren morgigen Flug - es will mir nicht gelingen. Nach einigen vergeblichen Versuchen lese ich auf der Webseite von Hahn Air, dass man nur am Flughafen einchecken kann. Na dann!

Zum Schluss ende ich an der Bettkante sitzend, das iPad auf zwei Pölster balancierend und schreibe den Reisebericht fertig.
Es ist 5:42, in 20 Minuten können wir aufstehen!

Tag 2

Der Complimentary Airport Shuttle bringt und kurz vor sieben Uhr zum Flughafen.
Vor den Check In Schaltern der Alaska Airways hat sich eine elendslange Schlange gebildet. Nun ja, wir haben es nicht wirklich eilig.
Eine Angestellte geht die Reihe ab und schickt uns zu einem der Self Check In Terminals an der Seite, wir brauchen Koffer-Tags. Ich gehe allein und Karsten bleibt in der Schlange.

Der Vorgang ist simpel, ich checke unsere beiden Koffer ein und muss dafür 25.00 Dollar pro Stück bezahlen. Ich greife also an die Seitentasche meines Rucksackes zu meinem Geldbörsel - und krieg fast einen Herzinfarkt, weil da nichts mehr drin ist!
Wo ist mein Geld?

Und der Apparat wartet auf eine Kreditkarte!
Ich brülle hektisch in die Schlange nach Karsten. Zweimal, dreimal. In dem Moment fällt mir ein, dass ich das Börsel ja gestern abend in die Fototasche gesteckt habe - wo es ohne Zweifel jetzt auch noch ist.
Aber Karsten ist schon mit beiden Koffern da und schließt den Check In Vorgang mit seiner Karte ab.

Mit den Boardingpässen und den Kofferbändern kommen wir recht flott beim Check In Schalter weiter und schicken unsere beiden Koffer auf die Reise.

Auf die Frage, warum auf unseren Boardingpässen keine Sitzplatznummern stehen, bekomme ich zur Antwort, dass die am Flugsteig vergeben werden. Aha!

Auch beim Security Check ist die Schlange sehr lang und zunächst geht gar nichts weiter. Ich habe auf meinem Boardingpass einen TSA Pre Check In vermerkt, Karsten nicht. Damit hätte ich einen separaten Durchgang nehmen dürfen oder müssen. Ich bemerke es aber zu spät und bleibe jetzt aber auch in der Schlange der Unwürdigen.

Ein Beamter macht mir ein dickes Kreuz auf den Zettel und erklärt mir, dass ich die Schuhe beim Security Check auch nicht ausziehen muss, selbst wenn der Alarm angeht - hä?

Dafür lasse ich beim Metalldetektor das Handy in der Hosentasche, was prompt zu einer sanften Rüge der Security führt.
Da es keine Schalen für Kleinteile gibt, bin ich im Moment etwas ratlos. Soll ich das Handy auf das Band zwischen zwei Rucksäcke legen?

Da reicht mir ein Mann eine kleine Schüssel, da kann ich es hinein legen.
Karsten ist unleidlich, diese Alibi Kontrolle hätten sie uns auch ersparen können. Entweder g'scheit oder gar nicht!

Bevor wir etwas frühstücken, schauen wir noch wegen der fehlenden Sitzplätze zum Flugsteig. Dort wird aber noch ein anderer Flug abgefertigt und die Dame sagt uns, dass die Kollegen für unseren Flug erst in einer Dreiviertelstunde kommen.
Dann bekämen wir auch unsere Sitzplätze zugeordnet.

Bei Wendy's holen wir uns das Essen und beim Starbucks den Kaffee. Das Anstellen dauert genau so lang wie das Frühstück selbst. Karsten gibt bei Starbucks an, dass sein Name Paul ist, Karsten verstehen sie sowieso nicht.

Dann ist es auch schon Zeit für den Flugsteig. Ich gehe mit den Boardingpässen zum Schalter und uns wird mitgeteilt, dass es leider keine zwei Plätze mehr nebeneinander gibt. Sie hat nur noch Mittelplätze frei, die ein paar Reihen auseinander sind.
Bravo, jetzt bin ich auch satt!

Wahrscheinlich müssen wir froh sein, dass wir überhaupt mitfliegen dürfen.
Das wird mir eine Lehre sein, nie wieder gehe ich ohne Sitzplatznummer vom Check In weg!

Ich versuche, die Sache positiv zu sehen, vielleicht lernt man ja nette Leute kennen.
Aber ich habe wohl den Jackpot gezogen und sitze die nächsten 6 Stunden zwischen zwei 150 kg Bröckerln. Links am Fenster ein Nerd, der bis kurz vor dem Start am Handy noch sein Rollenspiel aktualisiert und sofort nach dem Start in eine totenähnliche Starre verfällt, die fetten Arme natürlich auf den Armlehnen. Er wacht nicht einmal bei der Getränkeausgabe auf, ich bin so nett und stecke ihm einen Keks in seine Zeitungsablage. Falls er später Hunger hat.
Rechts am Gang sitzt die hawaiianische Ausgabe von Obama Bin Laden. Der verdrückt eine Menge Chips und spielt danach Domino am Mini-Tablet. Mich beachtet er gar nicht, borgt mir aber netterweise seinen Kuli zum Ausfüllen eines Formulars.

Zum Schreiben des Reiseberichts muss ich leicht schräg sitzen und die Schultern nach vorne ziehen. Sehr gemütlich!

Aber auch dieser Flug hat ein Ende und als wir über die malerische Küstenlandschaft von Kauai einschweben erwacht mein Sitznachbar wieder zum Leben und verdeckt mit seinem Kopf fast vollständig die Aussicht. Jaa, jetzt simma munter!

Ich warte gleich nach dem Ausstieg auf Karsten und sehe so, was für obskure Gestalten aus dem Flugzeug wanken. Nach Oahu sind sicher noch mehr Besoffene darunter.
Der Keks steckt übrigens immer noch in der Zeitungsablage...

Im mehr oder weniger offenen Flughafengebäude von Lihue empfängt uns eine tropisch- feuchte Luft, die langen Jeans sind definitiv keine gute Kleiderwahl. Aloha auf Hawaii!

Bei Alamo haben wir gleich eine gute Strategie angewendet: Karsten kümmert sich um die Koffer und ich geh aus dem Bus gleich zum Schalter. Dann bin ich schon einmal schneller als alle, mit uns im Bus kommen.

Wir haben einen Ford Expedition bekommen, Tahoe war keiner da. Ein Riesenkübel, ich komme gar nicht so einfach hinter's Steuer, weil der Wagen so hoch ist. Dafür können wir den Kofferraum als Event-Location vermieten!
Aber ich komme beim Fahren gleich gut zurecht. Was der Wagen alles kann, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.

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ein Ford Expedition auf Kauai

Wir sind so schnell mit der Übernahme fertig, dass ich sogar vergesse, den Flughafen auf Track My Tour zu markieren.
Aber weit entfernen wir uns eh nicht, die erste Station ist der AT&T Shop in Lihue.

Mit genauen Adressen haben sie es wohl nicht so auf Hawaii, wir kurven etwas in der Gegend herum, bis wir den Shop finden.
Dafür ist aber das Service erstklassig, nach einer Viertelstunde sind wir für den Rest des Urlaubs online!

Während Karsten noch die telefonische Anmeldung machen läßt, wechsle ich zwischen den beiden Autotüren schnell Hose und Schuhe, befreie die Kumpls aus dem Koffer und lege für Karsten auch die Wechselsachen in den Kofferraum.

Unser Urlaubsprogramm beginnt mit den Wailua Falls. Die kann man nur von der Straße aus sehen, doch wir wollen versuchen, ob man auch zur Basis absteigen kann. Dazu klettern wir etwas abseits über die Leitschiene und zwängen uns bei einem Absperrzaun durch. Die "No Trepassing - Stay out" Schilder übersehen wir dabei geflissentlich.

Der Weg hinunter schaut schon sehr steil aus, Karsten hat aber die neue Kamera nur um den Hals und das würde wahrscheinlich nicht gut ausgehen - Rückzug.

Etwas später wird er von einem Mann aus einem Auto angesprochen. Was er denn mit dem Stativ vorhat. Er antwortet wahrheitsgetreu, dass er schauen will, ob man zum Wasserfall hinunter kann. "I don't think so" antwortet der Ranger. Wie sich herausstellt, kontrolliert er, dass keiner den Abstieg wagt und teilt für jeden Versuch Strafzettel aus. 100,- Dollar - pro Person. Da haben wir aber Glück gehabt!

Auf der Weiterfahrt bleiben wir bei einem 7-Eleven stehen und besorgen uns Wasser und etwas zu essen. Ich nehme zwei große California Rolls zum Selbermachen um je 1,79 Dollar.

Den Sleeping Giant - eine Bergkette, die aus der Ferne wie ein liegender Mensch aussieht - fotografieren wir quasi im Vorbeifahren und auch für die Opaekaa Falls bewegen wir uns nur ein paar Meter vom Auto weg.

Am Parkplatz laufen viele Hühner herum, wie überall auf der Insel.

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Sleeping Giant

Bislang hält sich unsere Begeisterung noch in Grenzen, das ist aber am ersten Tag immer so. Versuchen wir es mal mit einem Strand!

Der Anahola Beach hat schon einiges zu bieten. Obwohl das Wetter nicht "beachlike" ist, es hängen schwere dunkle Wolken über dem Meer, tummeln sich jede Menge Kinder und Erwachsene in den Fluten.

Am Strand werden malerisch schwarze Felsen vom Meer umspült, da müssen die Stative her! Wir wandern den Strand entlang, das Wasser hat eine angenehme Temperatur. Immer wieder greifen die hereinkommenden Wellen nach unseren Füssen, hier und da stehen wir plötzlich bis zu den Wadeln im Wasser und am Ende ist meine Hose ziemlich nass.

Das macht aber nichts, denn wir sind eh schon bei unserer heutigen Unterkunft angekommen. Schnell ziehe ich mir wieder die Jeans an, man

will ja nicht total versandelt daherkommen.

Gleich einmal unter die Dusche! Das "contitioning shampoo" können sie sich wohin stecken, seit meiner Kindheit hat Frisieren nicht mehr so wehgetan. Einkaufen ist dringend angesagt!

Beim Nachtmahl fallen uns schon fast die Augen zu und im Cottage wird's auch schnell finster...

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Anahola Beach

Tag 3

Irgendwann wache ich auf und greif mir das Handy, um zu schauen, wie spät es ist. Alles ziemlich neblig, ich hab vergessen die Kontaktlinsen rauszunehmen!
Es ist 2 Uhr morgens, das geht sich haarscharf aus, die Linsen benötigen 6 Stunden zur Reinigung.

Ich habe schlimmes Kopfweh, wahrscheinlich trink ich zu wenig. Das Wasser, das wir hier im Kühlschrank vorgefunden haben, schmeckt ekelhaft nach Chlor. Trotzdem nehme ich noch einen großen Schluck, vielleicht hilft es ja.

Wenn ich schon munter bin, kann ich gleich den Reisebericht fertig schreiben. Ich setze mich dazu vor die Tür, die Luft ist frisch, weil es in der Nacht geregnet hat.
Von meiner Kollegin habe ich eine Whats App Nachricht erhalten. Sie brauchen ganz dringend ein Passwort. Gut, dass ich um 2 Uhr morgens wach bin!

Von 5 bis 7 Uhr schlafe ich dann noch ein wenig und nach einem näheren Blick auf das "light breakfast" im Kühlschrank, beschließen wir auswärts zu frühstücken.

Wir ziehen auch gleich die Badesachen an, mindestens ein Strand wartet heute auf uns. Freundlicherweise steht eine große Flasche Sonnenschutz im Cottage, wir bedienen uns reichlich.

Das einzige Frühstückslokal, das in der Nähe geöffnet hat, ist die Kilauea Bakery. Die dürfte sehr beliebt sein, denn es bildet sich eine Schlange beim Bestellen. Das übergroße Angebot überfordert uns ein wenig. Auf Druck bestellen wir, was uns gerade ins Auge fällt. Karsten ist mit dem Ergebnis gar nicht zufrieden und kaut frustriert an einer nackten Semmel mit ein bisschen Speck und Käse obendrauf. Erst ein Triple-Quad-Super-Fudge hebt seine Stimmung. Für dieses magere Frühstück bezahlt er über 17 Dollar, allein mein Tee mit Milch kostet über 5 Dollar. Die Preise sind hier schon extrem!

Immer wieder gehen heute Regenschauer ab, so auch, als wir zum Foodland fahren. Dort kaufen wir vor allem Wasser für morgen, Haarshampoo und Balsam und eine 50er Packung Advil.

Der Hanalai Lookout ist gleich neben dem Einkaufscenter, wir erwischen einen trockenen Slot für unsere Bilder.

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Hanalai Lookout

Am Hanalai Pier fotografieren wir zum ersten Mal unseren Mietwagen und fahren dazu direkt auf den Strand.
Beim Umdrehen komm ich kurz ins Schwitzen, weil ich fürchte, dass der schwere Wagen ins Meer rutscht. Dabei erlaubt die Automatik nur nicht, dass ich gleichzeitig die Fußbremse und D(rive) eingestellt habe und verweigert die Arbeit.

Für den Kahalahala Beach parken wir das Auto mitten im Wald und marschieren eine kurzen steilen Weg hinunter zum Meer. Der Weg ist extrem schlammig und rutschig wie Glatteis.

Ich ziehe meine Flip Flops aus und gehe bloßfüssig weiter. Schon bald sind meine Füße schokoladenbraun eingefärbt. Fango & Beach, merkt Karsten an.

Der Strand ist sehr schön, wir bauen unser Zelt im Schatten auf und schmeißen uns in die Fluten. Herrlich!
Ein scheinbar herrenloser Hund schließt mit jedem sofort Freundschaft, der ihm sein Stöckchen wirft. Nimmermüde bringt er immer wieder Schwemmholz an, bei einem armdicken Ast geben wir lachend w.o.

Wieder beim Auto verbrauchen wir fast den gesamten Wasservorrat für morgen zum Reinigen der Füße und Schuhe.
Also gleich wieder zum Foodland, dort rüsten wir mit einem Schwamm, einer Bürste und einer Grillschale unser Reinigungsequipment auf. Außerdem gehen zwei Badetücher mit für ein bissl Komfort am Strand.

In Princeville besuchen wir Queens Bath, eine natürliche "Badewanne" inmitten von Vulkangestein. Der einzige Parkplatz ist voll und wir müssen eine Runde drehen, bis wir uns bei einem ausparkendem Wagen anstellen können. Alle Leute sind ziemlich schlammig, oft bis zur Hüfte, die sind dann wohl ausgerutscht. Der Weg hinunter ist noch glatter, doch diesmal habe ich meine Trekkingschuhe an und bin extrem vorsichtig. Überall am Weg liegen Flip Flops und Sandalen, ich nehme an, die werden beim Raufgehen wieder mitgenommen.

unsere Bekanntschaft am Kahalahala Beach

Obwohl wir mit dem Reinigen jetzt wesentlich effizienter sind, hinken wir beim Wegfahren ein bissl der Zeit nach, wir haben um 16 Uhr einen Termin.

Vorher schauen wir noch schnell bei unserer Unterkunft vorbei. Julie ist noch nicht zu Hause und wir nehmen den Haustorschlüssel mit. Der ist in einem Kastl neben der Eingangstür, das mit einem Code zu öffnen ist.
Als Hinweis lasse ich Julie's Willkommensnachricht an uns auf unserem Bett liegen.

Jetzt wird es aber Zeit für unser Date mit der Na Pali Coast Tour. Wir haben die Sunset Tour gebucht.
Unsere Kameras verstauen wir in einem wasserdichten Sack und dank eines Tipps setzen wir uns gleich links ins Boot, da wir hier die bessere Aussicht auf die Küste haben.

Der Skipper schaut sehr jung aus, doch er weiß offensichtlich, was er tut. Elegant gleitet er mit dem Boot verkehrt in eine Höhle und schießt mit einem Witz  durch Untiefen: "This is what I always wanted to do!"

Wir fahren die halbe Na Pali Coast entlang und bleiben bei besonderen Punkten für Fotos stehen. Die Küste ist ein Traum, oft komme ich gar nicht so schnell mit dem Fotografieren nach.

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Na Pali Coast

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unser Skipper bringt uns zum Sonnenuntergang ein Ständchen

Die Rückfahrt ist wesentlich rasanter und hie und da krieg ich einen Schwall Gischt ab.
Zum Sonnenuntergang holt der Crewman Red seine Ukulele hervor und singt zwei Lieder. Klingt zwar ein bissl schräg aber es ist herrlich kitschig!

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Sonnenuntergang am Hanalai Pier

Um vor "The Dolphin" zu parken braucht es zwei Anläufe, denn alle Parkplätze sind belegt. Dafür war das Essen sehr teuer und ich habe Poke probiert. Schaut aus wie mariniertes Sushi und Reis in eine Form gepresst und auf den Teller gekippt.
War jetzt nicht so meines, da halte ich mich zukünftig lieber an Sushi.

Während des Essens schreibe ich noch schnell eine Nachricht an Julie, es ist mir unangenehm, dass wir so spät kommen.

Und tatsächlich ist es bereits halb neun, als wir das zweite Mal in der eleganten Condo- Anlage einparken.
Julie empfängt uns sehr herzlich, wir gehen noch schnell duschen und dann sitzen wir noch bis elf bei ihr im Wohnzimmer.

Weil sie sich sehr für meine Fotos interessiert, nehme ich sie in meine Facebook Freundesliste auf und sie schaut sich gleich den gesamten Ordner Westkanada an. Eine sehr sympathische Frau!

Im Bett fallen mir in der Sekunde die Augen zu, als mein Kopf den Poster berührt. Der Reisebericht muss noch warten.

Tag 4

Heute steht unsere größte Herausforderung auf dem Programm: der Kalalau Trail.
Jetzt wird es sich weisen, ob unser Training zu Hause - jeden Tag die sieben Stockwerke zu Fuß zu gehen - fruchtet.

Ich wache kurz vor 6 Uhr auf und stehe gleich auf. Eine halbe Stunde später geht mein Wecker an, das ist das Startsignal für Karsten.
Wir hatten am Vorabend mit Julie ausgemacht, dass wir unser Gepäck im Zimmer lassen können. Wenn wir vom Kalalau Trail zurückkommen, nehmen wir es wieder mit. Das ist sicherer, als es ein paar Stunden unbeaufsichtigt im Auto zu lassen.

Das Frühstück im Le Petit Cafe & Bakery ist diesmal in Ordnung, ich nehme mir Egg Benedict und einen Cream Cheese Bagel, Karsten hat endlich ein Full Breakfast.

Unser Plan, vor 8 Uhr am Parkplatz zu sein, geht sich nicht mehr aus.
Trotzdem fahren wir risikofreudig am 2. Parkplatz vorbei, da ist für den Notfall noch genügend Platz. Und 600 Meter muss ich jetzt auch nicht extra gehen! Erwartungsgemäß ist der Parkplatz gleich beim Trail gesteckt voll, doch wir haben Glück, ein Mann fährt direkt vor uns weg und wir haben unseren Parkplatz direkt beim Beginn des Trails!
"Die Depperten ham's Glück" meint Karsten dazu.

Die Wanderung beginnt ziemlich heftig: die ersten Minuten geht es sehr steil bergauf, oft sind sehr hohe Stufen zu erklimmen. Das geht gleich ordentlich in die Beine. Wenigstens hält sich der Schlamm in Grenzen, an den wirklich steilen Passagen sind oft halbwegs trockene Steine zum Klettern.

Von hinten kommen manchmal unterdrückte Ausrufe und als ein Jogger an uns vorbeihirscht fragt sich Karsten fassungslos: "Bin ich der Einzige, der hier dauernd ausrutscht?"

Später geht es immer wieder bergauf und bergab, meistens unter schattigen Bäumen. Hie und da gibt es traumhafte Ausblicke auf die atemberaubende Na Pali Coast. Die Fotostops nutzen wir gleich als dringend benötigte Verschnaufpause.

Tief unter uns hören wir die Wellen mit einem Mordsgetöse an die Felsen krachen.


Ab und zu regnet es leicht, während gleichzeitig die Sonne scheint. Das ist aber eher erfrischend, unsere Regenponchos bleiben unangetastet.

Nach zwei Stunden erreichen wir den Hanakapi'ai Beach. Vorher waten wir noch bis zu den Knien durch das kalte Wasser eines Baches, wenigstens werden die Schuhe wieder sauber!

Wir setzen uns auf einen Stein im Schatten und beobachten die beeindruckenden Wellen, die diesen Strand so gefährlich machen. Trotzdem wagen sie zwei Leute ins Wasser, einer sogar mit einem Boogie-Board. Mit Flossen an den Füßen wirft er sich todesmutig in die 10 m hohen Wellen. Karsten ist froh, dass er das große Teleobjektiv mitgenommen hat. Nach einer guten Stunde sind wir wieder bereit für den Rückweg.

am Na Pali Coast Trail     

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Hanakapi'ai Beach

Jetzt herrschen aber ganz andere Verhältnisse, denn die Sonne hat sich den Weg über die Berggipfel gebahnt und die schattigen Passagen sind rar. Die Hitze laugt mich ganz schön aus, mehr als hundert Schritte gehen sich in der prallen Sonne nicht aus. Lethargisch stolpere ich vor mich hin. Immer öfter nutze ich einen schattigen Platz zum Ausruhen und Trinken.

Kurz nach der Mitte des Trails passiert es dann: ich rutsche auf einem schlammigen Stein aus und sinke kraftlos in die braune Brühe. Die Hose, die Hände und sogar das Kapperl - alles voller Schlamm! Doch ich bin viel zu fertig, um mich deswegen groß aufzuregen. Karsten spendiert mir einen Viertelliter seines Trinkwassers, damit ich mir wenigstens die Handflächen reinigen kann.

Ein wenig später kommen wir an einer Quelle vorbei, die aus dem Felsen sprudelt. Jemand hat mit einem dicken Bananenblatt eine Art Ausguss gebastelt, sodass man sehr gut daraus trinken kann.
Hier wasche ich mich so gut es geht, auch die Hose wird schnell wieder trocken werden. Nebenbei trinke ich gut einen halben Liter des sehr erfrischenden Wassers.

Danach geht es mir wesentlich besser, alle Lethargie ist dahin und so ist der Rest des Weges nicht mehr so anstrengend.


Nach 5 Stunden sind wir wieder beim Ausgangspunkt. Wir waschen am Parkplatz gründlich die Schuhe, es gibt sogar Duschen da, aber wir haben eine bessere Idee!  Da wir ja noch unser Gepäck bei Julie haben, nutzen wir die Gelegenheit und duschen dort. Danach fühlen wir uns wie neugeboren!
Die klatschnasse Wäsche stopfen wir in den Dreckwäschesack, das wird am Abend im B&B gewaschen.

Und ich dachte noch: "Nach drei Tagen brauchen wir doch noch keine Laundy in der Unterkunft...."

Bei der Weiterfahrt ist es dann Karsten, dem die Reserven ausgehen. Möglicherweise war auch die Sonneneinstrahlung etwas zu viel für ihn.
Aber im Auto ist es kühl und wir bleiben nur kurz beim Kilauea Lighthouse für ein Foto von oben stehen. Zum Hinuntergehen ist es uns viel zu heiß!

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Kilauea Lighthouse

In Lihue kaufen wir kalte Getränke, Karsten versucht sich mit einem isotonischen Getränk wieder auf Vordermann zu bringen.

Da die Kipu Falls erwartungsgemäß nicht zugänglich sind (wir haben nicht einmal das versperrte Gatter gefunden) sind wir bereits kurz vor fünf im Poipu Bed & Breakfast.


Welch ein Luxus an Zeit, die nächsten eineinhalb Stunden liegen wir wie erschlagen im Bett und lassen uns vom Ventilator kühl anblasen.

Für den Reisebericht kann ich mich nicht aufraffen.

Kurz nach halb sechs fahren wir zum Spounting Horn. Das ist ein Blowhole und soll eine tolle Sunset Location sein.

Nun ja, es war Sonnenuntergang und die Gischt ist auch regelmäßig aus dem Loch gespritzt, aber das war's auch schon. Keine so gute Kombination!

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Der Sonnuntergang am Spounting Horn war eher enttäuschend. 

Jetzt schnell noch etwas essen und dann in die Waagrechte.
Das Keoki's Paradise ist ein nettes Lokal, man sitzt in einem riesigen Lanai (überdachte Veranda), irgendwo spielt eine Band und brennende Fackeln tanzen im warmen Abendwind.
Einziger Wermutstropfen sind die horrenden Preise - zunehmen werden wir in diesem Urlaub eher nicht!
Karsten mag auch die "Experimente" nicht, hier wird mit ungewohnten Zutaten sein Essen verhunzt.
Trotzdem schmeckt es uns beiden ausgezeichnet und um 21 Uhr fallen wir in einen totenähnlichen Schlaf.

Tag 5

Um 3 Uhr werde ich munter, das hat aber jetzt nichts mehr mit dem Jetlag zu tun. Ich brauche offensichtlich nicht mehr als sechs Stunden Schlaf.
Also schnappe ich mir mein iPad und setze mich in die Lanai und schreibe den Reisebericht fertig.

Die Luft ist angenehm kühl, die Grillen zirpen und hie und da kräht einer der unzähligen Hähne. Als es um 6 Uhr langsam hell wird, lege ich mich noch für zwei Stunden ins Bett.

Heute gibt es das erste Mal Frühstück im B&B. Es wird in der hübschen Lanai auf der Vorderseite des Hauses serviert. Der erste Gang ist eine Schale mit verschiedenen Früchten. Ich bin schon gespannt, denn das Obst soll ja hier viel intensiver schmecken als wir es gewohnt sind.
Bei der Papaya, den Weintrauben und den Orangen merke ich keinen Unterschied, aber die Ananas ist wesentlich fruchtiger im Geschmack.
Beim zweiten Gang serviert Tony ein Croissant, das mit Eiern und Speck gefüllt ist. Dazu gibt es eine ganz ausgezeichnete Guacamole.

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der Zaungast beim Frühstück

Ich nehme unsere beiden Jacken aus dem Koffer und dann räume ich alles in eine Kofferhälfte. Es macht irgendwie keinen Sinn, wenn sich zwei Paar Socken in einer Kofferschale voreinander fürchten.

Die geplante Küstenwanderung an der Maha'alepu Beach lassen wir heute aus und fahren stattdessen in den Poipu Beach Park schnorcheln.

Am Strand suchen wir einen schattigen Platz, der halbwegs vom Wind geschützt ist. Dort bauen wir unser Zelt auf. Dann legen wir den Rucksack und die beiden Flossentaschen zur Stabilisierung hinein, damit uns das Ding nicht davonfliegt.
Zum Schluss säubern wir den Platz davor noch von allen Zapfen, die vom Baum gefallen sind und spannen unsere beiden neuen Strandtücher auf. Jetzt sind wir schweißgebadet. Herrlich, so ein pazifischer Strand!

Nach einer kurzen Ruhephase schnappen wir unsere Schnorchelsachen um die Unterwasserwelt zu erkunden. Meine Schnorchelhalterung ist halb abgebrochen, da werde ich eine neue Brille brauchen.


Leider ist fast gar nichts unter Wasser zu sehen, ein paar Fische tummeln sich zwischen den abgestorbenen Korallen, nicht sehr aufregend. Aufregender ist schon die Gefahr, an die Felsen, die unter dem seichten Wasser lauern, gespült zu werden. Die Strömung ist sehr stark, wir werden trotz unserer Flossen gefährlich nahe an die Steine geworfen.

Wenigstens gibt es in einem Beach Park Duschen, da können wir uns das Salzwasser abspülen. Karsten breitet sich zum Trocken auf der Badematte aus, ich gehe zu einem der Holztische und schreibe an meinem Reisebericht weiter.

Um 12 Uhr packen wir uns wieder zusammen und fahren nach Lihue.

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damit wir auch einmal im Wasser waren...

Auf einem Parkplatz neben einem Einkaufszentrum steht der Bus von Mauna Loa Helicopters. Eine junge Asiatin mit Piepsstimme kontrolliert unsere Ausweise, wir müssen eine Erklärung unterschreiben, dass wir für alle Schäden selbst haften und anschießend werden wir mit all unseren Sachen (Jacke, Fotoapparat) gewogen.
Dann schauen wir uns noch den Sicherheitsfilm an und nach einem kurzen Bummel durch das Einkaufszentrum geht es auch schon im Konvoi zum Flughafen.

Zum Glück haben wir eine Wegbeschreibung mitbekommen, denn bereits bei der ersten Kreuzung fährt der Firmenvan, der uns eigentlich leiten soll, auf und davon!

Am Heliport stellt sich Guy vor, unser Pilot für die nächste Stunde.
Wir haben die Open Doors Tour gewählt, das heißt unser knallgelber Helikopter hat gar keine Seitentüren. Deswegen müssen wir auch die Jacken anziehen, denn in der Luft wird es ca. 12 Grad haben.

Doch am Boden ist es um die 30 Grad und die nochmaligen Sicherheitserklärungen kommen mir in voller Montur ewig lang vor.
Wir bekommen noch eine Schwimmweste um den Bauch geschnallt und dann dürfen wir endlich einsteigen.

Das heißt, Karsten darf einsteigen, ich will gleich hinter dem Heli auf die andere Seite gehen, da hält mich Guy auf: "Ein Helikopter ist wie ein Pferd, hinten schlägt er immer aus!"
Klar, denn hinten ist ja auch der Heckausleger und der Heckrotor, deswegen gehen wir vor dem Helikopter auf die andere Seite.


Ein weiterer Vorteil dieser Tour ist, dass wir den Heli für uns alleine haben.

Wir werden angeschnallt und setzen dicke Kopfhörer auf. Ein kurzer Test, ob die Kommunikation klappt und dann heben wir ab!

Ich war ja gespannt, was das für ein Gefühl ist, so gar nichts neben mir. Aber es ist einfach nur fantastisch! Selbst in Schräglage gibt es keinen Moment der Unsicherheit oder gar Angst.

Der Wind rattert an meinem Jackenärmel und als ich nach ein paar Minuten das Teleobjektiv zum ersten Mal ausfahre, zieht es mir die Kamera nach links weg. Deswegen müssen auch alle Geräte mit einem Gurt am Hals hängen. Guy hat uns auch gesagt, wir sollen auch nicht die getreckten Arme aus dem Heli strecken. Wenn wir auf etwas zeigen wollen, dann eher so wie Tyrannosaurus Rex Arme.

Ich muss das natürlich überprüfen und tatsächlich, der Wind reißt mir den Arm ganz ordentlich nach hinten. Aber ich war ja vorbereitet, deshalb ist nichts passiert.

Wir überfliegen zunächst den Waimea Canyon. Die Landschaft ist ein Traum, so viele verschiedene Grüntöne! Wir fliegen sehr nahe an vielen Wasserfällen vorbei, unter anderem dem berühmten Jurassic Park Waterfall. Immer wieder zieht der Pilot Schleifen, damit wir auf beiden Seiten fotografieren können.

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Karsten filmt und Paul hat eine gute Aussicht!

Manawaiopuna Falls (Jurassic Park Falls)

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so viele Grüntöne im Waimea Canyon

Ich wechsle auf der Kamera ständig zwischen filmen und fotografieren, trotzdem habe ich genug Zeit, einfach nur zu schauen und den Flug zu genießen. Wir fliegen in einem Verbund mit zwei anderen Hubschraubern, ich komme mir vor, wie in einem Actionfilm!

Plötzlich erscheint das Meer unter uns, wir haben die Na Pali Coast erreicht. Jetzt sehen wir von oben, was wir vorgestern vom Schiff aus gesehen haben. Auch den Strand, der das Ziel unserer Wanderung war oder auch den Kahalahala Beach, wo wir das erste Mal schwimmen waren und einst Mitzi Gaynor "I'm gonna wash that man right out of my hair" in "South Pacific" sang.

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die Na Pali Coast - diesmal aus der Luft

Um 4 Uhr landen wir wieder am Heliport von Lihue. Das war wirklich ein außergewöhnliches Erlebnis und jeden Cent wert - so und nicht anders muss ein Hubschrauberflug sein!

Am Weg zu unserer nächsten Unterkunft stoppen wir kurz am Glass Beach. Da ist nicht mehr viel "Glas" zu sehen, ich sammle ein paar größere von den glasartigen Steinen und drapiere sie für einen Zoom-Shot.

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Glass Beach

In Kekaha beziehen wir unser nächstes Airbnb Condo. Das Haus liegt direkt am Stand, nur durch die Straße getrennt. Es ist ziemlich schwül, wir freuen uns über die Klimaanlage im Schlafzimmer und bleiben da erst einmal facebookend für die nächste Stunde.

Zum Sonnenuntergang setzen wir uns ein bissl auf die Veranda, dann fahren wir zum Essen ein paar Kilometer zurück nach Waimea. Im Wranglers Steakhouse sind wir mit dem Essen und den Preisen ganz zufrieden.

Tag 6 - Donnerstag, 15.9.16 - Kauai - Waimea Canyon

Tag 6

Kurz nach 1 Uhr wache ich auf und mir ist kalt. Karsten hat die Klimaanlage auf 18 Grad gestellt. Ich suche im Finstern nach der Tagesdecke am Boden, dreh mich um und schlafe weiter.

Gegen halb sechs bin ich munter, schnappe mir das iPad und setze mich auf die Veranda. Mit Blick auf das Meer schreibe ich den Reisebericht weiter. Schon bald wird es hell und kurz darauf gesellt sich Karsten zu mir.

Gefrühstückt wird in Waimea bei "Yumi*s" und ich kann zwischen Toast und Reis zu den Scrambled Eggs wählen. Ich entscheide mich für Reis, dazu gibt es Spam. Das ist eine Art gegrilltes Frühstücksfleisch. Hat ein bissl was von einem Leberkäs.

Heute haben wir nur den Waimea Canyon am Programm. Er trägt den Spitznamen "The Grand Canyon of the Pacific". Noch vor der offiziellen Parkgrenze parken wir uns beim Red River ein. Zum Glück sind wir die Einzigen hier und können in Ruhe fotografieren.

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Red River

Eine halbe Stunde später schaut das schon ganz anders aus, jetzt ist ein Foto ohne störende Menschen fast nicht mehr möglich.

Gerade als wir uns wieder Richtung Auto begeben wollen, ruft eine Frau Karsten etwas nach, ob das nicht sein "little fellow" ist?
Jössas, da hat er doch glatt den Paul unterwegs verloren! Das wär ein Unglück gewesen!
Jetzt muss der kleine Panther am Abend gewaschen werden - ist eh schon längst überfällig.

Wir fahren bis zum Ende des State Parks, vom Pihea Trail gibt einen tollen Ausblick auf das Kalalau Valley. Der Trail ist 1 Meile lang, wir machen uns für eine längere Wanderung bereit.
Daher ist die Verwunderung groß, dass wir den erwarteten Blick gleich zu Beginn des Trails haben. Wozu sollen wir uns dann den steil nach unten weggehenden Weg antun?

Wir gehen ein kleines Stück, die Aussicht ist grenzgenial, ändert sich aber nicht sonderlich.

Ich habe heute schwere Beine, das Klettern fällt mir nicht so leicht und nach ein paar Metern bin ich schon erschöpft. Wir fragen ein Pärchen, das uns entgegenkommt, ob es sich rentiert, so weit zu laufen.
Sie sagen, dass sich die Aussicht nicht viel ändert, aber der Weg ist ein Abenteuer.

Na, darauf können wir leicht verzichten. Mit einer Anstandsminute Abstand folgen wir den beiden wieder in Richtung Parkplatz.

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Pihea Trail im Kalalau Valley

Na, darauf können wir leicht verzichten. Mit einer Anstandsminute Abstand folgen wir den beiden wieder in Richtung Parkplatz.

Vom Pu'u O Kila Lookout haben wir einen komplett anderen Blick, hier kreisen auch gerade die Helikopter. Unser Gelber ist auch dabei.

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Waimea Canyon Pu'u O Kila Lookout

Es ist 14 Uhr, als wir im Garden Island Hotel eintreffen. Die siebensüße Schnepfe an der Rezeption nennt mich ständig "Darling" und macht sich gleich sehr beliebt mit der Frage: "Is this your son?"
Wenigstens war sie dann angemessen peinlich berührt. Kurz.

Immerhin ist das Zimmer schon bereit und wir bringen den gesamten Kofferrauminhalt in den zweiten Stock.
Das Zimmer ist sehr großzügig angelegt mit Badezimmer, Vorzimmer, Wohnküche/ Schlafzimmer und einem großen Balkon. Die Aussicht geht zum Strand und neben der Eingangstür rauscht ein künstlicher Wasserfall.

Eine Stunde knotzen wir im Bett herum, schließlich sind wir im Urlaub.


Dann fahren wir ins nächste Einkaufszentrum, ich sollte mir eine neue Hose kaufen. Die Rote schaut doch schon sehr abgetragen aus.

Bei Rossi (dress for less) finden wir gar nichts, also ab zum Walmart.
Vorher parken wir kurz beim Duke's und reservieren eine Tisch für heute abend. Ui, das ist aber ein schönes Lokal, da muss unbedingt ein feinerer Zwirn her!

ein traumatisches Erlebnis für Paul

Beim Walmart werden wir fündig: neue Hosen und mehrere atmungsaktive T-Shirts. Außerdem nehme ich noch ein Paar offene Turnschuhe mit. Sehr beachtlich ist der Zustand, dass es keine Plastiksackerln mehr gibt. Man kann um 50 Cent eine Stofftasche kaufen, die aus recycelten Plastikflaschen gemacht werden. Amerika lernt offenbar dazu - zumindest Hawaii.

Zurück im Hotel ist es erst 5 Uhr, der Tisch ist für 8 Uhr bestellt. Reichlich Zeit um zu duschen und Haare waschen.
Auf dem Balkon lasse ich die Haare trocknen und schreibe am Reisebericht weiter.

Die Koffer müssen wir auch wieder befüllen. Bei mir geht sich alles super aus, Karsten hat eventuell ein Platzproblem.


Zum Duke's gehen wir zu Fuss, der Weg vom Strand ist mit Fackeln markiert. Wir bekommen einen tollen Tisch  mit Strandblick. Die Speisekarte ist klein, aber wir finden beide etwas für unseren Geschmack. Für 3 Dollar Aufpreis dürfen wir uns bei der Salatbar bedienen und die ist zu Recht berühmt. Eigentlich bräuchten wir danach nichts mehr.

Karsten schmeckt sein Fisch ausgezeichnet und ich lasse mir die Linguini mit Scampi gut schmecken!


Die Atmosphäre ist wunderschön - das nach allen Seiten offene Lokal, das Meeresrauschen, die rustikalen Holzmöbel, die im Wind flackernden Fackeln und der Vollmond.

Der Abschied von Kauai könnte nicht perfekter sein!

Im Hotel wird noch die Waschung des Paul mit Haarshampoo vorgenommen. Zum Trocknen wickelt Karsten den pitschnassen Kerl in ein kleines Handtuch. Er ist so sauber, dass man ihn kaum wiederkennt!

"Ich hab ja rote Füß', da kann ich mich gar nicht mehr dran erinnern!"

Tag 7 - Freitag, 16.9.16 - Flug nach Maui

Tag 7

3.33 - das ist meine Zeit, jawoll!
Nicht, dass ich unausgeschlafen wäre, aber was macht man um diese Zeit schon auf? Bericht schreibe ich heute am Flughafen weiter und bei Facebook bin ich auch bald am neuersten Stand.
Ich checke die Gepäckbestimmungen von Hawaiian Airways. Das beruhigt mich, man kann zwei Handgepäckstücke mitnehmen.
Dann mach ich auch gleich den Web Check-in. Wir haben uns beide zu Hause noch als Member registrieren lassen, da kostet das Gepäck nur 15 Dollar pro Stück.

Wir sitzen hintereinander am Gang, es ist nichts mehr frei zum Umsetzen. Auch egal, der Flug dauert 45 Minuten.

Nach 7 Uhr stehen wir auf und packen die Koffer. Mit ein bissl hin und her räumen schaffen wir die erlaubten 23 kg, die Kumpls fliegen in der neuen Walmart Stofftasche im Handgepäck mit.

Gefrühstückt wird im Kalapaki Beach Hut mit Blick auf den Strand. Allerdings haben wir beide keinen rechten Appetit und nehmen nur einen Smoothie und ein Gebäck.

Dann geht es schon zum Flughafen. Beim Alamo sind wir in 10 Minuten fertig, der Bus bringt und zum Terminal.
Dort drucken wir die Kofferbänder und Boardingpässe aus, lassen die Koffer wiegen und geben sie nebenan auf.

Die Sicherheitskontrolle war auch ohne Wartezeit, Karsten zieht sich gerade seinen Gürtel ein: "Wo sind die Buben?"
Tja, die liegen noch in der Walmart Tasche auf dem Band....langsam wird's bedenklich!

Alles bereit und noch 2 Stunden bis zum Abflug. Die brauche ich auch für den Bericht von gestern. Heute fließt es nicht so richtig.

Der Flug nach Maui war kurz und schmerzlos. Bei Alamo wurde ich von Heike betreut: "Wir können auch deutsch reden."
Wir bekommen einen silberfarbenen Chevrolet Suburban, offensichtlich kein ganz neuer Wagen. Aber wir stören uns nicht an einem fehlenden Knopf und die Heckscheibe werden wir auch nicht beheizen müssen.

Dafür kann man bei dem Auto das Dach aufschieben und die Rückfahrkamera ist im Rückspiegel integriert. Außerdem sind die Sitze viel bequemer.

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ein Chevrolet Suburban auf Maui

Maui gefällt mir schon recht gut: drei Mal wurde ich schon wegen meiner Sonnenbrille angesprochen. Auf Kauai ist mir das nie passiert.

Wir fahren vom Flughafen direkt zu unserer Unterkunft, überlegen es uns aber und biegen zum Fatt Chicks Burger ab. Der Appetit ist wieder da!

Aber dann geht es zum Haus von Robin, das nahe am Strand liegt.

Er selbst ist nicht da, wir haben aber den Türcode und können rein. Wir treffen auf Trish, die hier putzt und wäscht. Sie ist aber schon im Gehen und wir haben das Haus für uns allein.

Unser Zimmer ist im Obergeschoß, das vom großen Wohn- und Essbereich dominiert wird. Das Badezimmer ist über den Gang und da ich feststellen will, ob es uns allein gehört, gehe ich das ganze Haus inspizieren.
Ich tippe mal, dass das Schlafzimmer neben uns Robin gehört, doch im Keller sind noch ein Bad und drei Büros. Da im oberen Bad alle Kastln leer sind, hängen wir unsere Reisenecessaires auf.

Auf den Bildern, die im Haus verteilt stehen, ist ein fescher Mann abgebildet. Manchmal sind zwei Kinder und eine junge Frau dabei. Ich rate mal auf geschieden und bin schon neugierig, ob ich recht habe.
Auf jeden Fall ist es ein bissl strange, dass wir ganz allein in einem fremden Haus sind.

die coole Sonnenbrille

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Unsere erste Unterkunft auf Maui hatten wir ganz für uns allein.

Es geht ein ganz schöner Wind, die Palmen vor dem Haus werden vom Sturm hin und her geweht.
Eine Stunde halten wir uns in Robin's Haus auf, dann fahren zum Iao Valley State Park. Aber so weit kommen wir gar nicht, weil die Zugangsstraße gesperrt ist. Ein Anwohner sagt uns, das wegen des Sturms der Park geschlossen ist.

Nun gut, wenn es morgen schöner ist, können wir den Park auch dann noch besuchen. Er geht sich zur Not wahrscheinlich sogar am vorletzten Tag auf Maui noch aus.

Also fahren wir noch zu einem Foodland und kaufen Wasser und Snacks, denn heute werden wir nicht mehr essen gehen.

Zurück in der Wohnung ist noch immer niemand zu Hause. Es ist erst fünf Uhr vorbei und mir fallen schon die Augen zu. Ich werde mich ein bissl aufs Bett legen.

Zwei Stunden später wachen wir wieder auf - und sind immer noch allein.
Ich checke meine Mails und siehe da - Robin ist in Honolulu. Das hab ich damals wohl ganz überlesen.
Ich schreibe ihm eine Nachricht, wie das mit dem Frühstück morgen ist. Wir dürfen uns selbst in der Küche bedienen. Nach ganz das, was ich unter B&B verstehe...

Karsten macht ein paar Bilder vom Vollmond, ich esse die zwei Sushi Rollen aus dem Foodland.
Wir erhalten eine Flash Flood Warnung am Handy, es betrifft uns aber nicht direkt. Hoffen wir, denn eigentlich können wir gar nicht lokalisieren, wo dieser Fluss genau ist. Alles Nachwehen eines Hurricans Anfang September.

Um halb neun gehen wir schlafen.
Der Wind ist enervierend, hoffentlich durchkreuzt der Sturm nicht unsere Pläne für die nächsten Tage.

Tag 8

Im Internet finden wir keinen Hinweis, dass das Iao Valley schon wieder offen ist. Hier muss ziemlich viel repariert werden.
Deshalb fahren wir Richtung Norden und lassen gleich den Waihee Ridge Trail aus, denn so wolkenverhangen wie die Berge sind, ist der mühsame Aufstieg wahrscheinlich sinnlos.

Den Trailbeginn zu den Makamaka`Ole Stream Falls finden wir erst beim dritten Anlauf. Es ist ein Loch im Zaun neben der Straße, keinerlei Hinweise, wo der Weg genau verläuft.
Wir starten abenteuerlustig am kaum erkennbaren Trampelpfad, der sich neben dem Makamakaole Stream entlang schlängelt.

Schon bald müssen wir den Wasserlauf überqueren. Das geht nur bis zu den Knien im Wasser und sehr vorsichtig , denn die Steine sind sehr rutschig und durch die Wasserspiegelung sieht man so gut wie gar nicht, wo man hintreten kann.

Auch der schmale Weg hat es in sich: immer wieder sind hohe rutschige Steine zu erklimmen, einmal liegt sogar ein Baumstamm in Hüfthöhe quer über dem Weg.
Dazu ist es extrem schwül, nach ein paar Minuten sind wir klatschnass.

Bei der dritten Wasserdurchquerung lese ich mir die Wegbeschreibung noch einmal durch. 13 Durchquerungen bevor man zum ersten Wasserfall kommt.
Wir beschließen spontan, dass das genug Abenteuer für heute war und drehen um.

Wir benutzen die Stative als Stütze und bei einer Flussquerung verliert Karsten einen Gummifuss. Wir finden ihn zwischen zwei Steinen im Wasser wieder.
Paul aus dem Off: "So etwas bemerkt er, wenn er es verliert. So etwas schon..."

Zurück in Auto lassen wir uns ein paar Minuten von der Air Condition kalt anblasen, bis wir wieder auf Betriebstemperatur sind.
So eine Dschungelwanderung ist doch nichts für uns!

Zum Frühstück suchen wir uns aus der Küche zusammen, was wir so finden und noch genießbar ist. Die Bagels und das Brot im Kühlschrank definitiv nicht - die sind beide schimmlig.
Karsten begnügt sich mit einem Schoko-Shake und ich mache mir noch ein Oatmeal dazu. Die Mandeln aus dem großen Glas lasse ich aus, die riechen schon etwas ranzig.

Mir graust ein bissl, aber die Aussicht auf das Meer ist nett!

am Makamaka`Ole Stream Falls Trail

Der Highway 340, der sich um das West Maui Forest Reserve schlängelt ist sehr kurvig, oft kommen auf der engen Straße zwei Autos nicht aneinander vorbei. Dann wartet ein Wagen in einer Ausbuchtung, hier und da muss man auch ein Stück zurückschieben. So lerne ich wenigstens die Rückfahrkamera besser kennen!

Beim Nakalele Blowhole müssen wir ein Stück bergab und wundern uns wieder über die Deppen, die mit Flip Flops auf den nassen und messerscharfen Steinen herumspringen. Fast wünscht man sich, dass einer einmal ausrutscht.

Dieselben stellen sich dann auch auf den Felsen, damit sie die hoch aufspritzende Gischt der gewaltigen Meeresbrandung am Selfie haben.

Bestenfalls werden sie dabei nur sehr nass, wir warten mit gezückten Kameras, ob sich das Meer so eine Hohlfrucht holt.

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Nakalele Blowhole

Durch das arg verkürzte Programm sind wir schon um 14 Uhr in Lahaina und können auch gleich in das Old Lahaina House einziehen.
Von außen macht das Haus nicht so viel her, es liegt jede Menge Gerümpel herum. Doch unser Zimmer ist sehr schön, das Schlafzimmer wird von einem weißen Himmelbett dominiert.

Wir schmeißen uns gleich unter die Dusche und danach in den Swimmingpool. Sehr fein! Das Zimmer wird in der Zeit auf 21 Grad gekühlt.

Um halb fünf fahren wir in die Old Town und bummeln durch die Front Street. Das ist eine Rarität auf Hawaii, dass man eine richtige Shoppingmeile findet. Interessant finden wir die Galerie von Vladimir Kush.

Um Dreiviertel sechs beginnt das Old Lahaina Luau.
Wir teilen uns einen Tisch mit sechs Amerikanern. Dave und Anni aus Prescott, Arizona sind sehr unterhaltsam, die anderen Vier aus Chicago - typische Kreuzfahrt- Passagiere - unterhalten sich eher untereinander und bestellen sich einen Mai Thai nach dem anderen.

Es gibt eine Hula Show und ein großes Buffet. Das Essen ist recht gut, hier haben wir die Gelegenheit, hawaiianische Spezialitäten wie Tao oder Poi zu probieren.

Bei der Show mache ich viele nette Bilder, die Tänzer sind durch die Bank sehr schön.

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Old Lahaina Luau

Tag 9

Wir stehen bereits kurz vor sieben auf, heute wird ein langer Tag.

Gründlich wie ich bin, will ich noch das Badetuch von der Duschstange nehmen - und habe plötzlich die ganze Stange plus Vorhang in der Hand! Bei näherer Betrachtung sehen wir, dass sich die Teleskopstange eigentlich nicht an der Wand abstützt, sondern auf dem schmalen Sims der Kacheln aufliegt.

Na ja, für 223,- Dollar pro Nacht kann man auch keinen Luxus erwarten....

Am Weg zum Grindz Café sehen wir jede Menge Läufer auf dem Weg zum Maui Marathon.
Der Marathon begleitet uns auch die ersten 20 Kilometer nach Lahaina, die Laufstrecke verläuft zwischen Highway und Strand.

Am Hookipa Beach fotografieren wir ein paar Surfer, danach beginnen wir die Road of Hana. Diese berühmte Straße windet sich 54 Meilen in unzähligen Kurven die Küste entlang. Es gibt jede Menge Wasserfälle zu besuchen, wir beginnen mit den Twin Falls.

Der Fußweg dorthin ist so breit, dass bequem ein Auto darauf fahren könnte. Welch ein Unterschied zu den Trails, die wir in den letzten Tagen marschiert sind! Gleich zu Beginn kommen wir an einem riesigen Bambus vorbei, die 10 cm dicken Stämme klopfen im Wind mit einem dumpfen Ton aneinander.

Wir kommen an ein Gatter, das eindringlich vor dem Durchgang warnt. Nur erfahrene Wanderer sollen passieren. Darunter werden alle Gefahren aufgezählt, die das Weitergehen birgt: Springfluten, auch wenn es sonnig ist, rutschige Wege, Erdrutsche, fallende Äste, Mosquitos, Wildschweine und zu durchquerende Wasserläufe.

Only Locals shall enter!
Mit uns eine Partie Flop Flop Träger, die das Schild lesen und mit einem ermunterndem "Ok, let`s do it!" das Tor passieren. Na dann!

Es folgt auch tatsächlich gleich eine Flussdurchquerung, die Furt ist zwar flach, das Wasser hat aber eine starke Strömung. Vorsichtig tasten wir uns mit Hilfe unserer Stative durch das Wasser, während die Flip Flop Träger einfach flott durchlatschen.

Nach 20 Minuten sind wir beim ersten Wasserfall. Der stürzt vor einer Art Grotte in einen kleinen Teich. Wir beschließen, zuerst zu baden und danach zu fotografieren. Das Wasser ist schweinekalt!
Karsten macht's auf die harte Tour und schmeißt sich gleich rein. Dann geht er aber noch die Go- Pro holen, da hab ich mehr Zeit, mich an das kalte Wasser zu gewöhnen.
Wenn man aber einmal drin ist, geht's eigentlich eh!


Karsten muss nun ein paar Bilder von mir unter dem Wasserfall machen, damit die liebe Christine ihre Ruhe hat.

Nach dem erfrischenden Bad machen wir noch unsere Bilder, dann sind die Badesachen auch fast wieder trocken. Wow, wo ist die Zeit hin, es ist schon 12 Uhr. Der Ausflug hat drei Stunden gedauert!

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Twin Falls

Am Parkplatz kaufen wir uns Smoothies und Obst. Ich bin schon gespannt, wie die Bananen hier schmecken. Sie sind auf jeden Fall viel kleiner als bei uns zu Hause.
Der Geschmack ist jetzt nicht ganz anders, vielleicht ein bißchen intensiver als überreife Bananen, wie es sie auch bei uns gibt.

Die halbe Kokosnuss hat genauso geschmeckt, wie die, die sie in Italien am Strand verkaufen.

Dafür lassen wir den nächsten Trail aus, es regnet sowieso grad.
Die nächsten beiden Wasserfälle sind fast neben der Straße, das geht.

Zur Honomanu Bay führt eine ziemlich löchrige Straße hinunter, doch wozu haben wir einen Vierrad-Antrieb, auch wenn ich hier diesen Antrieb gar nicht brauche.

Unten am Strand bemerke ich, dass die Plastikleiste von der vorderen Stoßstange schon wieder halb herunterhängt. Beim Montieren sehe ich auch tiefe Kratzer an der Stoßstange. Ich bin mir nicht sicher, ob die von uns sind. Karsten sagt, er würde streiten, wenn bei der Abgabe von Alamo hier etwas reklamiert wird.

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Keanae Lookout

Das Wetter wechselt ständig zwischen Sonnenschein und leichtem Regen. Am letzten Punkt für heute beginnt es ganz stark zu schütten. Wir sitzen den Regen am Straßenrand im Auto aus, ich spiele zwei Runden Candy Crush. Dann geht Karsten die Location erkundigen, das zahlt sich sowieso nicht aus.

Unsere heutige Unterkunft "The Garden Room" liegt in einer Seitenstraße kurz vor Hana. Wie der Name schon sagt, ist rundherum alles grün, die Bananenblätter reichen fast zum Fenster herein.
Das Zimmer ist sehr hübsch und gemütlich, auch das Badezimmer ist sehr einladend. Deswegen ich gleich eine Dusche nehme und mir dann mit dem Minifön die Haar trocken hauche.

Für das Nachtmahl ziehe ich mir das erste Mal seit unserer Ankunft wieder eine lange Hose und die Stiefel an. Die Luft ist angenehm frisch und wir sitzen beim Essen auch draußen.

Unsere Kellnerin ist leider etwas langsam, sodass ich nach 10 Minuten ins Lokal hineingehe und provokant nachfrage, ob es denn draußen kein Service gibt.
Daraufhin ist sie auch schon fünf Minuten später an unserem Tisch und fragt wie üblich: "How do you do tonight?"

"Boring" sage ich, "We thought, there is no service outside". Das hat ihr einmal die Rede verschlagen.
Aber das Essen war ganz gut und Karsten hat am Ende nur  2,55 Dollar Trinkgeld gegeben, weil auch andere Sachen nicht gepaßt haben.

Tag 10

Es regnet. Lt. Wetterbericht hört es gegen 8 Uhr auf, deshalb haben wir viel Zeit in der Früh.

Unsere Gastgeber haben uns ein Frühstück im Kühlschrank bereitgelegt. Es gibt zwei Bagels, Butter und Traubengelee. Außerdem steht ein Korb mit exotischen Früchten bereit. Dazu gibt es Kaffee,Tee und zwei kleine Packerln Fruit Punch, das klingt schon so chemisch.

Die hartgefrorene Butter erwärme ich, indem ich die Kaffeehäferln mit heißem Wasser anwärme und danach über die Butter stülpe. Facebook bildet!


Im Korb sind drei verschiedene Sorten Obst. Als erstes nehme ich mir die kleinen orange Früchte vor, die wie Marillen ausschauen. Ich schneide sie auf und heraus quillt eine gallertartige Masse mit Kernen. Diese Masse ist extrem süß, die Frucht an sich schaut ungenießbar aus. Mir ist das zu süß und alles landet im Mistkübel.

Die zweite Sorte nennt Karsten "Bipfel", weil sie wie eine Birne ausschaut aber wie eine Mischung zwischen Birne und Apfel schmeckt, ähnlich einer Naschi. Die Kerne sind aber sehr groß und auch nicht wirklich genießbar.
Mir schmeckt das auch nicht und sie landet ebenfalls im Mistkübel.

Die dritte Sorte stellt sich beim Aufschneiden als eine sehr große Avocado heraus. Doppelt so groß wie bei uns zu Hause. Endlich etwas, das ich mag! Ich löffle mir eine Hälfte davon auf meine beiden Bagelhälften, Salz und Pfeffer dazu - herrlich!

Karsten begnügt sich mit dem Traubengelee.

Der Himmel ist immer noch tief wolkenverhangen, als wir den Garden Room verlassen. Hoffentlich bleibt es nun trocken!

In Hana besuchen wir den Waianapapa State Park. Hier gibt es schwarze Steinstrände und schroffe Felsen, wo sich die Wellen dramatisch brechen.
Leider dürfte hier durch die Unwetter der letzten Tage (Gottseidank vor unserer Ankunft) auch noch einiges im Argen sein, dann überall liegen Äste und Blätter, wo sonst offensichtlich der Weg verläuft.

Wir schießen ein paar Bilder, doch das Wetter lädt uns nicht zum länger verweilen ein.

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Waianapapa State Park

Zur Red Beach müssen wir ein paar hundert Meter gehen. Der Weg ist steil und manchmal glatt, doch wir sind schon gut vorbereitet.

Worauf wir allerdings nicht vorbereitet sind, ist der Regen, der plötzlich einsetzt.

Die Ponchos liegen gut im Rucksack im Auto, es ist ja nicht so weit zu gehen....

 

Schnell bringen wir die Kameras vom Stativ in Sicherheit und ich stelle mich notdürftig unter einen Busch. Karsten hat wenigstens sein Kapperl auf. Doch der Regen läßt so schnell nach, wie er gekommen ist und wir gehen das letzte Stück zur Red Beach.


Der Strand schaut wirklich traumhaft aus! Durch eine Reihe vorgelagerter Felsen entsteht eine natürliche Badebucht, die nur gering den Gezeiten ausgesetzt ist. Trotz des nassen Wetters erkennt man, wie dieser Strand zu seinem Namen gekommen ist, denn der Sand und die Felsen rundherum sind von einem dunklem Rot.

Zum Glück bleibt es trocken bis wir wieder im Auto sitzen. Dann geht es aber schon wieder mit dem Regen weiter, was zwei Autofahrer, die sich gerade noch nach dem Weg zur Bucht erkundigt haben, zur Weiterfahrt bewegt.

Die Wailua Falls sind direkt neben der Straße und einem bequemen Parkplatz. Da sind wir im Notfall schnell wieder im Auto.
Dann aber scheint sich die Sonne den Platz am Himmel endgültig erobert zu haben, der Himmel ist blau und die bösen Wolken verziehen sich.

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Wailua Falls

Beim Visitor Center des Haleakala National Parks kaufen wir einen Hawaii TriPark Pass für 25 Dollar, denn wir werden alle drei Parks besuchen und so ist es billiger.

Hier gibt es zwei Trails. Der Rundkurs um die Pools of Oheo (0,5 Meilen) oder der Pipiwai Trail, der an mehreren Wasserfällen vorbeiführt. Der ist allerdings 2 Meilen in jede Richtung.

Wir beginnen mit dem einfacheren Weg und stehen alsbald an der stürmischen Küste. Die beiden kleinen Wasserfälle, die die Pools befüllen, führen extrem viel Wasser. Deshalb ist das Baden auch zur Zeit nicht erlaubt, sogar der Zugang zu den Pools ist gesperrt.

Die einzige Möglichkeit für ein Bild ist von der Küste, doch es weht so ein starker Wind, dass Langzeitbelichtungen sinnlos sind.
Aber wir werden sofort als Profis erkannt, die doch sicher ein Bild mit dem Handy von Herr und Frau Amerikaner machen können...

Nach Beendigung des Rundkurses freut es mich nicht mehr 4 Meilen zu hatschen, zumal es schon wieder am Himmel zuzieht.

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Haleakala National Park

Beim Visitor Center frage ich die Rangerin, ob der Highway 31 offen ist, denn sonst müßten wir den ganzen gestrigen Weg wieder zurückfahren.
Die Auskunft ist einzigartig: "Vielleicht ist er offen, er ist hie und da gesperrt. Gestern war er gesperrt, wir empfehlen nicht in diese Richtung zu fahren. Wir empfehlen, Richtung Hana zu fahren. Wenn keine "Gesperrt" Schilder da sind, dann ist die Straße offen."

Das hätt' mir ein Depperter auch gesagt!

Also fahren wir weiter in Richtung "möglicherweise gesperrten" Highway und besuchen das Grab von Charles Lindbergh, der 1974 auf Maui gestorben ist und auf einem kleinen Friedhof direkt am Meer begraben liegt.

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Charles Lindberghs Grab befindet sich in der Palapala Hoʻomau Church in Kīpahulu

Unser TomTom hat schon seit gestern Probleme, unsere genaue Position zu finden. Immer wieder fahren wir "neben der Straße" und es kommt z.B die Ansage: "Nach 50 Meter links abbiegen auf den Highway 30."
Wenn wir länger nicht exakt erfasst werden, kann es passieren, dass wir bei einem Ziel vorbeifahren. So auch bei den Alelele Falls. Jetzt befinden wir uns aber schon auf dem Hwy 31, eigentlich eine bessere dirt road. Diese Straße ist noch schmaler, des öfteren müssen wir bei Gegenverkehr zurücksetzen und ganz nahe an die Felswand rücken, dass ich schon Angst habe, mit dem Wagen anzuschrammen.

Die Alelele Falls verpassen wir, erst nach 3 Kilometern erfängt sich unser Navigationsgerät wieder und meint, wir sollen umkehren.
Nun, das verkneifen wir uns dann doch!

Die ersten 25 Kilometer auf der unasphaltieren Straße sind von Schlaglöchern, Steinschlag und teilweiser Waschbrettpiste geprägt. Dazu kommt noch die Angst, dass ein Auto entgegenkommt, denn das Ausweichen, bzw. aneinander vorbeifahren erweist sich als recht schwierig.

 

Als die Straße endlich wieder einen ordentlichen Belag hat, atmen wir beide tief auf. Das Gerumpel macht einen schon nervös, vor allem, weil uns schon zweimal die halbe Stoßstange abgefallen ist. Wie auf einem Teppich fahren wir nun die Küste entlang, das Meer tief unter uns. Ich genieße die Fahrt - bis ich so einen langsamen Kübel vor mir habe, der sich akkurat an die vorgeschriebenen 35 mph hält. Aber lange hält er mich eh nicht aus, bei nächster Gelegenheit fährt er an den Rand und läßt mich ziehen.

So kommen wir bereit um 4 Uhr im Hale Hookipa Inn an. Cherie ist nicht da, aber es hängt ein Zettel mit meinem Namen an der Eingangstür. Darauf steht alles für den Self Check In. Es freut uns, dass wir das erhoffte Zimmer erhalten haben, zum Zeitpunkt meiner Reservierung war das ja bereits vergeben.

Das "Rose" besteht eigentlich aus drei Zimmern, dem Vorraum, dem Badezimmer und dem Schlafzimmer mit direktem Zugang zur Lanai. Die Kumpls haben ein eigenes Stahlrohr Sofa-Bett mit vielen Pölstern. Es gefällt uns gut hier, da bleiben wir gern zwei Nächte!

Ein paar Minuten nach uns kommt Cherie nach Hause und begrüßt uns. Sehr sympathische Frau, nicht zu aufdringlich und quatscht uns nicht gleich nieder. "Können wir alles morgen beim Frühstück besprechen!"

Zum Nachtmahl fahren wir in den alte Stadtkern der Cowboystadt Makawao. Im Casanova gönnen wir uns eine sehr gute Pizza und danach ein Eis.
Als wir das Restaurant verlassen, bringt mir die Kellnerin mein Geldbörsel nach.
Das wär was gewesen!

Kein Führerschein, keine Kreditkarte, kein neues Auto.

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Piilani Highway

Holy Ghost Mission in Kula

Tag 11

Das Frühstück war nicht ganz so unterhaltsam, wie ich mir das vorgestellt habe. Als wir Punkt 8 Uhr erscheinen, sitzen schon Kevin und sein Freund mit Cherie am Tisch und unterhalten sich.

Wir können uns vom Buffet verschiedenes Toastbrot, Obst, Cerealien und Joghurt nehmen. Cherie bietet mir auch an, dass ich uns Eier machen kann. Sie darf die Gäste nicht bekochen, aber ich darf alles benutzen.

Als wir endlich sitzen sind die beiden anderen Gäste schon fertig und verlassen den Tisch. Die Unterhaltung mit Cherie beschränkt sich auf unsere Unternehmungen hier auf Hawaii. Dabei erfahren wir, dass der Iao Valley Statepark noch immer und sicher noch sehr lange gesperrt ist. Der Fluss hat sich vorige Woche einen neuen Verlauf gesucht und die halbe Landschaft mitgenommen.

Ich bezahle die zweite Hälfte des Zimmerpreises mit der Mastercard, die Aufzahlung für das "Rose" beträgt 30 Dollar, die Karsten bar bezahlt.

In der Nacht hat es gestürmt und gegen Morgen geregnet, doch um 9 Uhr lacht die Sonne vom Himmel und wir fahren in den Haleakala Nationalpark.


Eine Stunde geht es in Serpentinen bergauf, bald haben wir die Wolkendecke unter uns gelassen. Am Gipfel des Pu'u'ula'ula haben wir eine Höhe von 10.000 feet erreicht, das entspricht 3.000 Höhenmetern.

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Der Gipfel des Haleakalā bietet optimale Voraussetzungen für viele Observatorien.

Hier ist die Luft kühl und klar. Grell heben sich die weißen Observatorien gegen den blauen Himmel ab, umrandet von einem weißen flauschigen Wolkenteppich.
Es ist deutlich kälter als unten und ich wechsle schnell hinter dem Wagen die Short in die lange Jeans. Man will ja kein öffentliches Ärgernis darstellen.

Nach einer Runde Fotos fahren wir ein Stück zurück zum Visitor Center, denn dort beginnt der Sliding Sands Trail.
Zur Sicherheit gebe ich noch die Jacke in den Rucksack, so mir vielleicht später kalt werden sollte. Doch bereits nach ein paar Schritten kremple ich mir die Jeans auf, weil es so warm ist.

Der Weg führt stetig leicht bergab, die Aussicht ist grandios und ein weht ein feiner Wind. Wenn wir nicht wieder alles hinauf gehen müssten, könnte ich stundenlang so weitergehen.
Darum gehen wir nur eine halbe Stunde, fotografieren den Kalu‘uoka‘ō‘ō Crater, der ausschaut wie aus einer anderen Welt.

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am Sliding Sands Trail

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Der Kalu‘uoka‘ō‘ō Crater schaut außerirdisch aus. 

Dann machen wir uns auf der Weg zurück.

Durch die Höhe und die damit verbundene dünnere Luft beginnen wir schnell zu keuchen, aber die Anstrengung hält sich in Grenzen. Wir hätten es schlimmer erwartet. 1000 Schritte und drei Minuten Pause, so schaffen wir den Rückweg in 45 Minuten.

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Sliding Sands Trail

Bei der Abfahrt schalte ich das Getriebe auf manuell um, so bremst der Wagen im 3. Gang automatisch und ich muss nur hie und da in den engen Kurven auf's Bremspedal.

Plötzlich leuchtet die Tankreserve auf. Das gibt's doch nicht, grad war der Tank ja noch ein Viertel voll! Ich vermute, dass die Anzeige von der ständigen Bergabfahrt verwirrt ist. Trotzdem schaue ich in unserer Unterkunft ins Internet, weil ich wissen will, wie weit ich noch auf Reserve fahren kann. Wir müssen ja nur noch heute Essen und morgen zum Flughafen fahren.

Doch im Internet ist nichts zu finden, Vermutungen gehen von 25 bis 70 Meilen, damit ist mir nicht gedient, denn ich brauche mindestens 30 Meilen.
Auf der Chevrolet Seite steht überhaupt nur "fahren sie so schnell wir möglich an die nächste Tankstelle". Na sicher!

Das Problem löst sich aber von selbst, denn als wir zum Essen fahren, ist der Tank plötzlich wieder zu einem Viertel voll. Die ganze Aufregung umsonst!

Das Makawao Steakhouse ist sehr amerikanisch. Wären die Bananenbäume nicht vor der Tür, man würde nicht wissen, dass man auf Hawaii ist. Karsten nimmt ein New York Steak und ich wählen den "Catch of the day". Leider ist der Fisch in einer Austernsoße ertränkt, die sehr salzig schmeckt. Zum Glück gibt es auch eine Salatbar, ich esse mich mit Ceasar's Salat satt.

Pünktlich um 7 Uhr sind wir wieder in unserem Zimmer, schauen die 2. Folge von "The Voice" und hauen uns über den verbalen Schlagabtausch zwischen Blake Shelton und Adam Levine ab:
Blake zur Kandidatin: "Do you know the reason I don't push the button?"

Adam: "Because you're an idiot?"

Tag 12

Das Frühstück um 8 Uhr geht sich heute nicht aus, denn wir verlassen bereits kurz davor das Hale Hookipa Inn. Wir verabschieden uns von Kevin und seinem Freund, die fröhlich Brote kauend in der Küche sitzen. Hä?

Die Fahrt zum Flughafen geht flott und bei Alamo wird der Wagen ohne Probleme abgenommen.
"How was our service?" fragt der Mitarbeiter grinsend?
Super, wenn ihr die Kratzer an der Stoßstange nicht beanstandet!

Der Alamo-Bus setzt uns bei der Mokulele Airways ab, die einen eigenen Terminal haben. Der Terminal ist eigentlich eine größere überdachte Busstation mit vier Schaltern.
An einem Schalter sitzt eine Dame, die gerade eine Flugbuchung per Telefon abwickelt. Nach unseren Koffern werden wir selbst auch abgewogen und für gut befunden.

Es gibt keine Security und keine Bordkarten. Wir sollen einfach in einer Stunden wieder da sein. Als wir Richtung Hauptterminal gehen, sieht Karsten die Propellermaschine am Rollfeld: "Geil!"

Bei Starbucks frühstücken wir. Alle vier Tische sind von Dauermietern besetzt, ich mag aber nicht stehend essen und außerdem muss ich ja noch schreiben. Also stelle ich mich etwas provokant neben einen Tisch, wo nur ein Mann sitzt und einen Folder studiert. Nach einer Weile schaut er auf, sieht uns mit den vollen Starbucks Sackerln und räumt den Tisch. So ist es recht!

Rechtzeitig zum Boarding gehen wir wieder zurück zum Mokulele Terminal. Ein Angestellter ruft alle 9 Passagiere namentlich auf und teilt die Sitzreihen mit. Wir sitzen in Reihe 4 und es gibt nur Fensterplätze.
Der Copilot hält die Treppe zum Einsteigen fest und unsere Pilotin - in Bikerboots! - dreht sich in ihrem Sitz um und erklärt die Sicherheitshinweise.

Dann geht es auch schon los, keine Wartezeit auf dem Rollfeld, wir starten sofort durch.

Ich habe die glücklichere Seite, denn unter mir zeigt sich die sicherlförmige Insel Molokini.

Molokini

Wailea Beach auf Maui

Nach 20 Minuten, 25 Minuten vor der angegebenen Zeit, landen wir in Kona.

Unsere Koffer werden neben dem Rollfeld zur Selbstabholung abgestellt und ich starte gleich zum Büro von Paradise Helicopters, um unseren Flug für Freitag zu bestätigen. Wie sich herausstellt, fliegen wir ja von Hilo, was ich in meiner Euphorie nicht bedenke. Der Angestellte lacht und sagt: "You're just arrived, take it in hawaiian time!"

Das war's dann mit meiner Effizienz....

Das Glück ist uns weiter hold, denn genau zum richtigen Zeitpunkt fährt der Shuttlebus von Alamo vor. Die Fahrerin muss mich schon wieder bremsen, ich will gleich schwungvoll einsteigen. Aber der Mittelteil des Busses ist voll mit Koffern. Sie muss erst ein wenig umschlichten, damit unsere beiden Koffer Platz haben.

Bei der nächsten Station muss sie unsere 24 kg Koffer wieder umarrangieren, sie tut uns schon leid.

Nach und nach steigen alle Leute aus und wir bleiben allein für die Mietwagenübernahme über. Da haben wir wenigstens keinen Streß. Die Fahrerin wird mit 8 Dollar Trinkgeld belohnt.

Diesmal wird es einen Yukon von General Motors. Der ist in einige Dingen baugleich mit dem Chevrolet, doch die wichtigsten Unterschiede machen uns gleich viel Freude. Da wäre die Startfunktion per Knopfdruck oder die selbstöffnende und -schließende Heckklappe. Auch die Rückfahrkamera hat wieder ihren Platz am großen Display.

Endlich funktioniert auch die Kopplung mit unseren iPhones, vorbei mit den krachenden Sendern!

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ein Yukon von General Motors auf Big Island

Dass auf Big Island andere Dimensionen herrschen, merken wir bei der Eingabe unseres ersten Zieles. 24 km Entfernung - auf den anderen beiden Inseln war die nächste Attraktion meistens 5 - 6 km weit weg.

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St. Peter's By the Sea Catholic Church in Kahaluu

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St Benedict's Painted Church in Captain Cook

Beim Besuch des Pu'uhonua o Honaunau National Historical Parks war es extrem schwül, sodaß mir die Beschreibung zur Green Sand Beach: "... kann man mit einer Art "shuttle service" auf einem Pickup hinten auf der Ladefläche für 15 Dollar pro Person sich hinfahren lassen. Irres Erlebnis und wahnsinnig staubig...." nicht gerade Lust auf dieses Abenteuer macht. Also lassen wir den South Point und die Green Beach aus.

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Pu'uhonua o Honaunau National Historical Park

Die historische Tempelanlage waren einst Zufluchtsort und königliche Hofanlagen und gewährt einen Einblick in die Geschichte Hawaiis.

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Die geschnitzen Holzfiguren werden Tiki genannt.  

Die Rückenansicht ist auch bemerkenswert!

69 km bis zur Black Beach, das sind Strecken! Dafür sind aber auch die Straßen ganz super, alles schön breit, wirkliche Highways. Da kommt dann auch der Tempomat zum Einsatz.

Auf der Black Beach erwartet uns dann eine Überraschung: vier große Meeresschildkröten - Honus genannt - liegen hier zum Rasten am Strand. Damit man ihnen nicht zu nahe kommt, ist mit Steinen ein Halbkreis aufgebaut.

Trotzdem gibt es Trotteln, die in den Steinkreis steigen, damit sie die Schildkröten formatfüllend mit ihrem Handy fotografieren können.

Karsten geht zu den Typen hin und sagt, daß das schon seinen Sinn hat, warum hier die Steine liegen.

Als wir eine Viertelstunde später wieder vorbeikommen, hat sich eine Schildkröte mit dem Kopf hinter einem Stein versteckt. Wahrscheinlich hat sie schon genug von den vielen Menschen rundherum.

Als wir den Strand verlassen, rufe ich Wendell an und kündige unsere frühere Ankunft an.

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Punaluʻu Beach (Black Beach)

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Der Panzer der Meeresschildkröten kann bis zu 140 cm lang werden, das Gewicht des Tieres beträgt maximal 185 Kilogramm.

Unsere Herberge für die nächsten zwei Nächte, der "Beautiful Room in Musical Home" liegt in Volcano direkt am Eingang des Volcano National Parks. Wendell, ein schwarzer Musiker, begrüßt uns vor dem Haus in seiner schlabbrigsten Trainingshose. Zu Karsten sagt er: "Hi brother, how are you today?"

Vom Zimmer sind wir etwas enttäuscht, weil es so klein ist. Aber am meistens schreckt und das Bett. Es ist so lang, wie es eigentlich breit sein sollte. Hoffentlich können wir in so einem engen Bett gut schlafen!

Aber es ist nett anzuschauen, ein 4 Poster Bed aus Holz, angeblich eine Schnitzerei aus Bali. Dreimal habe ich mir schon den Kopf angestoßen. So schön!

Wendell und seine Lady gehen heute abend aus und überlassen uns das Haus. Wir gehen erst einmal duschen. Dann suche ich vergeblich einen Haarfön. Gut, gehe ich halt mit nassen Haaren essen, schaut eh stylish aus...
Bevor wir aber essen, fahren wir noch zum Jaggar Museum, damit wir in den Krater des Kīlauea mit der austretenden Lava ein Blick werfen können.

Es nieselt und die entgegenkommenden Autos blenden mich und aus dem Nichts tauchen ständig Fußgänger vor meinen Scheinwerfern auf. Grauslich zu fahren!
Noch dazu findet das Navi das Jaggar Museum nicht. Verfehlen können wir unser Ziel allerdings kaum, denn schon von Weitem sieht man die orange gefärbten Wolken. Dann sind wir auch schon am Aussichtspunkt. Mit uns an die hundert Leute.

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Der rote Himmel über dem Kīlauea ist kilometerweit zu sehen. 

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In Zeitlupe schwappt die Lava aus der Caldera, hie und da spritzt sie in hohem Bogen auf. Das Video unten ist ohne Ton, die neben uns ist nicht zu ertragen!

Obwohl der Krater eine Meile entfernt ist, sieht man mit dem Teleobjektiv, wie die Lava brodelt und spritzt. Der Anblick ist gewaltig!

Wir stellen vor der kleinen Mauer unsere Stative auf, die Rangerin ist gütig und mahnt die "Ladies" nur, dass wir bitte später wieder vor die Mauer kommen sollen.

Mit 12800 ISO und einer Verschlusszeit von 1/350 gelingen tolle Bilder der spritzenden Lava. Als wir die Stative schon wieder einpacken wollen, sehe ich eine Baum, der sich wunderbar als Scherenschnitt vor der roten Hölle anbietet. Schuß, sitzt, paßt!

Zum Nachtmahl gehen wir in die empfohlene Uncle George's Lounge im Volcano House, wo das Essen billiger ist als im "The Rim", wenngleich auch hier ohne Ausblick auf den Vulkan, aber den hatten wir ja schon.

Tag 13

Es war doch ganz gut auszuhalten in dem engen Bett, ich wache erst kurz nach 6 Uhr auf. Da wir gestern nichts wegen einer Frühstückszeit ausgemacht hatten, stehen wir um 7:30 auf und gehen runter ins Wohnzimmer. Keiner da. Wendell sitzt vor dem Haus und fragt, ob wir vielleicht Kaffee oder Tee möchten. Ich möchte ein Frühstück.

Sie bieten kein Frühstück an, sagt er. Ah so? Sollte ich mich so geirrt haben? Tatsächlich, im letzten Mail steht, dass er Recht hat. Mist!

Also gehen wir frühstücken. Wendell erklärt uns in seiner etwas unverständlichen Art, wo es ein Lokal gibt und wo wir dafür parken sollen. Ich versteh nur Bahnhof, er soll es uns doch bitte auf Goggle Map zeigen. Da kennt er sich nicht so gut aus.
Beim dritten Mal versteht Karsten im Ansatz - wir suchen uns ein Lokal aus Google Maps aus und fahren dorthin.

"Der muss eingeraucht sein", meint Karsten.

Im Lava Rock Café ruft er dann auch bei Paradise Helicopters an um unseren morgigen Flug zu bestätigen. Er hat es ganz lustig mit der Mitarbeiterin, die meint, wenn er kein Haarband trägt, schaut er nach dem Flug aus wie ein Rockstar.
Der aufmerksame Leser merkt schon, auch das wird ein Helikopterflug ohne Türen!

Im Volcano National Park besuchen wir das Jaggar Museum und die Lava Tube. Der Blick beim Museum ist am Tag völlig unspektakulär, ein paar Rauchwolken und aus.Ebenso ist die Lava Tube auch kein Highlight.

 

Obwohl es nur 26 Grad hat, sind wir von der Hitze ein bissl "derprackt" und haben keine große Lust auf eine Wanderung in der Sonne. TomTom zeigt uns für die 26 km bis zum Holei Sea Arch eine Stunde Fahrzeit an.

Das glauben wir aber nicht und fahren los.

Als wir aus dem Wald kommen und unter uns das Meer sehen, merken wir erst, wie hoch wir sind. Trotzdem dauert die Fahrt bis zum Ende der Straße nur knappe 20 Minuten.

Von weiten sehen wir eine hohe Rauchsäule - dort trifft die Lava ins Meer.

Der natürliche Bogen an der Steilküste ist imposant und die Wellen, die mit einer enormen Kraft auf die Felsen branden, sind ebenso beeindruckend.

Hier endet die Straße, weil sie vor Jahren von der Lava teilweise begraben wurde.
Wir möchten bis zu der Stelle gehen, wo die erkaltete Lava auf die Straße trifft, doch ein entgegenkommendes Pärchen sagt, da ist die nächsten 4 Meilen nichts davon zu sehen.
Wahrscheinlich sind die Google Maps Aufzeichnungen schon veraltet, auf jeden Fall haben wir uns so einen Hatscher in der heißen Sonne erspart.

Wir halten uns danach noch ein wenig im Visitor Center des Parks auf, wir haben ja noch genug Zeit bis zur Lava Boat Tour.
Zwei Stunden vor Beginn fahren wir vom Visitor Center weg. Der Weg in den Südosten der Insel dauert eine Dreiviertelstunde.

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Holei Sea Arch

Selbst auf erkalteter Lava blüht wieder neues Leben.

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Hier kündigt sich das nächste Highlight an: der Punkt, wo die glühende Lava auf das Meer trifft.

Im Isaak Hale Beach Park suchen wir mit ein paar anderen Anwärtern dann unsere Boots-Tour. Die Angaben sind etwas vage - "bei den gelben Pfosten" - nur, dass hier überall gelbe Pfosten sind!

Schließlich finden wir aber alle zusammen und nach einer Ansprache klettern wir auf das große Boot aus Metall. Wir sind ca. 50 Leute, jeweils in Dreierreihen. Ich schau, dass ich schnell an Bord komme und ergattere einen Platz an der rechten Seite. Das ist die Küstenseite.

Während wir in kurzer Hose und T-Shirt bleiben machen sich Manche offenbar für eine Expedition bereit. Da sieht man Windjacken (es hat immer noch 26 Grad) und Decken, zwei Schnepfen kommen sogar mit Ugg-Boots!

Das Boot steht auf einem Trailer und damit werden wir rückwärts die Bootsrampe runtergelassen. Und dann geht es auch schon rasant los!
Da wir rechts außen sitzen, werden wir auch hie und da von der Gischt getroffen. Doch ebenso schnell trocknet uns der Fahrtwind wieder.

Nach einer guten halben Stunde nähern wir uns unserem Ziel, unübersehbar durch die gigantische Dampfsäule, die wir heute schon vom Holei Sea Arch gesehen haben.
Der Skipper spielt "Ring of Fire" ein und plötzlich herrscht eine Atmosphäre wie in einem Dampfbad. Wahnsinn, wie arg man die Hitze spürt!

Von der Lava sehen wir zunächst nicht viel, alles ist von dichten Dampfwolken umgeben. Auf dem Wasser schwimmen heiße Lavasteine, die eine Rauchfahne mit sich ziehen.

Plötzlich ein Windstoß und direkt neben uns sehen wir einen dicken Strom Lava ins Meer fließen. Gewaltig!

und plötzlich glauben wir uns in einem Dampfbad

Das Boot dreht sich zweimal im Kreis, damit auch die Leute auf der anderen Seite etwas sehen. Vor mir sitzt ein Mann, der seine Kamera auf einem Gimbal montiert hat. Das gleicht die Bewegungen der Hand und des Seegangs aus und ermöglicht fließende Kamerafahrten. Leider fuchtelt er mich aber damit immer vor meinen Motiven herum, was mich zu einer derben Aussage bewegt. Erst beim Aussteigen bemerke ich, dass der Mann Deutscher ist.

Wir fahren ein Stück weiter, hier fließt die Lava in mehreren Strömen die schwarzen Felsen hinab. Es entsteht nicht so viel Dampf beim Auftreffen ins Wasser und es gelingen großartige Bilder. Eine halbe Stunde kreist das Boot um die Austrittsstellen und wir schießen uns die Finger wund.

An der Steilküste daneben sieht man eine lange Reihe Menschen stehen. Das sind die Hiker, die 8 Meilen zu Fuß unterwegs sind, um die fließende Lava aus nächster Nähe zu sehen. Sie haben einen gefährlichen Rückweg vor sich. Sobald die Sonne weg ist wird es stockfinster und der Lavastein absorbiert das Licht der Taschenlampen, sodass nur ein sehr kleiner Lichtkreis zu sehen ist. Wenn man hier ohne Führer unterwegs ist, kann es leicht zu Unfällen kommen, denn das Gestein ist sehr brüchig und scharfkantig.

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der erste Blick auf die fließende Lava

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wir kommen mit dem Boot sehr nah an den Lavastrom

der Eingang zur Hölle

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die Zunge des Teufels

Jetzt geht es aber wieder zurück und das mit einem wahren Höllenritt! Das Boot fliegt über das Wasser und hebt bis zu 5 m ab. Ich federe den Aufprall mit den Oberschenkel ab, Karsten vertraut auf die Spezialpolsterung.
Die Gischt ist bei der Heimfahrt nicht das Problem, sonder der einsetzende Regen. Zuerst noch zaghaft doch dann öffnet der Himmel seine Schleusen und wir werden richtig gebadet!

Den Rest der Fahrt sitze ich nur mehr vornüber gebeugt, damit wenigstens die Unterwäsche trocken bleibt.

Die Lava fliest viel schneller als man annehmen würde.  

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ein letzter Blick zurück

Am Parkplatz wechseln wir auf trockene Kleidung, die wir wohlweislich im Auto mitgebracht haben. Am Klo frisiere ich mir noch unter Schmerzen die von Winde verwehten Haare, schließlich gehen wir noch fein Nachtmahl essen.

Doch zunächst haben wir Sorge, dass wir aus dem Beach Park wieder rausfinden. Das Navi schickt uns zu eine gesperrten Straße und läßt sich nicht beirren.
Mist, von wo sind wir heute Nachmittag nur gekommen?
Es ist stockfinster, wir sind allein und es beginnt wieder zu schütten.

Wir kommen zu einer Kreuzung mit zwei Ortsnamen, die uns nichts sagen.
Karsten hat kein Netz, das Navi zeigt die zwei Städtenamen nicht an.
Es ist zum Verzweifeln, denn uns läuft die Zeit davon. Das Lokal, wo wir heute noch essen wollen, hat nicht ewig offen.

Endlich hat Karsten eine Onlineverbindung und lotst mich über Straßen, die unser TomTom nicht kennt: "Drehen Sie bitte um!"
In dieser Gegend kann es durchaus vorkommen, dass eine Straße plötzlich in einer Sackgasse endet, weil irgendwann die Lava darüber geflossen ist.

Bald tauchen auch andere Autos auf und ich bin froh, wenn ich mich hinter zwei rote Rückleuchten hängen kann. Es ist so schlecht zu sehen, wenn es finster ist und regnet.

Schließlich erreichen wir die Kelauea Lodge und kommen zu unserem Nachtmahl. Karsten isst ein Antilopenschnitzel. Mit Soße, hier sind offensichtlich deutsche Finger im Spiel.
Er schaut mit den Haaren ein bissl durch den Wind aus, in unserer Unterkunft frisiert er sich und als König der Löwen steigt er zu mir ins Bett.

Tag 14

Wahrscheinlich habe ich es gestern verschrieen, denn bislang hat uns der Regen noch nicht gestört. Jetzt schüttet es schon die ganze Nacht und es wird auch den Tag über wahrscheinlich nicht besser werden.

Da können wir uns nur wünschen, dass der heutige Flug abgesagt wird, denn bei dem Regen werden wir sowieso nichts sehen!

Mangels einer Alternative sitzen wir wieder im Lava Rock Café, am Nebentisch quietscht ununterbrochen ein Kleinkind.
Paul: "Ich will ein Kinderschnitzel...."

Ich habe von einem Unbekannten auf Facebook eine Nachricht erhalten. Ob jemand in meiner Familie geisteskrank ist. Bin kurz am Überlegen, ob ich ihm den Job anbieten soll....

Der Regen hält den ganzen Vormittag an, einmal weniger und einmal mehr. Zum Glück macht er immer dann eine Pause, wenn wir zum Fotografieren aussteigen.
Aber wir haben Hoffnung, denn es wird immer heller.

Zu Mittag sind wir in Hilo. Weil wir noch genügend Zeit haben, gehen wir in einen Supermarkt. Dort kaufe ich mir einen Bund grüne Bananen. Bin gespannt, ob die anders schmecken.

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Paradise Helicopters Tour 

Jetzt aber zum Flughafen! Bei Paradise Helicopters werden wir wieder gewogen und dann warten wir in der Lounge auf die Sicherheitseinweisung. Um die Wartezeit zu verkürzen, läuft ein Film über fließende Lava. Hinter uns sitzt ein Japaner, der mit seiner Spiegelreflexkamera und seinem 200er Objektiv ein Foto nach dem anderen vom Monitor abfotografiert.

Ich habe mir diesmal die Jacke gespart und ziehe nur mein Flanellhemd an. Es ist sehr dunstig.
Im Helikopter sitzen wir in der hinteren Reihe, vorne sitzt nur der Pilot und eine weitere Passagierin. Zum Unterschied zum Flug in Kauai sind hier alle vier Türen entfernt, was wir nach nach Start sofort zu spüren bekommen. Es zieht wesentlich kälter durch die Maschine und meine Haare peitschen mir direkt schmerzhaft ins Gesicht.

Wir fliegen über quadratisch angelegte Felder und kommen nach ein paar Minuten zur Küste, wo die Lava ins Meer fließt. Am Tag sieht man natürlich kaum etwas von der Lava, unsere Bilder beschränken sich im großen und ganzen auf die gewaltige Dampfwolke.

 

Ebenso unspektakulär sind die Ansichten vom unterirdisch fließenden Lavastrom. Hie und da weist unser Pilot Colin auf orange Flecken hin, dann sieht man durch ein Loch im Boden die Lava.

Zum Schluß überfliegen wir noch beide Wasserfälle, die wir vormittags besucht haben.
Ich bin ganz froh, als wir wieder Richtung Flughafen abdrehen.

Der Lavaeintritt ins Meer schaut auch aus der Luft beeindruckend aus!

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Ein Blick in den Krater des Kīlauea.

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Die Hawaii Belt Road wurde wieder aus der erkalteten Lava gegraben. 

Nach diesem eher unbefriedigendem Erlebnis fahren wir zu unserer heutigen Unterkunft. Wir schlafen heute in einer ehemaligen Zucker-Lagerhalle in Hilo, die aber sehr hübsch eingerichtet wurde.
Leider müssen wir das Badezimmer mit einem Mitbewohner teilen, der das "Gästezimmer" bewohnt. Wir bekommen ihn aber eh nicht zu Gesicht.

Wir bringen nur unsere Koffer ins Zimmer und machen uns gleich auf den Weg zum 60 km entfernten Mauna Kea.

Karsten kramt unsere Reisenahrung aus der Mittelkonsole: Beef Jerky und Salzbrezel. Jetzt will ich aber eine der grünen Bananen kosten. Die läßt sich aber mit bloßen Händen gar nicht schälen, deshalb bleiben wir kurz stehen und ich schäle sie mit Karstens Taschenmesser.

Leider schmeckt sie genau so, wie sie ausschaut. Den ersten Bissen spucke ich gleich wieder aus und der Rest verschwindet in der Botanik.

Beim Visitor Center des Mauna Kea machen wir eine halbe Stunde Pause, um uns an die Höhe zu gewöhnen. Das Center liegt bereits auf 2.800 m, der Gipfel ist 4.200 m hoch. Leider ist das Wetter denkbar schlecht, der Ranger macht auch niemanden Hoffnung, dass man heute am Gipfel noch etwas sieht. Alles im Nebel.

Wir fahren natürlich trotzdem, wenn wir jetzt schon da sind...zumindest können wir dann sagen, dass wir am höchsten Berg der Welt gewesen sind (vom Meeresgrund aus gemessen).


Die Straße hinauf ist weit einfacher zu fahren als befürchtet. Im 2. Gang mit 4-Rad-Antrieb fährt sich der Wagen wie auf Schienen.

Und solange keiner vor mir fährt, komme ich auch schnell voran. Erst auf den letzten drei Kilometern bremst mich ein Bus aus. Ich glaube, der Fahrer ist beleidigt, als ich ihn schließlich überhole. Ist wahrscheinlich nicht erlaubt.

Am Mauna Kea Summit ist wirklich fast nichts zu sehen. Nichtsdestotrotz steht eine Gruppe Chinesen in der grellorangen Uniform des Anbieters in Reih und Glied und starrt ins Nichts. Bis ich aus dem Auto steige, denn dann hupt es immer zweimal. Alle Chinesen reißt es und sie schauen zu uns. Das gefällt uns so gut, dass Karsten etwas später heimlich in der Hosentasche die Fernbedienung des Autos drückt, dann hupt es wieder. So lustig!

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Auf dem Mauna Kea befindet sich das Mauna-Kea-Observatorium, eine Gruppe internationaler Observatorien, die zusammen die größte Sternwarte der Welt bilden.

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die können nicht verloren gehen...

Flying Nikki vor dem Gemini North Telescope

Heute hat auch Flying Nikki seinen ersten Auftritt. Weil es schon so düster ist, mache ich das Foto mit Blitz und Karsten schmeißt Nikki in die Luft. Er ist somit inoffiziell der höchste Elch der Welt!

Die Abfahrt ist mühsam, es bildet sich eine lange Kolonne mit einem Schleichbremser vorne weg. Ich wechsle ständig zwischen 1. und 2. Gang und muss trotzdem laufend bremsen.

Erst nach dem Visitor Center wird es besser, ich hänge mich bis Hilo an die Bremslichter eines Wagens und gemeinsam düsen wir mit

70 mph durch die Nacht.

Vis-a-vis von unserem Sugar Shack ist das Pineapple's Island, das auch um 8 Uhr noch gesteckt voll ist.
Ich nehme mir einen Local Sampler mit Kalbi Rips und anderen guten Sachen. Sehr gutes Essen. Hinter uns spielt ein Musiker auf der Gitarre und singt gar nicht mal so schlecht dazu.

Tag 15

Wir parken direkt vor unserer Bleibe, ab 8 Uhr beginnt hier die Kurzparkzone. Unser Vermieter meint dazu lapidar, dass es völlig egal ist, denn zur Zeit gibt es keinen Sheriff, der das fahndet. Ob ich vielleicht einen Job brauche?

Bei Bear's Coffee gibt es endlich wieder einmal ein ordentliches Frühstück: ein Bagel mit Salat, Pastrami und Schweizer Käse. Den Käse hätte ich aber lieber ungeschmolzen drauf gehabt, aber wir sind in Amerika.

Die Kulaniapia Falls liegen am Ende einer langen privaten Stichstraße. Weil ich schneller als die vorgeschriebenen 25 mph fahre, parken wir bereits nach 15 Minuten beim Kulaniapia Inn.
Der Weg zu den Falls ist mit "Only for Guests" beschildert. Brav wie wir sind, frage ich an der Rezeption, ob es denn noch einen anderen Weg zum Wasserfall gibt.

"No, this is a private property". Wir können den Wasserfall nur als Gäste oder mit einer bezahlten Tour sehen!
Na vielen Dank für die vielen Hinweisschilder zu den Fällen ohne diesen doch recht nützlichen Hinweis...

Am Pepe'eko Scenic Drive liegt der Hawaii Tropical Botanical Garden. $ 15.00 Eintritt pro Person sind zwar ein bissl happig, aber jeden Cent wert!
Wir kommen kaum weiter, denn fast nach jedem Schritt machen wir ein Foto. So viele faszinierende Pflanzen und Farben!
Es gibt auch zwei kleine Wasserfälle im Garten, mir müssen auf die Zeit achten, denn wir haben am Nachmittag einen Termin.

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Ich bin eine Blume!

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Hawaii Tropical Botanical Garden - ein Paradies für Fotografen!

Aber es ist auch tropisch schwül - ich spüre, wie mir das Wasser am Rücken runterläuft und die Hose ist voller dunkler Flecke. Als wäre das nicht schon genug, juckt es mich ganz fürchterlich am Fußgelenk. Nach gut eineinhalb Stunden sind wir wieder beim Auto und ich schnappe mir gleich ein Handtuch und wasche mir im Klo das Gesicht mit kaltem Wasser. Und gleich drauf ein eiskaltes Cola Light. Herrlich!

Rechtzeitig zur gebuchten Tour ins Waipio Valley erreichen wir Waipio Valley Artworks, wo auch Diana, unsere heutige Gastgeberin, arbeitet.
Sie erkennt mich gleich beim Hereinkommen und begrüßt uns herzlich! Sie hat uns auch einen Spezialpreis für die Tour vermittelt.

Unser Fahrer heißt Jed und ist ausgesprochen nett. Ich bin ja schon gespannt, ob die Abfahrt wirklich so schwierig ist, dass ich es nicht auch geschafft hätte.


Wir sind sieben Passagiere, die in einem Bus ohne Fenster ins Tal fahren. Jed fährt extrem langsam, die Straße ist wirklich sehr steil, die Schlaglöcher halten sich in Grenzen. An manchen Stellen muss er anhalten, die der bergauffahrenden Autos haben Vorrang.
Ich wär wahrscheinlich viel zu schnell unterwegs gewesen und die Bremsbelege hätten geglüht.

Im Tal fahren wir herum, durchqueren ein paar Mal den Fluss, dabei erklärt Jed viele Pflanzen und erzählt alte Sagen. Zweimal steigen wir aus, wobei ich lieber im Auto herumgefahren werde, denn die Moskitos sind sehr lästig.

Im Tal leben wilde Pferde, die gerne ans Auto kommen. Jeb gibt mir einen Knödel, dem ich einem Pferd aus der Hand füttere.

Bergauf geht es ein wenig schneller, da wäre ich ob der Steilheit wahrscheinlich mehr in Streß geraten.


Fazit: selbst wenn ich selbst gefahren wäre, wir hätten nie so viel gesehen und gehört. Deshalb ist die Tour auf jeden Fall die bessere Option!

die Straße ins Waipio Valley

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Waipio Valley

Nach einem kurze Abstecher zum Viewpoint fahren wir zur Enibus Farm, wo wir heute übernachten. Das Zimmer ist leider wieder sehr klein, das Bett ebenso. Und es riecht muffig. "Einmal so und einmal so" sagt Karsten.

Zum Nachtmahl fahren wir ins Waipio Cookhouse, wo wir mit Blick auf's Meer unsere Burger und ein Eis verspeisen.

Auf der Farm versuchen wir uns mit der Sternenfotografie, doch nach ein paar weniger erfolgreichen Versuchen flüchten wir vor allerlei beißenden Viechern wieder ins Haus zurück.

Tag 16

Wir haben halbwegs gut geschlafen, obwohl der Modergeruch schon ziemlich grauslich ist. Diana macht zum Frühstück Pancakes und geht dann arbeiten, wir unterhalten uns sehr lange und intensiv mit ihrem Freund John. Er arbeitet als Elektro-Ingenieur am Mauna Kea.

Heute ist unser Strandtag. Der Hapuna Beach soll ja einer der schönsten Strände Hawaiis sein, auf jeden Fall gibt es wenig Schatten. Das Zelt haben wir im Auto gelassen, weil wir auch die Fotoapparate nicht mitgenommen haben.

Wir breiten unsere Handtücher unter einem Baum aus, der voller Stacheln ist. Dementsprechend ist auch der Sand vermint. Das sind Stacheln von der miesen Sorte, die sich tief in die Haut bohren.


Zum Schnorcheln ist der Strand nicht geeignet, ein feiner weißer Sandstrand mit blaugrünem Wasser, fast ein bissl langweilig.

Für Unterhaltung sorgt ein japanisches Pärchen, das sich mit dem Handy im Wasser filmt. Wir dümpeln im seichten Wasser und warten, wann das Handy zum ersten Mal untertaucht. Aber sie ist gut: jedesmal wenn eine heimtückische Welle anrollt und wir uns schon freuen, reißt sie das Handy in letzter Sekunde in die Höhe!

Lange bleiben wir nicht im Wasser, wir wollen keinen Sonnenbrand riskieren. Nach dem Abduschen lassen wir uns noch antrocknen, dann fahren wir weiter.

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Hapuna Beach

Die Tankanzeige leuchtet auf, wir fahren auf Reserve. Theoretisch müsste sich der Rest noch bis morgen zur Abgabe ausgehen, praktisch macht es mich nervös, dass sich jetzt nicht mehr ablesen läßt, für wie viele Meilen das Benzin noch reicht. Ich bin mir zwar sicher, dass es noch ca. 30 Meilen sind, trotzdem tanken wir noch für 10 Dollar nach.

Für den Kikaua Point Park brauchen wir eine Parkplatzerlaubnis, die wir beim Portier der exklusiven Anlage erhalten. Es gibt nämlich nur 27 Parkplätze für Gäste und wir ergattern einen der Letzten.
Dieser Strand ist viel schöner, hier stehen die klassischen hohen Palmen, der Sand ist auch hier fein und weiss.

Wir finden noch ein halbwegs schattiges Plätzchen, auch hier ohne Zelt, wir haben nur eine knappe Stunde Zeit.
Die Bucht ist von Felsen umrandet, deshalb gehen wir schnorcheln. Aber außer ein paar gelben Fischen sehen wir nichts im trüben Wasser.

Zum Trocknen gehe ich ein bissl den schönen Strand fotografieren.

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Kikaua Point Park

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Schnorcheln im Kikaua Point Park

Das Lilikoi Inn ist nicht so leicht zu finden. Es liegt auf einem Berg, zu jedem Haus geht eine Stichstraße und unser Navi leitet uns auf die falsche Seite des Berges. Aber offenbar verirren sich die Gäste häufiger, denn eine Nachbarin zeigt uns gleich den richtigen Weg. Eine sehr enge und sehr steile Straße führt uns schließlich zu unserer nächsten Unterkunft.

Dort werden wir äußerst herzlich von Shai begrüßt. Auf der Terrasse mit herrlichem Blick auf Kona und das Meer werden wir mit Guacamole und Bruschetta bewirtet. Dazu bringt Shai einen herrlichen Smoothie aus Früchten, die im angrenzenden Garten wachsen.


Wir plaudern ein wenig und er macht uns auf einen Strand gleich beim Hafen aufmerksam, auf dem immer sehr viele Schildkröten sind.

Wegen dem Frühstück morgen meint er, dass es reicht, wenn wir um 8 Uhr von hier wegfahren. Also kommen wir um 7:30 zum Frühstück. Super! 

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The Lilikoi Inn

Unser Zimmer ist wunderbar groß, schade, dass wir so wenig Zeit hier verbringen!
Denn schon müssen wir uns auf den Weg zum Hafen machen, wo wir unsere Schnorchel- Tour machen.

Leider nicht sofort, denn auch hier macht uns unser TomTom einen Strich durch die Rechnung und wir landen wieder vor einem Tor, der die Straße absperrt.
Karsten muss mich mit Apple Maps aus dem Straßengewirr lotsen.
Leider geht sich deshalb der Strand mit den Honas nicht mehr aus.

Wir sind schon gespannt, wie die Nacht-Schnorchel-Tour mit den Mantas wird. Wir werden an der Mole von einem Mitarbeiter von Neptune Charlies Ocean Safari begrüßt. Ein paar Minuten bleiben uns noch, bevor wir an Bord gehen. Wir setzen uns zu ein paar eingerauchten mumifizierten Althippies, die sich an einer etwas kindlichen Radiosendung erfreuen. Ich versuche den Reisebericht weiter zu schreiben. Da uns einer der Typen aber ständig unverständlich vollquatscht, ziehen wir es vor, beim Boot zu warten.

An Bord geht es recht locker zu, ein Skipper und zwei Mitarbeiter, die sich um die Taucher und die Schnorchler kümmern.
Wir fahren 25 Minuten zu einer Stelle, wo schon mehrere Boote im Kreis ankern. "Welcome to my super secret spot" scherzt der Skipper. Wir bekommen Wetsuites mit kurzen Hosen und die Schnorchelausrüstung. Karsten und ich verwenden unsere eigenen Flossen, die Maske und den Schnorchel borgen wir uns, da bei unseren beiden Masken die Schnorchelhalterung abgebrochen ist.

Nach einem tollen Sonnenuntergang mit einem Green Flash (das ist das letzte Aufblinken, bevor die Sonne in Meer versinkt) werden wir zu Wasser gelassen.
Die Schnorchler hängen sich in der Superman-Stellung (Arme und Beine gerade ausgestreckt) rundum an ein Surfbrett, in dem Lichter auf den Meeresboden gerichtet sind. Durch das Licht wird das Plankton angelockt, was wiederum die Mantarochen anlockt.

Manta Night Snorkel Tour

Ich bin die erste im Wasser. Es ist recht angenehm, der Anzug ist aber schon notwendig, vor allem, weil wir uns ja nicht viel bewegen. Nach und nach folgt der Rest. Die Taucher sind mit Taschenlampen bewaffnete und gehen mit Kenny auf den Grund, die Schnorchler hängen sich mit Chad an das Surfbrett, den Kopf unter Wasser.


Wow, da schwebt auch schon ein Exemplar direkt unter uns vorbei! So riesig, über drei Meter Spannweite! Ich hätte nicht gedacht, dass die so groß sind! Karsten hat die GoPro mit und filmt, was das Zeug hält.

Ein wenig später findet ein Schwarm silbriger Fische Gefallen an unserem Licht. Chad bietet 5 Dollar für jeden gefangen Fisch. Viele Hände schnappen nach den flinken Gesellen, ich versuche es mit Geduld, doch niemanden gelingt es, eine Fisch zu fassen, obwohl sie direkt vor unserer Nase vorbei schwimmen.

Dann kommen die Mantas wieder zurück, diesmal sind es zwei Stück. Es ist ein großartiges Schauspiel, wenn sie mit weit aufgerissenem Maul vom Boden auf uns zukommen und keinen haben Meter vor uns mit einem eleganten Salto wieder auf den Meeresgrund segeln.
Das wiederholt sich ein paar Mal, dann suchen sie sich eine neue Lichtquelle.

Ich könnte ja stundenlang zusehen, allerdings ist mir ein wenig unwohl. Ich hab das Gefühl, aufstoßen zu müssen, was aber in der Waagrechten nicht funktioniert. Also begebe ich mich in die Senkrechte und knicke die Knie ab, schließlich will ich ja die Mantas beim Saltoschlagen nicht verletzen.

Chad fragt mich gleich, ob ich ein Problem mit der Superman-Stellung habe. Nein, habe ich natürlich nicht, ich kann ja schwer erklären, dass ich einmal gern rülpsen tät. Also leg ich mich wieder flach hin und leide ein wenig.


Außerdem wird es mit der Zeit schon frisch im Wasser. Die Sonne ist weg, es ist total finster und wir erkennen uns oberhalb des Wassers nur an den Leuchtstäben auf den Schnorcheln.

Da sagt Chad, dass wir wieder zurück zum Boot schwimmen und ich bin ihm nicht böse deswegen.

An Bord gibt es heiße Schokolade und verschiedene Snacks. Handtücher hat jeder selbst mitgebracht und zum Trocknen setzen wir uns in den Fahrtwind im ersten Stock.

Am Parkplatz ziehen wir uns im Restroom trockene Sachen an und fahren zum Outback Steakhouse Nachtmahl essen.
Paul ist im Siebenten Himmel und ich weiß nun, dass ich Coconut Shrimps doch nicht so gerne esse.

Bei der Heimfahrt werden wir wieder ins Nirvana gelockt. Ich glaube, dass hier viele Straßen privatisiert und durch Tore gesperrt wurden. Anders kann ich mir nicht erklären, warum das Navi uns so führt. Auf jeden Fall kostet uns dieser Abstecher 8 Kilometer Umweg, wo wir eh schon wieder auf Reserve fahren.
Ich muss nur mein Mantra vor mich hersagen: "Es geht sich aus, es geht sich aus, es geht sich aus!"

Tag 17

Das Frühstück war ganz traumhaft. Nicht nur wegen der herrlichen Kulisse, sonder auch die Speisen und die Unterhaltung. Shai hat in San Francisco bei einem italienischen Starkoch gearbeitet und macht uns eine ausgezeichnete Frittata mit Gemüse aus dem Garten. Dazu gibt es zwei Knoblauch-Bruschetta. Vorher bekommen wir eine mit Bananenmus gefüllte Papaya.

Seine Frau Trina redet und redet. Aber sie ist sehr nett und interessiert sich für alles.

Es ist wirklich schade, dass wir hier nur eine Nacht geblieben sind, das wär's genau gewesen, was uns an B&B's so gefällt!

Am Flughafen geht es bei Alamo recht flott, im Shuttlebus sitzt wieder die selbe lustige Frau, die wir bei der Ankunft hatten.
Ganz anders beim Check In. Wir haben ja den Web Check-in bereits gemacht, jetzt brauchen wir „nur noch“ die Koffer-Tags. Dort braucht man aber unsere Boardingpässe. Keine Ahnung, wo die auf meinem Handy gespeichert wurden oder ob überhaupt...

Also zurück zum Self Check-in Automaten. Der spuckt wieder nur die Boardingpässe aus, die Koffertags muss man sich wieder wo anders holen.

Und jetzt geht's ans Anstellen: eine lange Schlange hat sich bei der Kofferabgabe gebildet. Da geht ja gar nichts weiter! "Und i steh in da Sunn...." 

Nach ein paar Minuten schaue ich nach, warum wir gar nicht weiterkommen - und ich komme endlich in den Schatten. Die Hitze ist kaum auszuhalten!

Endlich sind wir die Koffer los, da geht es auch schon weiter. Die nächste Schlange hat sich vor dem Sicherheits-Check gebildet. Alles in der prallen Sonne und wir beide in schwarzen T-Shirts....

Hinter uns stellt sich ein schlaksiger junger Mann an, dem meine Brillen gefallen. So kommen wir mit James aus Kona ins Gespräch. Er stammt aus Idaho und lebt seit 6 Jahren auf Hawaii.

Durch die kurzweilige Unterhaltung wird uns die Wartezeit versüßt und wir haben einen neuen Facebook-Freund.

Auf die Minute genau treffen wir beim Abflugsteig ein und können gleich in die Maschine nach Honolulu einsteigen.
Jössas, jetzt haben wir gar kein Foto von James gemacht!

Beim Aussteigen aus dem Flugzeug sagt die Stewardess: "I like your glasses!" Paul zeigt Anzeichen von Eifersucht.

In Honolulu ist es vorbei mit den großen SUV's, hier haben wir nur einen Midsize SUV. Grad, dass wir unsere beiden Koffer in den Kofferraum bringen!


Es ist unheimlich schwül und wir ziehen uns zwischen den geöffneten Türen des Mietwagens um. Rein in die Flip-Flops!

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Auf Oahu brauchen wir nur mehr ein kleineres Auto.

Karsten fühlt sich gar nicht wohl, er hat wahrscheinlich zu viel Sonne abbekommen und zu wenig Wasser getrunken.
Zudem schaut es nach Regen aus, bedrohlich formieren sich schwarze Wolken am Horizont.

Wir fahren zum Diamond View Lookout und verschaffen uns einen ersten Eindruck von Honolulu. Der Panoramablick ist großartig!

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Blick vom Diamond View Lookout auf Honolulu

Die geplante Wanderung zum Diamond Head machen wir nicht, wir haben noch kein Wasser und Karsten schaut nicht so aus, als könnte er einen 1,6 Meilen-Trail bewältigen. Ich bin auch nicht so erpicht darauf...

Im nächsten Foodland kaufen wir einmal richtig ein: Wasser, Kekse, Beef Jerky und Brezel Gold Fish. Für mich kommen noch zwei self made Sushi Rollen in den Einkaufswagen und Karsten braucht Schokolade.

Dann fahren wir zu unserer Unterkunft. Wir wohnen hoch über einem Vorort von Honolulu und haben auch hier eine einmalige Aussicht. Ich bin total überrascht, wie groß unser Wohnbereich ist, auf den Fotos hat das Zimmer so klein ausgeschaut. Ich scherze mit unserem Gastgeber Rodrigo, dass uns das ganze Haus gehört und er bewohnt nur ein Zimmer im Westflügel.

Karsten legt sich ein bissl nieder und ich hüpfe in den Pool. Dann schreibe ich am Reisebericht, irgendwie komm ich zur Zeit nicht richtig nach.

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unsere erste Unterkunft hoch über Honolulu

Kurz vor Sonnenuntergang fahren wir an den Lanai Lookout im Südosten von Hawaii.
Die Felslandschaft ist atemberaubend, leider sind wir für Bilder der tollen Gesteinsschichtungen etwas zu spät dran, aber das läßt sich sicher nachholen.

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Lanai Lookout

Nachtmahl wird wieder beim Outback Steakhouse gegessen, weil es am Weg liegt und sowieso am Plan steht.

Daheim versuchen wir noch den Schluß von "The Voice" zu sehen, finden aber in den 100 Sendern den NBC nicht. Dafür sehen wir ein paar Minuten, wie Hillary Clinton Donald Trump bei der ersten Präsidentendebatte blöd aussehen läßt. Der Mann ist ja so eine Pfeife!

Tag 18

Am Berg stürmt es ganz schön. Es hat im Flur sogar einen echten Müller vom der Wand gefetzt. Herr Müller hat alle Bilder im Haus gemalt und dürfte der Lebensgefährte von Rodrigo sein.

Beim Koko Head Café müssen wir für's Parken bezahlen - willkommen in der Großstadt!

Heute werden wir die halbe Insel Oahu im Uhrzeigersinn umrunden.


Am Laniakea Beach soll es Honus geben. Es stehen auch viele Menschen am Strand die etwas beobachten. Beim Näherkommen stellt sich heraus, dass jede Menge Schildkröten da sind - allerdings im Meer. Hier und da lugt ein Kopf oder eine Flosse aus dem Wasser. Ich versuche mit Hilfe des Polfilters unter das Wasser zu fotografieren, es schaut super aus, wenn eine der großen Schildkröten von einer Welle hochgetragen wird. Aber trotz gut funktionierendem "Japannometer" (eine Gruppe Japaner hinter uns, die die kindischsten Geräusche von sich geben, sobald sich ein Panzer zeigt), gelingt mir kein gutes Bild.

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Laniakea Beach

Vielleicht haben wir mit den Surfern mehr Glück! 

Am Waimea Beach bekommen wir keinen Parkplatz, nach drei Runden und 5 weiteren wartenden Autos geben wir w.o. und fahren weiter.

Nächste Station: Ehukai Beach Park. Hier geht es im Winter mit den hohen Wellen ab, die Banzai Pipeline ist ein Hotspot für Profi- Surfer, jetzt sind sie noch handzahm. Trotzdem tummeln sich viele Surfer auf dem Wasser und wir machen sehr viele Bilder und Videos.

Ein "Must" auf Hawaii haben wir bislang noch ausgelassen: Shave Ice. Wir bleiben bei Wili Wili's Shave Ice Haven stehen und nehmen zwei Mal die größte Portion, die es gibt.

In ein Plastikstanitzel wird zuunterst Vanilleeis gegeben, drauf kommt das zu einer 15 cm großen Kugel geformte abgeschabte Eis. Dann werden über die weiße Kugel drei verschiedene Sorten Sirup gegossen. Bei Wili Wili's kann man aus 30 Sorten wählen. Ich habe dann noch als Topping Kondensmilch über die ganze Herrlichkeit.

Mit diesen beiden Riesentrümmern suchen wir uns jetzt einen schattigen Platz. Der Holztisch ist sehr klebrig, wir merken bald, warum das so ist. Das Eis schmeckt gar nicht so schlecht wie vermutet. Besonders die nun gefrorene Kondensmilch ist gut! Doch schon nach ein paar Minuten schmilzt das Wassereis und wir wir saugen mit den Strohhalmen das Zuckerwasser auf.

Natürlich ist die Portion viel zu groß und das viele Eis viel zu kalt, doch wir essen alles mit mehreren Pausen auf, zoid is zoid!

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Surfer gehören zu Hawaii einfach dazu!

Shave Ice ist sehr beliebt. 

Wir haben eine Phase des Urlaubs erreicht, da müssen wir nicht mehr alles sehen und machen. Deshalb lassen wir auch den einen oder anderen Trail aus, wie z.B. den Lanikai Pillbox Trail. In der Hitze steil bergauf, damit man eine tolle Aussicht hat? Vergiss es!

Gemütlicher ist da der Besuch des Boydo-In Tempels. Der Nachbau eines 900jährigen buddhistischen Schreins steht sehr fotogen an einem Teich im Valley of the Temples.
Wir kommen eine halbe Stunde vor der Schließung, doch weil man mit den Auto bis hin fahren kann, sind wir nach 20 Minuten schon wieder auf der Weiterfahrt.

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Der Boydo-In Tempel wurde 1968 zu Ehren der ersten japanischen Siedler auf Hawaii errichtet, dabei wurde kein einziger Nagel verwendet. 

Am Nu‘uanu Pali Lookout kommen wir kurz nach 5 Uhr an, da zahlen wir keine Parkgebühren mehr. Diese Info wäre dem chinesischen Paar vor uns auch nützlich gewesen, sie haben noch 2 Dollar umsonst versenkt.

An der steilen Klippe weht ein starker Wind, eine Tafel warnt vor aggressiven Bienen. Hm! Obwohl das Wetter sehr nach Regen ausschaut und es sehr diesig ist, ist die Aussicht gewaltig! Wenn ich denn etwas sehe, denn der Wind peitscht mir permanent die Haare in die Augen.

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Nu‘uanu Pali Lookout

Jetzt fahren wir aber Nachtmahl essen. Ich habe ein paar Lokale in Honolulu rausgesucht, eines davon ist The Lady & The Pig. Das ist in der Innenstadt, d.h. wir brauchen einen Parkplatz. Unweit des Lokales werden wir fündig und wir können bis morgen früh um günstige 12.00 Dollar parken!

Das Lady & The Pig stellt sich als vietnamesisches Lokal heraus, ich war auf Sushi eingestellt. Schlecht recherchiert!
Na, wir werden schon etwas in der Umgebung finden, wo wir doch so einen feinen Parkplatz haben...

Es bedarf mehrerer Blicke in diverse Menüs bis wir schlussendlich im Downbeat landen. Das ist zwar auch nicht das Gelbe von Ei, aber so billig haben wir bislang noch nicht gegessen. Ich habe als Vorspeise Edamame, das sind gekochte Sojabohnen, die - wie ich jetzt weiß - aus der Schote gezuzelt werden. Bei meiner ersten Begegnung mit diesem Gemüse habe ich ja noch die Schoten mitgegessen. Eine langwierige Geschichte, denn die Schalen sind sehr hartfaserig und ich hab sie kaum zerkauen können.

Weil wir heute etwas früher dran sind, können wir im trauten Heim noch The Voice schauen und unsere Wäsche waschen.
Als ich die Wäsche von der Waschmaschine in den Trockner räumen will, hockt eine riesige Kakerlake auf dem Trockner. Grauslich!

Sie entfleucht hinter die Geräte und Karsten muss die Wäsche später allein aus dem Trockner holen.

Tag 19

Um 4 Uhr morgens läutet mein Handy. Unbekannte Nummer aus Deutschland, ich hebe nicht ab. Später finde ich heraus, dass es sich um eine Umfragenummer von Nissan handelt.

Wir verlassen unser schönes Heim in den Bergen, von unserem Gastgeber haben wir seit dem Einzug nichts mehr gesehen.

Was gibt es Besseres, als den Morgen mit einem Frühstück bei Duke's direkt am Strand von Waikiki zu beginnen?
Uns wir ein Tisch in der ersten Reihe zum Strand zugewiesen, Mahalo!

Wir buchen einen Tisch für heute Abend.

Wenn wir schon da sind, schauen wir noch bei der Statue von Duke Kahanamoku am Strand von Waikiki vorbei. "The Big Kahuna" war der Begründer des modernen Wellenreitens.

Berühmt ist der Strandabschnitt Waikīkī Beach, auf dem sich eine Statue des hawaiischen Sportstars Duke Kahanamoku befindet.

Am Weg zurück zum Auto besuchen wir noch den Apple Store um das iPhone 7 genauer unter die Lupe zu nehmen.
Paul: „Geh rein und frag, ob sie eine Birne haben - chchch“.

Den Vormittag verbringen wir im heißen Honolulu. Die Statue von King Kamehameha I dient als Kulisse für einen Fly Nikki. Nach dem Besuch der Eternal Flame machen wir Halt bei einem Hot Dog Verkäufer. Als er hört, dass wir aus Österreich sind, erzählt er, dass er einst in St. Moritz Schilaufen gelernt hat, dann aber nach Innsbruck gefahren ist, weil es dort wesentlich billiger ist.

"My father always told me: You have champagne taste and beer money" sagt er lachend.

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Kamehameha I war der erste König von Hawai'i.

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Eternal Flame Memorial

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 Aliʻiōlani Hale, der Regierungssitz in Honolulu

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Der ʻIolani-Palast die ehemalige königliche Residenz.

Der Aloha Tower ist nicht sehr aufregend. Man kann gratis hinauffahren, die Aussicht ist aber nicht weltbewegend. Da ist ein Gecko am Baum schon viel interessanter. Auch das Kings Village Shopping Center sehen wir nur im Vorbeifahren. Es liegt in einer billigen Gegend mit lauter Einbahnen und da wir nach einer Runde keinen Parkplatz finden, fahren wir weiter. So schön ist es jetzt auch wieder nicht!

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Der Aloha Tower begrüßt im Hafen seit 1926 die ankommenden Schiffe.

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Hula Tänzerin

Obwohl wir eine Stunde zu früh dran sind, fahren wir zum Manoa Valley Inn einchecken.

Ich hab uns zwar für zwischen drei und vier Uhr angekündigt, finde das aber eh immer blöd, wenn man sich an fixe Zeiten halten muss.
Dafür ist jetzt auch keiner da! Das haben wir jetzt davon!

Wir versuchen es mit der angegebenen Telefonnummer, da meldet sich der Besitzer und teilt uns mit, dass er gerade in Japan ist. Also rufen wir die Nummer an, die er am Band angibt. Auch hier komme ich nur auf ein Band.

Nicht, dass etwa abgeschlossen wäre! Nein, das Haus ist offen und im Flur liegt ein freundlicher Hund. Daraufhin gehe ich gleich einmal alle Zimmer inspizieren, komme aber nicht weit, weil Karsten von unten ruft, dass jemand kommt.
Eine junge Japanerin entschuldigt sich, dass wir warten mussten, geht in die Privaträume und kommt mit zwei Gläsern Orangensaft wieder: "Aloha im Manoa Valley Inn!"

Sie zeigt uns dann das Anwesen - Lanai, Garten und Pool - und unser Zimmer. Das Haus wurde 1919 gebaut und hat einen viktorianischen Charme. Auch unser Zimmer schaut aus wie vor hundert Jahren!
Nur, dass es auch eine Klimaanlage hat, die sofort eingeschaltet wird!

Geckos sind immer ein dankbares Fotomotiv!

Jetzt aber raus aus der verkehrsverstopften heißen Großstadt!
Wir fahren noch einmal zum Lanai Lookout, diesmal um die tollen Gesteinsschichten zu fotografieren.

Es ist nicht ganz ungefährlich auf den Felsen herumzuklettern, doch wir halten uns nur dort auf, wo es trocken ist. So eine Riesenwelle ist schneller da, als man denkt.

Eine Asiatin hat es nicht so mit der Sicherheit. Wir beobachten sie zuerst, wie sie in einer Höhle verschwindet. Als sie nach 10 Minuten immer noch nicht wieder aufgetaucht ist, will Karsten nachschauen. Genau in dem Moment kommt sie wieder heraus.
Gleich darauf klettert sie sehr riskant auf einem Felsen herum und macht mit einer GoPro und dem Handy Selfies vor der gewaltigen Brandung. Ich halte mal mit dem Tele drauf, vielleicht bringen die Absturzfotos ja was....

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faszinierende Felsformationen am Lanai Lookout

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mancher Influenzer entsorgt sich von selbst...

Nun, sie dürfte ihr Abenteuer unbeschadet überlebt haben, denn als wir eine halbe Stunde später die Hanauma Bay verlassen, sehen wir sie wieder zu Fuß auf der Straße nach Honolulu. Sie filmt sich immer noch mit dem Selfie-Stick.

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Die Hanauma Bay gilt als eines der Haupttouristenziele Oahus und dementsprechend schwer ist es Zutritt zu erhalten. 

Ein Stück die Küste weiter ist die Spitting Cave. Wir parken das Auto in einer Wohngegend und nur wer sich auskennt, findet auch den schmalen Weg hinunter an die felsige Küste.

Mir fällt ein Mann auf, der an einer Klippe sitzt. Er hat etwas um die Brust geschnallt und ich denke mir noch, ob das ein Manderl oder ein Weiberl mit einem etwas knappen Bikinioberteil ist.
Dann achte ich nicht weiter auf den Typ bis Karsten sagt: "Was hat denn der vor?"

Ich dreh mich um und seh, dass er der Mann ist - jetzt sehe ich, dass er eine GoPro auf der Brust trägt.
Ich kann gerade noch meine Kamera auf ihn richten, da springt er auch schon die 10 Meter in die wogende See - Wahnsinn!

Er übersteht den Sprung unbeschadet und klettert auf eine kleine Felseninsel, wo er nach eingehender Besichtigung noch einmal springt.
Offensichtlich weiß er aber genau, was er tut, denn er wartet mit dem Sprung die höchste Welle ab und mit einer Flutwelle läßt er sich wieder an Land spülen. Es gibt schon arge Typen!

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Wenn's Spaß macht!

Sonnenuntergang bei der Spitting Cave  

Die Sonne steht schon tief und wir fahren die zurück in die Stadt. Am Punchbowl drehen wir eine Runde um den Marinefriedhof.

 

Der Tantalus Drive bietet einen tollen Blick über Honolulu. In einer Kurve parken wir uns ein und machen ein paar Bilder mit der untergehenden Sonne. Dann sitzen wir die Zeit im Auto ab, bis die Stadt zu unserer Füßen im abendlichen Glanz erscheint.

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abendliches Honolulu vom Tantalus Drive

Jetzt haben wir noch genügend Zeit, um uns im Manoa Valley Inn für's Nachtmahl umzuziehen.


Pünktlich im 8:30 erscheinen wir dann im Duke's, wo wir ausgezeichnet essen.
Ein musikalisches Trio geht von Tisch zu Tisch und man kann sich ein Lied wünschen. Wir überlassen ihnen die Wahl, denn sie müssen eh an jedem dritten Tisch "Over the Rainbow" spielen.

musikalische Unterhaltung im "Duke's"

Tag 20 - Donnerstag, 29.9.16 - Oahu - Pearl Harbour

Tag 20

Um 6:41 ruft schon wieder Nissan in Frankfurt an. Ich hebe natürlich wieder nicht ab. Aber jetzt bin ich munter.

Den letzten Urlaubstag gehen wir ganz gemütlich an und stehen erst um 8 Uhr auf.

Da die anderen Gäste schon abgereist sind, frühstücken wir allein in der Lanai des Inns, die an einen dekadenten Dschungel erinnert. Üppiges Grün umrahmt die viktorianischen Eisenmöbel und selbst die Stoffserviettenhalter sind mit einem emaillierten Schmetterling geschmückt.

Der liebe Hund von gestern steht mit einem Stoffknochen vor mir und schaut mich mit flehenden Augen an. Also kämpfe ich mit ihm um den Knochen und knurre dabei bedrohlich. Das gefällt ihm!

Selbst als er mit allen Vieren vom Boden abhebt, will er immer weiter spielen.
Erst als das Spiel zu wild wird und er etwas unsanft mit der Seite auf dem Holzboden ladet, mag er nicht mehr und ich kann in Ruhe frühstücken.

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Frühstück im Manoa Valley Inn

Wer kann diesen Augen widerstehen?

Den heutigen Tag haben wir für Pearl Harbour geplant. Für 12 Uhr haben wir die Tour bei der USS Arizona vorgebucht. Wir sind gegen 10 Uhr bei den Pearl Harbour Historical Sites. Man darf keine Taschen oder Rucksäcke mitnehmen, sogar meine Fototasche ist zu groß, ich muss die Kamera in der Hand tragen. Verstehen kann ich das nicht!
Karsten stopft sich seine Objektive in die Seitentaschen seiner Cargo-Hose.

Vor der Kassa steht eine Angestellte und verteilt Tickets für die Tour der USS Arizona um 11:15. Das hätten wir wissen sollen, da hätten wir uns die Reservierungsgebühren von 18 Dollar gespart! Aber es war überall zu lesen, dass die Schlangen vor den Kassen elendslang sind.

Davon ist heute nichts zu sehen, wir kommen gleich dran und kaufen noch zwei Eintrittskarten für die USS Missouri.

Zu dem geschichtsträchtigen weltweit letzten Schlachtschiff fahren wir mit dem Shuttlebus. Dort angekommen holen wir uns zwei Audioguides, werden beim Eingang fotografiert und erklimmen dann die Gangway. An Bord merke ich, dass mir der Audioguide auf englisch sowieso nicht zusagt, außerdem startet in 5 Minuten eine guided tour. Da mich das Gerät um den Hals aber stört, frage ich nach, ob es sich ausgeht, dass wir die Audioguide schnell wieder zurückbringen. Der Guide sagt, dass sie auf uns warten.


Also schnell wieder die Reling hinunter und zum Schalter. Selbstverständlich hat sich jetzt eine lange Schlange davor gebildet. Ich dränge mich höflich vor, Karsten hat ja seinen Reisepass als Garantie dagelassen.
Dann hasten wir durch die Ticketkontrolle und den Fotospot die Reling wieder rauf. Zum Glück erkennen uns alle relevanten Personen noch und lassen uns schnell durch. Was für ein Stress!
Jetzt stehen wir in der heißen Sonne und sind die einzigen, die kein Wasser mithaben. Das ist sich nicht mehr ausgegangen.

Die Tour dauert 45 Minuten und ist sehr informativ. Die USS Missouri ist dafür berühmt, dass am Morgen des 2. September 1945 an Bord die japanische Kapitulation unterschrieben wurde.
Am 11. April des selben Jahres wurde das Schiff von einem Kamikazeflieger gestreift.

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Am 2. September 1945 wurde auf der USS Missouri Geschichte geschrieben, als auf dem Vordeck die politischen und militärischen Vertreter Japans kapitulierten und so der Zweite Weltkrieg sein Ende fand.

Nach der Tour ist es schon wieder Zeit, dass wir mit dem Shuttlebus zur USS Arizona fahren. Davor geht sich aber noch eine Flasche Wasser aus und wir holen unsere Bilder ab.

Vom Inneren der USS Missouri haben wir noch nichts gesehen, das machen wir später.

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das Denkmal über der gesunkenen USS Arizona

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Die USS Arizona wurde beim Angriff auf Pearl Harbour am 7. Dezember 1941 getroffen und mit 1170 Mann versenkt. Die Toten wurden nie geborgen, weshalb dieses Monument auch ein aktiver Friedhof ist.

Über das gesunkene Schiff wurde ein Denkmal gebaut, wir fahren mit einem Schiff hinaus. Ein paar verrostete Teile der USS Arizona ragen aus dem Wasser und mit Hilfe des Polfilters kann ich auch ein paar versunkene Wrackteile fotografieren.

 

Besonders faszinierend sind die "Black Tears of the Arizona". Selbst nach 75 Jahren dringen regelmäßig Öltropfen an die Oberfläche, die in allen Regenbogenfarben schillernde Kreise bilden, die langsam in der Ferne entschwinden.

die USS Arizona, aus der immer noch Öl entweicht, die "Black Tears of the Arizona"

Bei unserem zweiten Besuch der USS Missouri erinnern sich die Mitarbeiter noch an mich, Schuld daran ist wieder einmal meine auffällige Sonnenbrille.
Gerade rollen zwei unförmige Amerikanerinnen in ihren fahrbaren Rollatoren an uns vorbei: "Cool Glasses!".

 

Jetzt haben wir Zeit und Muße, um das Innere des riesigen Schiffes zu erkunden. Es wurde zuletzt im Golfkrieg verwendet und liegt seit 18 Jahren in Pearl Harbour.

Über zwei Stunden durchforsten wir jeden erlaubten Winkel. Beindruckend, wie viele Büros auf so einem Schiff benötigt werden. An jedem nur denkbaren Platz gibt es Mannschaftskojen - immerhin waren in 2. Weltkrieg über 3.000 Mann auf der USS Missouri stationiert!

Im Vergleich dazu sind die Unterkünfte der Offiziere geradezu luxuriös, wenngleich auch hier nur die Kajüten der höchsten Rangträger ein oder zwei Bullaugen haben. Ich kann mir vorstellen, dass man sich - vor allem bei längeren Einsätzen - wie in einem riesigen Eisensarg fühlte und Arbeiten an der frischen Luft gar nicht mal so ungern angenommen wurden.

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lauschige Schlafkojen auf der USS Missouri

japanische Kamikazepiloten

Kurz nach drei Uhr kommen wir wieder zu unserem Auto. Mit dem Trinkwasser könnten wir Tee kochen, so heiß ist es. Karsten sagt, dass sich durch die Erwärmung die Weichmacher im Plastik lösen und ich das Wasser nicht mehr trinken soll.

Wir fahren Richtung Flughafen, wo wir in unmittelbarer Nähe im Best Western Plaza einchecken. Da unser Flug bereits um 7.15 am Morgen ist, ist es stressfreier, wenn wir den Mietwagen heute schon abgeben und morgen mit dem Hotelshuttle zum Flughafen gebracht werden.

Das Zimmer ist sehr geräumig, auch das Bett hat wieder in ein ordentliche Größe.
Im Aufzug hängt ein Zettel, dass morgen Dreharbeiten zu "Hawaii 5.0" im Hotel stattfinden. Die Crew beginnt ab 5:30 zu arbeiten - und wir verlassen das Hotel um 5 Uhr. Sensationell!

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Bei den Dreharbeiten von Hawaii Five-0 dabei zu sein - das wär's als Abschluss gewesen!

Tja, was machen wir mit dem angebrochenen Nachmittag? Wir gehen nur noch etwas essen und das Auto abgeben.
Ich finde ein Sushi Lokal gleich um die Ecke, schau'n wir mal vorbei, ob Karsten auch etwas für sich findet...

Leider stellt sich das "Lokal" als Take Away Bude mit Sitzgelegenheit heraus, aber Karsten sagt, dass er meinetwegen auch etwas findet. Ich finde die Auswahl an Sushi super und nach drei Wochen Steaks und Burger will ich jetzt Sushi.
Karsten findet es furchtbar, seine Laune sinkt in den Keller.

So, jetzt noch schnell eine Tankstelle finden und dann das Auto abgeben. Dann können wir auch schon im Hotelfür die British Airways Flüge online einchecken. So der Plan.
Die Realität schaut so aus, dass ich vom Navi zweimal auf den Flughafen und anschließend auf den Highway geleitet werde. Jedesmal eine Schleife von 3,8 km bis ich wieder am Startpunkt bin. Wenn das Navi wenigstens eine Tankstelle gefunden hätte, aber nein! Wahrscheinlich gibt's die Eingetragenen schon lange nicht mehr.

Ich bin schon ganz leicht aggressiv. Karsten ist immer noch wegen dem verpatzten Nachtmahl beleidigt und wischt das vermaledeite Navi aus der Halterung. Das bringt uns jetzt auch nicht weiter.
Schließlich lotst er uns mit dem Handy zu einer Tankstelle, wo wir den Wagen vor der Rückgabe volltanken können.

Dort checke ich uns auch gleich auf meinem Handy für die British Airways Flüge ein. Wie erwartet sind alle 2er Reihen am Fenster schon belegt.

Dann geben wir das Auto beim Alamo ab und die Fahrerin des Shuttlebusses ist so nett und nimmt uns bis zum Best Western Hotel mit.

Im Hotel wird erst einmal geduscht und nach dem Haare waschen habe ich nach drei Wochen wieder so etwas wie eine Frisur.
Dann noch die Koffer für morgen früh gepackt, den Wecker gestellt und ab ins Bett!

Tag 21 - Freitag, 30.9.16 - Heimflug

Tag 21

Um 4:30 gehen iPad und iPhone an - doppelt hält besser.
Zehn Minuten vor 5 Uhr sind wir, wie von der Rezeption gewünscht, für den Shuttle gestellt - der Shuttle selbst kommt genau eine Minute vor 5 Uhr. Soviel dazu.
Ich hätte es nicht für möglich gehalten, doch der Bus füllt sich nach und nach und am Ende muss sogar noch ein Fahrgast stehen!

Am Flughafen haben wir gemütliche 90 Minuten Zeit, da geht sich auch noch eine halbe Stunde Frühstück bei Starbuck's aus. Die Schlangen beim Check In und bei der Security halten sich in Grenzen.
Für das Einchecken unserer beiden Koffer muss ich 50 Dollar bezahlen, die nehmen es wirklich von den Lebendigen!

Auf dem Flug nach Los Angeles schaue ich mir die erste Folge der Serie "Timeless". Leider gibt es nur die eine Folge, ich hätte gern mehr gesehen.
Karsten und Paul schauen sich derweil Captain America: Civil War und Tomorrowland an... In der Musikabteilung höre ich in die im März erschienene CD "Grease live" und bin so angetan, dass ich mir manche Lieder bis zu 5 Mal anhöre.

In Los Angeles haben wir 6 Stunden Aufenthalt und das wird gleich nach der Landung ausgereizt: so lange wie heute haben wir noch nie auf unser Gepäck gewartet. Aber wir haben es ja nicht eilig!

Wir wechseln den Terminal und packen ein bissl um. Die Stative und das Zelt kommen in die Stativtasche, die somit zu unserem 3. Gepäckstück wird. Dafür kann ich die Kamera in den Koffer packen und ein paar von den Fressalien, die uns übergeblieben sind.

Dann werden wir von einem sehr freundlichen BA Mitarbeiter eingecheckt. "So soll es sein", sagt Karsten.


Bei der Sicherheitskontrolle amüsieren wir uns über einen TSA Beamten, der die Anweisungen (no shoes, no belt, no water) mit einem Tänzchen begleitet und gleich darauf Rückenschmerzen simuliert. Seine Kollegin fährt eine neue Ladung Plastikschalen mit "Piep Piep" durch die Gegend. Es geht also auch lustig!

6 Stunde in LA - klingt viel, ist aber in der Lounge ganz gut auszuhalten. Facebook, Reisebericht und Fotos verschicken, das dauert schon seine Zeit...

Wir haben die letzte Reihe der Business Class und ich nehme den mittleren Sitz. Wenn beide Trennwände hochgefahren sind, habe ich auch maximalen Sichtschutz.
Zum Essen schaue ich mir "The Second Best Exotic Marigold Hotel" an. Köstlich!

Bis zum Frühstück schlafe ich fast durch, da sind wir schon über Irland. Der 3-stündige Aufenthalt in London ist auch sehr kurzweilig. Terminal wechseln, frisieren, Zähne putzen und kurz mal auf Facebook geschaut.

Das gilt für die offizielle Wartezeit. Am Flugsteig werden wir informiert, dass es ein technisches Problem mit dem Flugzeug gibt. Alle 10 Minuten gibt es eine neue Ankündigung. Als der Fehler gefunden ist, schickt man uns - wer möchte - zurück in die Lounge. Da wir am Gate nur noch Stehplätze vorgefunden haben, gehen wir also das kurze Stück zurück in die Lounge.

Plötzlich ist der Flug nicht mehr auf der Ankündigungstafel. Nach ein paar Minuten geht Karsten nachfragen. Wir machen uns schon auf eine Nacht in London gefaßt.
Die Maschine kann heute nicht mehr repariert werden, wir bekommen ein anderes Flugzeug und einen neuen Flugsteig. Die Abflugzeit ist momentan von 19:20 auf 20:47 verschoben.

 

29 Stunden nachdem wir Honolulu verlassen haben, landen wir am 1. Oktober um 23:45 wieder in Wien.

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